4:0-Erfolg in Wellington Japan düpiert Spanien und ist Gruppensieger
Spanien hatte den Ball, Japan schoss die Tore: "Nadeshiko" konterte die Europäerinnen eiskalt aus und geht nach dem 4:0 (3:0)-Sieg als Gruppenerster ins Achtelfinale. Dort wird Japan am Samstag (05.08.2023, 10.00 Uhr MESZ) auf Norwegen treffen. Spanien spielt am gleichen Tag (7.00 Uhr MESZ) gegen die Schweiz.
Was tut man, wenn man schon vor dem letzten Gruppenspiel für die nächste Runde qualifiziert ist? Stammspielerinnen schonen? Nochmal alles geben? Japan und Spanien hatten diese Frage zu lösen, beide waren nach ihren beiden Auftakt-Erfolgen schon fix auf Platz eins und zwei. Es musste im direkten Duell in Wellington nur noch die Entscheidung über die Reihenfolge geklärt werden.
Japan mit Vollgas ins Spiel
Die japanische Auswahl hatte offenbar beschlossen, nichts am bisherigen Weg zu ändern: "Nadeshiko" ging die Partie mit Vollgas an - so, wie man das Team bereits in den beiden vorherigen Gruppenspielen erlebt hatte. Wieder mit dieser Mischung aus erfahrenen Spielerinnen und aufstrebenden Talenten, die 2018 den U20-Weltmeistertiel geholt hatten.
Mit voller Konsequenz wurden die Spanierinnen bereits tief in deren Hälfte angelaufen, der Spielaufbau konsequent gestört. Was auch gleich Folgen hatte - es ergaben sich Chancen. Und es fiel ein frühes Tor: Jun Endo hatte sich auf der linken Außenbahn nach einem langen Pass durchgesetzt und spielte einen wunderbaren flachen Pass in die Mitte, hinter die spanische Abwehrkette. Eingelaufen war Hinata Miyazawa, die den Ball elegant mitnahm und an Keeperin Misa Rodriguez vorbei zum 1:0 einschob.
Spanien spielt, Japan kontert
Die Spanierinnen wirkten genervt, bemühten sich beinahe wütend um eine Antwort. Gegen die eminent laufstarken Gegnerinnen war es aber schwer, Lücken zu finden. Beeindruckend, wie diszipliniert die Japanerinnen agierten, immer wieder hinter den Ball kamen.
Deprimiertes Spanien, jubelndes Japan
Und dann konterten sie. Das nächste Tor in der 29. Minute durch Riko Ueki war klassisch herausgespielt: Die Spanierinnen spielten sich am gegnerischen Strafraum fest, verloren den Ball und hatten die an der Mittellinie postierte Ueki nicht eng genug gedeckt. Die nahm den Ball an, lief los und schlenzte die Kugel nach einem kleinen Haken aufs Tor. Abgefälscht landete die Kugel zum 2:0 im linken Winkel.
Immer wieder: Spanien spielt sich fest und wird überlaufen
Die Spanierinnen, mit ihren erfahrenen Spielgestalterinnen Alexia Putellas und Jennifer Hermoso angetreten, konnten dem Betrachter beinahe leid tun. Sie spielten brav, schnürten den Gegner in dessen Hälfte ein, liefen aber alsbald in den nächsten Konter. Es war eine Kopie der beiden ersten Treffer: Diesmal leitete Ueki die Sache ein, ihren Pass in die Schnittstelle erlief Miyazawa, die mit ihrem bereits vierten Turniertreffer eiskalt zum 3:0 abschloss (38.).
Stammspielerinnen werden geschont
Die Partie war schon zur Halbzeit entschieden - nach dem Wechsel blieb auch Doppel-Torschützin Miyazawa in der Kabine. Japans Trainer Futoshi Ikeda hatte schon vor der Partie fünf Wechsel vorgenommen, bereits der Hälfte seiner Stammspielerinnen war eine Pause verordnet worden.
Erkenntnis: Auch der zweite Anzug der Japanerinnen passt, das klare Resultat konnte ohne größere Probleme verteidigt werden. Ohne allerdings selbst noch erwähnenswerte Offensivaktionen zu kreieren. So lief diese Partie in den zweiten 45 Minuten eher ereignisarm aus, bis die eingewechselte Mina Tanaka in der 85. Minute doch noch den Schlusspunkt zum 4:0 setzte. Es war - wenig überraschend: ein Konter.