Kroatiens Fans zünden Fackeln

Nations-League-Viertelfinale Hitlergruß im Stade de France - kroatische Fans wieder frei

Stand: 24.03.2025 19:26 Uhr

Am Rande des Nations-League-Spiels zwischen Frankreich und Kroatien sind am Sonntagabend sieben Personen aus dem Kreis kroatischer Fans zwischenzeitlich festgenommen worden. Nach Polizeiangaben hatten sie im Stadion mehrfach den Hitlergruß gezeigt.

Mittlerweile sind die Personen wieder freigelassen worden. "Die Videos erscheinen nicht beweiskräftig und zeigen eher Gesten von Fans als Nazi-Grüße", teilte die zuständige Staatsanwaltschaft von Bobigny am Montagabend der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Verfahren seien eingestellt worden.

Wie der Pariser Polizeipräfekt Laurent Nunez am Montag auf X mitteilte, sollen die Festgenommenen "während des Spiels Nazi-Grußgesten gezeigt" haben. Er betonte, dass "Sport ein Fest ist und bleiben muss", diese Personen hätten "in einer Sportstätte nichts zu suchen".

Französische Polizeiquellen: Hitlergruß während kroatischer Nationalhymne

Laut einer Polizeiquelle führten etwa zehn kroatische Ultras zu Beginn des Spiels in Saint-Denis während der kroatischen Nationalhymne Hitlergrüße aus. Sie sollen dieselben Gesten während der ersten Halbzeit gemacht haben. Etwa 400 kroatische Ultras waren bei Frankreichs Sieg gegen Kroatien nach Elfmeterschießen im französischen Nationalstadion. 

Wie "Le Monde" unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete, hatten einige kroatische Fans schon vor dem Spiel, auf dem Weg ins Stadion unter Polizeibegleitung den Hitlergruß gezeigt, nationalistische Lieder gesungen und Rauchbomben gezündet. Bei Mitgliedern der insgesamt 300 Personen umfassenden Fangruppierung seien zudem "Eisenstangen, Teleskopschlagstöcke, angespitzte Holzstöcke" sichergestellt worden, hieß es weiter. Nach dem Spiel habe es keine Vorkommisse mehr gegeben.

Wiederholt rechtsextremistische Vorfälle in Kroatiens Fußball

Der kroatische Fußball ist in der Vergangenheit mehrfach wegen rassistischer und rechtsextremistischer Vorfälle in Verruf geraten. Vor einem Qualifikationsspiel gegen Italien im Juni 2015 war im Stadion von Split ein auf dem Rasen eingebranntes Hakenkreuz aufgetaucht. Kroatiens früherer Nationalspieler Josip Simunic wurde 2014 für zehn Spiele gesperrt, weil er nach der erfolgreichen WM-Qualifikation übers Mikrofon eine Parole der faschistischen Ustascha-Bewegung skandiert hatte.

Im Anschluss an die Europameisterschaft 2024 bekam der kroatische Verband von der UEFA eine Strafzahlung von 50.000 Euro verhängt, nachdem es bei drei Spielen rassistische und diskriminierende Äußerungen kroatischer Fans gegeben hatte.