Gruppe B Albaniens Rekordtor schockt Italien nur kurz
Titelverteidiger Italien ist mit einem knappen 2:1 (2:1)-Sieg am Samstag (15.6.2024) über Außenseiter Albanien ins EM-Turnier gestartet. Den ersten Treffer der Partie erzielte Nedim Bajrami bereits in der 1. Minute, Alessandro Bastoni (11.) und Nicolo Barella (16.) drehten die Begegnung noch vor der Pause zugunsten des Titelverteidigers.
Genauer gesagt war das Spiel lediglich handgestoppte 23 Sekunden alt, da lag der Ball schon im Netz. Nach einem katastrophalen Einwurf von Federico Dimarco direkt in die Füße von Bajrami sagte dieser im Anschluss "Danke", jagte die Kugel aus wenigen Metern ins Kreuzeck - und schrieb mit dem 1:0 für Albanien Geschichte.
Bastoni mit dem Ausgleich
Denn: Es war nicht nur Albaniens erster EM-Treffer überhaupt. Nie hatte ein Spieler sogar bei einer EM-Endrunde eher getroffen. Das bis dato schnellste EM-Tor hatte der Russe Dmitri Kiritschenko in der Vorrunde 2004 beim 2:1-Erfolg gegen den späteren Europameister Griechenland nach 67 Sekunden erzielt.
Trotz des frühen Schocks schüttelte sich die "Squadra Azzurra" nur kurz und spielte den Außenseiter, bei dem der Darmstädter Klaus Gjasula nur auf der Bank saß, im Anschluss an die Wand. Lorenzo Pellegrini setzte den ersten Schuss noch knapp neben den Pfosten (2.), Alessandro Bastoni machte es in der 11. Minute besser. Nach einer schönen Flanke von Pellegrini nickte der 25-Jährige von Inter Mailand unbedrängt zum Ausgleich ein.
Italien dominiert, Barella trifft
Der EM-Titelverteidiger ließ im Anschluss nicht locker und dominierte die Partie weiter nach Belieben. Das Ergebnis dieses Dauerdrucks: In der 16. Minute traf Barella per sehenswertem Volleyschuss zur verdienten italienischen Führung. Das Spiel war gedreht, die zuvor frenetischen albanischen Fans in der Dortmunder Arena waren größtenteils verstummt.
Erst mit der Führung im Rücken nahm das Team von Trainer Luciano Spalletti ein wenig den Fuß vom Gaspedal, kontrollierte die Partie trotz nicht mehr ganz so viel Sturm und Drang aber weiterhin mühelos. In der 33. Minute traf Davide Frattesi per Heber den Pfosten, in der 40. Minute scheiterte Gianluca Scamacca an Keeper Alex Meret. Von Albanien kam bist auf einen Fernschuss-Versuch von Jasir Asani (44.) vor der Pause nichts mehr.
Manaj hat den Ausgleich auf dem Fuß
Das Bild der Partie änderte sich auch im zweiten Abschnitt nicht wirklich. Italien blieb das spielbestimmende Team, nur dass Albanien nun etwas mehr probierte - oder es zumindest im Ansatz versuchte. Viel Gefahr ging vom Team von Trainer Sylvinho trotzdem nicht aus. Die Begegnung fand weiterhin mehrheitlich in der albanischen Hälfte statt. Federico Chiesa war der erste, der nach der Pause einen Warnschuss abgab (60.).
Danach schaltete der Titelverteidiger in den Verwaltungsmodus und die Partie plätscherte mehr und mehr vor sich hin - worin für die Italiener auch eine Gefahr lag. Schließlich hätte ein weiteres Tor der harmlosen Albaner das Spielgeschehen komplett auf den Kopf stellen können. Und genau diese eine Möglichkeit hatte der Außenseiter aus dem Nichts dann auch in der 90. Minute. Joker Rey Manaj legte den Ball aber knapp am Tor vorbei, womit es am Ende beim knappen, aber verdienten Sieg der Italiener blieb.
Italiens nächster Gegner ist Spanien
"Wir hätten mehr Tore schießen sollen", gab ein ehrlicher Barella nach dem Spiel zu. "Bei einem Tor wird es immer gefährlich." Für Albaniens Kapitän Berat Djimsiti war das schnelle 1:0 eher ein Hindernis. "Ich habe das Gefühl, dass es nicht so gut war, dass wir so früh in Führung waren", erklärte der Verteidiger. "Wir waren immer noch am feiern und haben dann direkt zwei Gegentreffer kassiert. Dann wird es gegen Italien natürlich schwierig."
Für Italien geht es in Gruppe B am 20. Juni (21 Uhr) in Gelsenkirchen gegen Spanien weiter, Albanien trifft am 19. Juni (15 Uhr) im zweiten Gruppenspiel im Duell der Verlierer des ersten Spieltags auf Kroatien.