EM 2028 Neues Stadion zu teuer - Nordirland als Gastgeber vor dem Aus
"Erhebliches Risiko": Nordirland steht als Co-Gastgeber der Fußball-EM 2028 vor dem Aus. Die Kosten für den Neubau eines Stadions sind aus dem Ruder gelaufen.
Die britische Regierung teilte am Freitag (13.09.2024) mit, dass sie keine finanziellen Mittel zum Umbau des "Casement Park" in der nordirischen Hauptstadt Belfast bis zu dem Turnier in vier Jahren bereitstellen werde. Es bestehe ein "erhebliches Risiko", dass das Stadion "nicht rechtzeitig" gebaut werden könnte.
So wird die EM vermutlich hauptsächlich in England gespielt werden, Wales mit Cardiff, Schottland mit Glasgow und Irland mit Dublin sind als weitere Gastgeber vorgesehen.
Nordirlands Regierungschefin trotzig: "Der Casement Park wird gebaut"
Nordirland hat mit großer Enttäuschung auf das drohende Aus reagiert. Regierungschefin Michelle O’Neill bezeichnete die Entscheidung der britischen Regierungals "verpasste Chance für unseren Sport und unsere Wirtschaft". Trotzig kündigte sie an: "Der Casement Park wird gebaut."
Die Europäische Fußball-Union UEFA erklärte,, die Position der britischen Regierung zur Kenntnis genommen zu haben. Man werde sie zusammen mit Großbritannien und Irland überprüfen, um die Auswirkungen auf die Planung der Gastgeberstädte des Turniers zu diskutieren.
Problem der Finanzierung längst bekannt
Eine Überraschung ist die Entwicklung nicht. Schon die vorherige Regierung hatte Probleme bei der Finanzierung eingeräumt. Patrick Nelson, Geschäftsführer des Fußballverbands in Nordirland, hatte vor den Wahlen in Großbritannien Anfang Juli gesagt, er sei noch zuversichtlich, "aber es wird vom politischen Willen abhängen".
Regierung teilt mit: Kosten "dramatisch" erhöht
Nun ist klar: Für Nelson und den nordirischen Verband sieht es schlecht aus in Sachen EM. Die Kosten für die Sanierung sollen sich seit 2023 "dramatisch" von 180 Millionen auf 400 Millionen Pfund erhöht haben. Das geht aus einem Schreiben des Ministers für Nordirland in der britischen Regierung, Hilary Benn, und der Kulturministerin Lisa Nandy an den Minister für Gemeinden, Gordon Lyons, hervor.
Die Pläne zum Bau einer 34.000 Zuschauer fassenden Spielstätte waren umstritten und hatten sich immer wieder verzögert. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte der Bewerbung von der Insel im vergangenen Oktober den Zuschlag erteilt.