Eröffnungsfeier der EM 2024 Behörden stimmen Pyroshow der UEFA zu
Die geplante Pyroshow der UEFA bei der Eröffnungsfeier der EM 2024 kann stattfinden. Die Münchner Behörden genehmigten den Ablauf mit der Pyrotechnik ohne Beanstandungen. Zuvor hatte die Branddirektion Bedenken geäußert.
Die erforderliche Erprobung fand am Dienstag (11.06.2024) statt. "Die Abnahme der Pyrotechnik wurde ohne Beanstandungen durchgeführt", teilte die zuständige Branddirektion im Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München auf Anfrage der Sportschau mit. "Die Eröffnungsfeier wird daher mit der geplanten Pyrotechnik durchgeführt." Es werde keine Einschränkungen oder Veränderungen zu den ursprünglichen Planungen geben.
Die UEFA hatte angekündigt, dass bei der Zeremonie in München vor dem Spiel zwischen Deutschland und Schottland 130 pyrotechnische Gegenstände genutzt werden sollen:
- 60 Feuerwerkskörper sollen um die Spielfläche aufgestellt und abgebrannt werden.
- 10 Rauchtöpfe in bunten Farben sollen an zwei Stellen des Stadions zum Einsatz kommen.
- 60 weitere pyrotechnische Gegenstände sollen in den Händen von Protagonisten gezündet werden.
Organisiert wird die Eröffnungsfeier wie die gesamte EM von der EURO 2024 GmbH, einem gemeinsamen Unternehmen der UEFA und des DFB.
Behörde hatte Bedenken wegen Signalwirkung auf Fans geäußert
Die Branddirektion hatte zuvor Bedenken geäußert und nach eigenen Angaben an die Veranstalter der EM "appelliert", auf Pyrotechnik zu verzichten. Als Grund für die Einwände nannte die Branddirektion eine falsche Signalwirkung gegenüber Fans, die oft unerlaubt Pyrotechnik im Stadion zünden. Ein Verbot sei auf Grundlage einer angenommenen Signalwirkung jedoch nicht möglich.
Die UEFA verwies auf einen maßgeblichen Unterschied zum unkontrollierten Abbrennen von Pyrotechnik durch Fans: Die Show zur EM-Eröffnung werde "unter Einbindung etablierter Hersteller und professioneller Unternehmen gemäß den Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften" ablaufen. Die Vorgabe ist der Behörde zufolge, dass "die Produkte zertifiziert sind, durch zertifiziertes Personal eingesetzt werden und hiervon keine Gefährdungen ausgehen".
Schon bei der Eröffnungsfeier der EM 2021 im Olympiastadion Rom wurden von der UEFA zahlreiche Feuerwerkskörper gezündet.
Nicht genehmigte Pyrotechnik im Stadion gilt als Ordnungswidrigkeit
Grundsätzlich gilt in Deutschland, dass Pyrotechnik in Stadien ohne entsprechende Genehmigung verboten ist und das Abbrennen eine Ordnungswidrigkeit im Sinne des Sprengstoffgesetzes darstellt. Dafür kann ein Bußgeld verhängt werden, Verbandsstrafen reichen Klubs zudem oft an die Verursacher weiter, Stadionverbote sind eine weitere mögliche Konsequenz. Sollten Menschen verletzt werden, droht eine Strafverfolgung wegen gefährlicher Körperverletzung.
Pyrotechnik ist seit Jahren einer der größten Streitpunkte zwischen aktiven Fanszenen auf der einen Seite sowie Politik, Polizei und Verbänden auf der anderen Seite. Für viele Fans gehören beispielsweise bengalische Feuer untrennbar zu einer lebendigen Fankultur dazu. Kompromisse wie ein kontrolliertes Abbrennen kamen in der Vergangenheit in Deutschland nicht zustande.
Pyrotechnik auf der Südtribüne in Dortmund