Englands Coach Wiegman Mehr Frauen für bessere Balance im Trainergeschäft
Englands Trainerin Sarina Wiegmann fordert mehr Trainerinnen im Fußball. Auch Männer würden großartige Arbeit leisten. Es gehe aber um ein besseres Gleichgewicht.
"Ich denke, wir brauchen mehr weibliche Trainer. Das Gleichgewicht muss besser werden", sagte die 53-jährige Niederländerin bei der Pressekonferenz nach dem 0:1 am Sonntag (20.08.2023) in Sydney gegen Spanien.
"Es geht nicht darum, dass Männer nicht willkommen sind, denn ich denke, es gibt viele Männer im Frauenfußball, die großartige Arbeit leisten und schon lange dabei sind", sagte Wiegman. "Aber es wäre schön, wenn die Balance besser wäre. Daran müssen wir arbeiten, um es besser zu machen."
Nur zwölf Cheftrainerinnen bei WM
Die Dachverbände UEFA und FIFA würden dies tun, aber auch die Nationalverbände müssten den Frauen Chancen geben. Nur zwölf von 32 Teams waren mit einer Frau auf dem Cheftrainerposten zur WM angereist. Wiegman kam am weitesten, während zum Beispiel Martina Voss-Tecklenburg mit der deutschen Auswahl schon nach der Vorrunde ausschied.
Inspiration für Frauen und Kinder
Wiegman war mit den Niederlanden (2017) und mit England (2022) Europameister, verpasste aber wie schon mit dem "Oranje"-Team im Finale 2019 gegen die USA (0:2) den WM-Titel. Sie hoffe, so Wiegman, dass jeder nun sehe, dass Frauen inspiriert seien und denken: "Okay, jetzt werde ich Trainerin oder ich werde etwas im Frauenfußball machen." Gleichzeitig hoffe sie auch, dass nach diesem Turnier mehr Kinder Fußball spielen würden.
FA will Wiegman unbedingt halten
Wiegman ist als Trainerin hoch angesehen. Vor dem Finale brandete sogar eine Diskussion darüber auf, ob sie auch eine geeignete Trainerkandidatin für Englands Männer-Nationalmannschaft sei. "Warum muss es ein Mann sein", fragte FA-Direktor Mark Bullingham. Es gehe immer um die beste Person für einen Job. Möglichen Abwerbeversuchen aus dem Ausland für seine erfolgreiche Trainerin hat der englische Verband schon im Voraus eine Absage erteilt.