Laszo Benes vom HSV (m.) ärgert sich über den verschossenen Elfmeter gegen Wiesbaden in der 2. Bundesliga

Remis bei Wehen Wiesbaden Nächster Aufsteiger bereitet HSV Kopfzerbrechen

Stand: 09.10.2023 00:00 Uhr

Der Hamburger SV und die Aufsteiger, das wird in der 2. Fußball-Bundesliga keine Liebesgeschichte mehr. Beim SV Wehen Wiesbaden rettete der HSV ein mühsames Remis - und vergab in letzter Sekunde noch die Riesenchance auf den Sieg.

Mit dem 1:1 (0:0) verteidigten die Hamburger zwar die Tabellenspitze, können aber am Samstagabend vom Stadtrivalen FC St. Pauli oder am Sonntag von Holstein Kiel überflügelt werden. Für die Hausherren war es der erste Punktgewinn nach vier Pflichtspielniederlagen in Serie. "Vor allem in der 2. Halbzeit war es anders, vor allem emotional - da war es ein richtiger Schlagabtausch. In der Nachspielzeit hatten wir dann mit dem Elfmeter das Quäntchen Glück, das wir in den letzten Wochen nicht hatten", sagte Wehens Trainer Markus Kauczinski.

HSV mit viel Kontrolle, aber wenig Torchancen

Der HSV, mit derselben Startelf wie in der Vorwoche beim Heimsieg gegen Düsseldorf auf dem Rasen, versuchte sofort die Kontrolle zu übernehmen. Gegen tief stehende Wiesbadener gelang das zwar meist, alleine in Torchancen schlug sich diese Überlegenheit nicht nieder. Im Gegenteil: Guilherme Ramos hätte seinen Keeper Daniel Heuer Fernandez mit einer abgefälschten Flanke fast überwunden, aber Heuer Fernandez verhinderte den HSV-Rückstand mit einer starken Flugeinlage (12.).

Wehen Wiesbaden verteidigt leidenschaftlich

Es dauerte bis zur 33. Minute, ehe ein Schuss von Laszlo Benes beinahe den Weg ins Wiesbadener Tor gefunden hätte. Der noch abgefälschte Ball kullerte knapp am linken Pfosten vorbei. Wenig später nahm Benes noch besser Maß, dennoch nicht gut genug, sein Innenristschuss landete an der Latte (36.). Der in der Tabelle ziemlich weit abgerutschte SVWW kam in dieser Phase selten aus seiner Hälfte heraus, verteidigte aber leidenschaftlich. Zur Halbzeit stand auf der Anzeigetafel zweimal die Null.

Hamburg mit Anlaufschwierigkeiten in Halbzeit zwei

Dieser Zustand änderte sich auch in Halbzeit zwei zunächst nicht, da die Gäste eine Zeit brauchten, um wieder die Betriebstemperatur aus der ersten Hälfte zu erreichen. Zwar zappelte der Schuss des eingewechselten Ransford Königsdörffer in der 59. Minute im Wiesbadener Tor, aber wegen einer Abseitsstellung ging sofort die Fahne des Linienrichters hoch. Im Anschluss setzte Ludovit Reis freistehend den Ball aus 13 Metern am linken Pfosten vorbei (65.). Die Gastgeber verlegten sich in dieser Phase auf den einen oder anderen Nadelstich. Einer davon saß. Aleksandar Vukotic staubte in der Folge eines Eckballs aus kurzer Distanz ab (81.).

Erst HSV-Jubel - und dann Frust in letzter Sekunde

Die Gäste versuchten, nach diesem defensiven Aussetzer nochmal alles nach vorne zu werfen. Und gaben doch noch eine Antwort. Miro Muheim zog aus gut 22 Metern mit links ab. Der Ball schlug wuchtig und präzise in die halbhohe linke Ecke ein (89.). Es hätte noch besser kommen können für den HSV: Schiedsrichter Haslberger zeigte in der Nachspielzeit nach Foulspiel im Strafraum auf den Elfmeterpunkt. Doch Benes versagten die Nerven, sein Strafstoß klatschte an die Latte (90.+8).

"Das ist einfach total ärgerlich. Wir hatten sie da, wo wir sie haben wollten. Wir brauchen mehr Konsequenz, müssen mehr das Tor treffen", sagte HSV-Trainer Tim Walter: "Meine Jungs haben es heute richtig gut gemacht, aber wir wollten das Spiel natürlich gewinnen und deswegen ärgern wir uns."

HSV empfängt Fürth, Wiesbaden in Osnabrück

Am kommenden Spieltag ist der Hamburger SV gegen Greuther Fürth gefordert (Samstag, 21.10.2023 um 13.00 Uhr). Osnabrück tritt zur selben Zeit zu Hause gegen Wiesbaden an.