Last-Minute-Sieg im DFB-Pokal Viktoria Köln überrascht gegen Werder Bremen
Viktoria Köln steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Die Kölner setzten sich am Samstag (12.08.2023) überraschend gegen Werder Bremen mit 3:2 (0:1) durch. Die Bremer Gäste mussten nach dem Platzverweis von Amos Pieper rund 80 Minuten in Unterzahl spielen und verloren trotz zweimaliger Führung.
In Unterzahl brachten Marvin Ducksch (43.) und Niclas Füllkrug (77., Foulelfmeter) den Favoriten zweimal in Führung. Doch David Philipp (72./79.), früher bei Werder in der Jugend aktiv, und Donny Bogicevic (90.+4) schossen den Underdog erstmals seit der Saison 2015/16 wieder in die zweite Runde.
"Die Rote Karte haben wir ganz gut weggesteckt", sagte Bremes Niclas Füllkrug. "Nach der Führung kassieren wir das 1:1, reagieren gut. Machen das 2:1. Und sind dann bekannt doof und kriegen sofort das 2:2", ärgerte sich der Bremer Nationalspieler.
Enttäuscht zeigte sich auch Bremes Trainer Ole Werner: "Wir gehen zweimal in Führung, bekommen quasi dreimal das gleich Gegentor. Wir haben dreimal sehr, sehr schlecht am Flügel verteidigt." Der Mannschaft könne er in puncto Einsatz keinen Vorwurf machen, "wenn man 80 Minuten in Unterzahl spielt und sogar zweimal in Führung geht." Diese Führung hätte das Team aber besser für sich nutzen müssen. "Bock habe ich immer noch auf die Saison, aber es wird ein paar Tage brauchen, bis man diese Enttäuschung weggesteckt hat", so Werner.
Viktoria-Trainer Janßen dankt dem Fußball-Gott
"So ganz begreifen kann ich es noch nicht. Ich freue mich besonders, dass wir immer bei unserem Spiel geblieben sind, dass wir nie aufgesteckt haben", sagte Viktoria Kölns Trainer Olaf Janßen, der innerlich relativ ruhig geblieben sei. "Als wir das 3:2 machen, habe ich auch nicht sofort gejubelt, sondern habe nach oben geschaut und dem Fußball-Gott gedankt."
In einer höhepunktarmen ersten Hälfte machte die frühe Rote Karte für Pieper (11.), der wegen einer Notbremse vom Platz flog, die Partie nicht attraktiver. Der Innenverteidiger hatte den durchstartenden Stürmer Luca Marseiler zu Fall gebracht und damit eine klare Torchance verhindert.
Werder sich zog daraufhin weit zurück. Die Kölner hatten in der Folge mehr Spielanteile, zeigten sich vor dem Tor aber oft ideenlos und konnten die Überzahl nicht für einen Torerfolg nutzen. Kurz vor der Pause brachte Marvin Ducksch die Bremer dann etwas glücklich in Führung (43.).
Turbulente zweite Halbzeit
In Halbzeit zwei nahm die Partie deutlich mehr Fahrt auf. Mehrfach kamen die Kölner Drittligisten sehenswert zum Abschluss. In der 74. Minute gelang der Viktoria dann durch David Philipp der verdiente Ausgleich. Werder konnte aber postwendend nachlegen: Niclas Füllkrug brachte die Bremer per Elfmeter wieder in Führung (77.). Zuvor war er selbst im Strafraum gefoult worden.
Last-Minute-Sieg durch Bogicevics Treffer
Verunsichern ließen sich die Gastgeber dadurch nicht. Nur 120 Sekunden später zappelte der Ball schon wieder im Netz: Erneut war es Philipp, der nach starker Einzelleistung per Außenrist für die Kölner zum 2:2-Ausgleich traf (79).
Donny Bogicevic machte dann die Überraschung perfekt: In der vierten Minute der Nachspielzeit nutzte er einen Abpraller von Werder-Keeper Pavlenka und traf zum 3:2 für die Viktoria.