"De Klassieker" in den Niederlanden Partie Ajax gegen Feyenoord wird ohne Fans fortgesetzt
Wegen des wiederholten Abbrennens von Pyrotechnik ist das Spiel Ajax Amsterdam gegen Feyenoord Rotterdam am Sonntag (24.09.2023) abgebrochen worden. Nach der Partie wurde der umstrittene Sportdirektor Sven Mislintat entlassen. Die Partie wird nun ohne Zuschauer am Mittwoch fortgesetzt.
Der Schiedsrichter beendete die Partie gemäß den Regeln der Liga beim Stand von 3:0 für Meister Feyenoord, nachdem Fans bereits zum zweiten Mal Leuchtraketen auf das Feld geschossen hatten. Es waren keine Gästefans anwesend.
Feyenoord souverän in Führung
Santiago Gimenez (9./18. Minute) und Igor Paixao (37.) hatten Feyenoord im "De Klassieker" souverän in Führung geschossen. In der 44. Minute gab es die erste Unterbrechung, nachdem im Strafraum des deutschen Feyenoord-Torwarts Timon Wellenreuther zwei Leuchtkörper gelandet waren. Nach einer Unterbrechung ging es gemäß den Regeln weiter, ehe in der 55. Minute drei Pyro-Raketen im selben Strafraum landeten, in dem diesmal Ajax-Keeper Jay Gorter stand.
Damit war das Spiel automatisch beendet. Bürgermeister und Polizei hätten diese Entscheidung überstimmen dürfen, wenn sie dadurch eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit erkannt hätten. Da sich aber offiziell keine Anhänger von Feyenoord im Stadion befanden, war dies offenbar nicht gegeben.
Fortsetzung des Spiels ohne Zuschauer
Die Partie wird nun am Mittwoch (27.09.2023) um 14.00 Uhr ohne Zuschauer fortgesetzt. Das entschied der Profifußball-Wettbewerbsausschuss. Der Termin für die Fortsetzung wurde in Absprache mit der Stadt Amsterdam festgelegt. Das ursprünglich für den 27. September vorgesehene Spiel zwischen Ajax und dem FC Volendam wird verlegt.
Umstrittener Sportdirektor Mislintat entlassen
Mit nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen hat Ajax den schlechtesten Saisonstart seit 1965 hingelegt. Stunden nach dem Tiefpunkt gegen Feyenoord wurde Sportdirektor Sven Mislintat entlassen. Grund dafür sei der "Mangel an breiter Unterstützung innerhalb der Organisation" für den früheren Stuttgarter, hieß es.
Neben sportlicher Krise Affäre wegen möglicher Interessenskonflikte
Zu der sportlichen Krise kam für Mislintat noch eine heikle Affäre hinzu. Als Direktor von Ajax wickelte er den Transfer des einstigen Stuttgarters Borna Sosa über die Berateragentur "AKA Global GmbH" ab, die wie er an der Firma "Matchmetrics GmbH" beteiligt ist.
Ajax hatte daher Ermittlungen wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Corporate Governance aufgenommen. Mislinat hatte den Klub nicht darüber informiert, dass "AKA Global" auch Anteile halte.