Randal Kolo Muani (Frankfurt) gegen Konrad Laimer (Leipzig)

DFB-Pokal-Finale Selbstbewusste Eintracht fordert Titelverteidiger Leipzig heraus

Stand: 02.06.2023 11:19 Uhr

Finalfieber vor dem Endspiel in Berlin: In RB Leipzig und Eintracht Frankfurt stehen sich am Samstag (03.06.2023, 20 Uhr, live im Ticker und in der Radio-Reportage bei der Sportschau) im Olympiastadion zwei Teams gegenüber, die ganz genau wissen, wie man Pokale gewinnt.

Rechtzeitig für den krönenden Abschluss der Saison präsentierten sich beide Mannschaften zuletzt in guter Form. Vor allem die Leipziger, die mit der Wucht von fünf Siegen aus den jüngsten fünf Bundesligaspielen in die Hauptstadt kommen.

Dazu gab es den 5:1-Triumph im Pokal-Halbfinale beim SC Freiburg. Viel besser hätte es nicht laufen können. Überhaupt gab es nur eine Niederlage bei neun Siegen aus den vergangenen zehn Pflichtspielen für RB.

Leipzigs Kampl: "Stimmung gerade sehr gut"

"Die Stimmung ist gerade sehr gut in der Mannschaft. Da ist eine Mischung aus ein bisschen Anspannung, aber auch einer Riesenvorfreude auf das Spiel", sagte Mittelfeldmann Kevin Kampl im MDR-Interview.

Natürlich trägt zum gestiegenen Selbstbewusstsein bei, dass die Sachsen als Pokalverteidiger ins Duell gegen die Eintracht gehen. Der spektakuläre Pokalgewinn aus dem Vorjahr nach Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg wird RB zusätzlichen Schub geben.

Aber auch bei der Eintracht ist man guter Dinge, dass der Cup wieder in die eigene Vereinsvitrine wandert. "Man spielt kein Finale, man gewinnt es. Ich glaube daran, wir haben eine großartige Qualität in der Mannschaft und sind auch als Team stark", sagte Starstürmer Randal Kolo Muani in Vorfreude auf das Finale. Der Franzose ist mit 15 Saisontoren und elf Vorlagen Topscorer der Eintracht.

Frankfurt schloss die Bundesligasaison ansprechend ab und sprang noch auf Rang sieben nach den beiden Heimsiegen gegen Mainz 05 und den SC Freiburg sowie dem Remis gegen Schalke. Trainer Oliver Glasner hat zum Finaltag alle Spieler fit und kann somit in seinem Abschiedsspiel seine beste Formation bringen.

Frankfurts Krösche: "Alles wird ausgeblendet, was vorher war"

In Frankfurt weiß man natürlich um die aktuelle Stärke des Gegners. Das wird nach Meinung von Sportvorstand Markus Krösche allerdings keine Rolle spielen. "Sie haben vielleicht das eine oder andere Spiel mehr gewonnen als wir. Aber im Hinblick auf dieses eine, besondere Spiel ist eigentlich uninteressant, was vorher war. In Finalspielen wird alles, was davor war, ausgeblendet", sagte Krösche in einem Interview mit der "FAZ".

Wie das Ausblenden geht, wissen sie in Frankfurt nur zu gut. Schließlich haben die Frankfurter ihre Fähigkeiten in K.o.-Spielen in der jüngeren Vergangenheit mehrfach bewiesen: DFB-Pokalsieg 2018, Triumph in der Europa League 2022.

Leipziger Tempo, Frankfurter Umschaltmomente

Leipzig habe viel Qualität und Geschwindigkeit in der Offensive, so der Eintracht-Funktionär Krösche. "Wir wiederum können sie packen mit unseren Umschaltmomenten nach Balleroberungen, weil Leipzig sehr offensiv ist", sagte Krösche.

In dieser Leipziger Offensive wird ein Mann verletzungsbedingt fehlen. Stürmer André Silva ist wegen Muskelbeschwerden nicht am Start. Für die ohnehin stark besetzte RB-Offensive wird das kein allzu großes Problem sein. Gerade Christopher Nkunku, Shootingstar der vergangenen Saison, präsentierte sich zuletzt wieder in starker Verfassung.

Leipziger Doppelsechs zuletzt sehr zuverlässig

Nkunku wird einen Platz in der Startelf ebenso sicher haben wie der spanische Nationalspieler Dani Olmo. Dahinter hat RB-Coach Marco Rose die Qual der Wahl mit Timo Werner, Emil Forsberg und Dominik Szoboszlai, um den es jüngst allerdings Wirbel gab.

Wie zuletzt dürfte Rose wieder auf sein 4-2-2-2-System vertrauen, in dem auf der Doppelsechs Konrad Laimer und Amadou Haidara ein ganz zuverlässiges Paar bildeten.

Frankfurt mit positiver Bilanz gegen Leipzig

Das bisher einzige Pokalduell zwischen beiden Klubs entschied die Eintracht im Achtelfinale 2019/20 für sich. Es war ein 3:1-Heimsieg. Überhaupt liegen die Leipziger den Hessen durchaus. Denn vor der 1:2-Niederlage in Leipzig am 22. Spieltag der Rückrunde war Frankfurt sieben Pflichtspiele in Folge ungeschlagen gegen die Sachsen geblieben. In der Hinrunde der aktuellen Saison feierte die Glasner-Elf sogar einen 4:0-Heimsieg.

Auswirkungen hat das Finale auf jeden Fall auf die Verteilung der Europapokalplätze. Wenn die Eintracht den Pokal gewinnt, spielt sie in der Europa League und Bayer Leverkusen muss in die Conference-League-Playoffs. Gewinnt Leipzig, dann ist Leverkusen in der Europa League und Eintracht muss in die Conference-League-Playoffs.