Champions League "Totale Kapitulation" - Real Madrid demütigt Liverpool in Anfield
Teammanager Jürgen Klopp vom FC Liverpool geht trotz der derben 2:5-Klatsche im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid nicht gänzlich ohne Hoffnung in das Rückspiel.
"Wir fahren dahin, das kann ich jetzt schon sagen, und werden versuchen, das Spiel zu gewinnen. Ob das möglich ist oder nicht, das weiß ich nicht. Aber wir werden es probieren und dann weitersehen", sagte der 55-Jährige mit Blick auf das zweite Duell am 15. März in Madrid.
Englische Medien zerpflücken Liverpool
Die englische Tageszeitung Times hatte eine "totale Kapitulation" seiner Mannschaft gesehen, "Liverpool erlitt die vielleicht schlimmste Niederlage in einer äußerst enttäuschenden Saison". Der Klub habe seine "schlimmste Heim-Niederlage" überhaupt auf europäischer Bühne kassiert, schrieb der Telegraph.
Die "Daily Mail" schrieb: "Anfield ist ein Ort, an dem anderen Teams eine Aufholjagd gelingt, aber nicht Liverpool. Anfield ist eigentlich, besonders in Champions-League-Nächten, ein Ort, in dem Liverpool die Träume seiner Gegner zerstört, nicht andersherum."
Anfangsphase macht Klopp Mut
Klopp lobte vor allem die starke Anfangsphase seiner Mannschaft, die bereits nach 14 Minuten mit 2:0 in Führung lag. "Die ganze erste Halbzeit war gut, abgesehen von den Gegentoren, die wir kassiert haben", so Klopp, der den Ausgleich durch Doppeltorschütze Vinicius Junior als "Slapstick" bezeichnete. Reds-Keeper Alisson Becker hatte seinen brasilianischen Landsmann angeschossen: "Das sollte nicht passieren. Das ist schon seltsam."
Darwin Nunez (4.) und Mohamed Salah (14.) hatten die Hausherren in Führung gebracht - Vinicius Junior (21., 36.), Eder Militao (47.) und Karim Benzema (55., 67.) ebenfalls per Doppelpack sorgten für ein Fußball-Spektakel an der Anfield Road.
Rüdiger: Mit Selbstvertrauen "ging alles etwas einfacher"
"Wir haben noch an uns geglaubt, aber so zurückzukommen, ist einfach verrückt", sagte Reals Innenverteidiger Antonio Rüdiger. "Nach dem 0:2 haben wir uns gesagt: Wir brauchen nur ein Tor - das haben wir zum Glück schnell gemacht. Danach war unser Selbstvertrauen da, und es ging alles etwas einfacher", sagte der Fußball-Nationalspieler.
Beide Teams hatten sich jeweils im Finale der Champions League 2018 und 2022 gegenübergestanden, in beiden Fällen gewann Real. Während Madrid durch das Comeback seine Titelambitionen unterstrich, steht Liverpool vor dem Aus.
Die Hoffnung auf eine Trendwende der in dieser Saison so strauchelnden Mannschaft ist vorerst verpufft. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hat Liverpool in einem Heimspiel eines internationalen Wettbewerbs fünf Tore kassiert. "Das ist ein Realitätscheck", urteilte der ehemalige Liverpool-Kapitän Steven Gerrard. "Bei jedem Team, das fünf Tore zulässt, müssen Dinge hinterfragt werden."