FIFA Frauen WM Südafrika - Streikende Spielerinnen zurück, Costa Rica besiegt
Ein Streik wegen ausstehender Prämien störte die Vorbereitung von Südafrikas WM-Frauen empfindlich. Jetzt ist der Afrikameister wieder in der Spur. Und gewann sein letztes Vorbereitungsspiel.
Südafrikas Fußballfrauen haben am Samstagmorgen ihr letztes Vorbereitungsspiel vor dem WM-Start gewonnen. 2:0 hieß es am Ende von interessanten 90 Minuten im Nga Puna Wai Sport Complex in Christchurch gegen Costa Rica.
Auf den ersten Blick ist dies eine ganz nüchterne Nachricht. Interessant wird es allerdings, wenn man bedenkt, dass der Start des Afrikameisters bei der WM tagelang auf äußerst wackeligen Beinen stand. Der Grund: Das Team zerstittt sich mit dem südafrikanischen Fußballverband.
Streik wegen nicht bezahlter Prämien
Weil die zuvor vereinbarten Prämien nicht gezahlt worden waren, trat das Team wenige Wochen vor dem Turnier in einen Streik. Das letzte Vorbereitungsspiel der Südafrikanerinnen in der Heimat bestritt daher eine Ersatz-Mannschaft gegen Botswana. Erst, als sich Patrice Motsepe, südafrikanischer Geschäftsmann und Präsident des afrikanischen Fußballverbandes CAF, persönlich einschaltete, konnte die "Kuh vom Eis gezogen" werden.
Und das ging ganz unspektakulär: Der Milliardär, der sein Geld mit einem Bergbau-Unternehmen machte, übernahm mit seiner "Motsepe-Stiftung" sämtliche ausstehende Kosten von "Banyana Banyana", wie das Team in der Heimat genannt wird. Die Stiftung bezahlte die ausstehenden Prämien, zudem vermittelte Motsepe mit dem südafrikanischen Erdöl-Unternehmen Sasol kurzerhand noch einen Sponsor für die südafrikanische WM-Kampagne.
Stammkräfte alle angereist
Und so spielten sie also alle wieder gegen Costa Rica: Trainerin Desiree Ellis konnte auf Stammkräfte wie Thembi Kgatlana, Refiloe Jane, Hildah Magai und Jermaine Seoposenwe zurückgreifen. Jene, die das Team im vergangenen Jahr zur Afrikameisterschaft geführt hatten, als Marokko im Finale mit 2:1 bezwungen werden konnte.
Sie alle sind nun also im eiskalten neuseeländischen Wellington im Trainingslager gelandet. In zwei getrennten Reisegruppen sind sie am 5. und 6. Juli von Südafrika nach Neuseeland gereist.
Business-Class für ale Spielerinnen
In zwei Gruppen, weil im ersten Flug nicht mehr genügend Plätze in der Business Class für den Tross bereitgestanden hatte, wie der südafrikanische Verband erklärte. "Wir wollten aber, dass alle unsere Spielerinnen in den Genuss der Business Class kommen können", erklärte man stolz - und teilte die Gruppe.
Wieder komplett: "Banyana Banyana"
Wie dem auch sei - gegen Costa Rica erzielte Rückkehrerin Kgatlana im ersten Abschnitt den 1:0-Führungstreffer, ehe die ebenfalls ins Team zurückgekehrte Magai im der zweiten Hälfte einen Freistoß direkt zum 2:0 verwandelte.
Costa Rica chancenlos gegen "Banyana Banyana"
WM-Teilnehmer Costa Rica bemühte sich zwar um eine Ergebnis-Verbesserung, war den kämpferisch starken Afrikanerinnen insgesamt aber unterlegen.
Ein Fakt, der dem südafrikanischen Team, das bei der WM als Geheimfavorit gilt, sicher viel Selbstvertrauen für die erste Gruppenpartie am 23. Juli gegen Schweden geben wird. Weiter geht's für "Banyana Banyana" anschließend noch gegen Argentinien und Italien - allgemein erwartet wird ein enger Dreikampf um Rang zwei in der Gruppe hinter den favorisierten Schwedinnen.
Costa Rica dürfte es in seiner Gruppe noch ungleich schwerer haben, was das Weiterkommen betrifft. Die Frauen aus Mittelamerika treffen auf Japan, Spanien und Sambia.