Champions League AC Mailand kontert mutige Neapolitaner aus
Der AC Mailand hat sich im Hinspiel des italienischen Champions-League-Duells gegen den SSC Neapel eine gute Ausgangslage für das Viertelfinal-Rückspiel geschaffen.
Der SSC Neapel, angehender Meister in der Serie A, verlor das Viertelfinal-Hinspiel im inneritalienischen Duell gegen AC Mailand knapp mit 0:1 (0:1). Der Einzug ins erste Champions-League-Halbfinale der Vereinsgeschichte ist im Rückspiel vor heimischer Kulisse im Stadio Diego Armando Maradona aber nicht aussichtslos, gerade weil sich Neapel über weite Strecken sehr mutig präsentierte.
Konter-Tor bringt Milan in Führung
Das erste Highlight der Partie ließ nur 57 Sekunden auf sich warten: Milans Mittelfeldspieler Rade Krunic legte ungewollt dem heranstürmenden Khvicha Kvaratskhelia auf, Krunic konnte die Situation am Ende selbst klären und kratzte den Ball von der Linie. Auch danach hatte die Milan-Defensive rund um Keeper Mike Maignan einiges zu tun, um die Abschlüsse von Frank Anguissa (3. Minute), Giovanni Di Lorenzo (5.) und Piotr Zieliński (13.) zu verhindern.
Auch wenn die Anfangsphase mit 7:0-Torschüssen eindeutig an den Serie-A-Dominator Napoli ging, machte der siebenmalige Champions-League-Sieger Milan deutlich, dass mit ihm sehr wohl zu rechnen ist: Aus dem Nichts hatte Rafael Leão die Milan-Führung auf dem Fuß, verfehlte das Tor aber haarscharf (26.). Immer wieder überrannte das Team von Trainer Stefano Pioli die Neapolitaner in der Folge mit schnellen Kontern. Ein solcher leitete schließlich Milans Führung durch einen Schuss von Ismael Bennacer kurz vor der Pause ein (40.). Die Latte verhinderte kurz darauf einen 2:0-Vorsprung (45. +3).
Erst kürzlich hatte Milan dem angehenden Meister aus Neapel in der Liga eine herbe 0:4-Klatsche zugefügt und deutlich gemacht, dass das kein Selbstläufer für den SSC wird, der mit 25 Toren die bislang beste Offensive der Königsklasse in dieser Saison stellt.
Platzverweis schwächt Neapel
Wie zu Beginn der Partie waren nach der Pause die Gäste im Giuseppe-Meazza-Stadion wieder da, dieses Mal verhinderte die Latte aufseiten der "Rossoneri" das Tor (50.). Die Fans sahen im San Siro auch nach Wiederanpfiff ein temporeiches Spiel, die großen Torchancen blieben zunächst aber aus.
Dafür sorgte eine Schiedsrichterentscheidung für große Diskussionen: Neapels Frank Anguissa kassierte in der 71. Minute nach einem taktischen Foul Gelb, keine drei Minuten später sah der Mittelfeldspieler wegen eines hohen Beins erneut Gelb und flog vom Platz. Eine harte Entscheidung, die die Süditaliener aus der Spur brachte.
Aber nur kurz: Nachdem sich die Mannschaft von Luciano Spalletti wieder gesammelt hatte, machte sie offensiv stark weiter und erzielte in der 87. Minute beinahe den Ausgleich. Zum wiederholten Male tauchte der aufgerückte Giovanni Di Lorenzo gefährlich im Sechzehner auf, aber Milan-Keeper Maignan lenkte den Ball über die Latte und sicherte damit den knappen 1:0-Sieg für die "Rossoneri".
Osimhen schmerzlich vermisst
Die Mannschaft von Coach Luciano Spalletti muss im Rückspiel wegen einer Gelbsperre auf Schlüsselspieler Min-jae Kim verzichten, hofft aber auf eine Rückkehr ihres verletzten Top-Stürmers Victor Osimhen, der alleine in den beiden Achtelfinalpartien gegen Eintracht Frankfurt drei Mal getroffen hatte und in seiner aktuellen Form den Unterschied machen kann.