Sieg gegen Fürth HSV darf weiter vom direkten Aufstieg träumen
Nach einem 2:1 (1:0)-Sieg am Samstag (20.05.2023) gegen die SpVgg Greuther Fürth hat der Hamburger SV mindestens den Relegationsplatz in der 2. Liga sicher. Am letzten Spieltag könnte es aber auch noch ohne Umweg in die Bundesliga gehen.
Für Greuther Fürth gab es schon einige Stunden vor dem Auswärtsspiel beim HSV Grund zur Freude. Weil Arminia Bielefeld am Nachmittag gegen den SC Paderborn (2:2) nicht gewonnen hatte, stand fest, dass die Franken auch in der nächsten Saison in der 2. Liga spielen werden. Es war ein Moment, der offenbar trotz des ohnehin schon komfortablen Vorsprungs für eine Befreiung sorgte, denn Fürth spielte stark wie selten auf einem fremden Platz in dieser Saison.
Von Beginn an stellten die Gäste den HSV vor große Probleme. Mit hohem Pressing, vielen intensiven Läufen und einer robusten Zweikampfführung verhinderten die Fürther, dass Hamburg sein gefürchtetes Kombinationsspiel aufzog und Ball und Gegner laufen ließ. Offensiv waren auch einige Angriffe gefällig, große Chancen blieben aber aus.
Hamburgs Muheim trifft aus dem Nichts
Der HSV aber zeigte, dass er dank seiner individuellen Qualität ein solches Spiel trotzdem in einem Moment auf die eigene Seite ziehen kann. Jean-Luc Dompé verunglückte ein Dribbling, der Ball rollte aber direkt vor den linken Fuß von Miro Muheim, der vom Strafraumeck alle überraschte und die Kugel an die Unterlatte zum 1:0 ins gegnerische Tor jagte (27. Minute).
Wenig später wurde es wieder dramatisch vor dem Fürther Gehäuse. Erst vergab Dompé eine hundertprozentige Chance, scheiterte aus kurzer Distanz an Andreas Linde (32.). Nach der folgenden Ecke schoss Kittel dem Torhüter den Ball genau in die Hände, Linde ließ ihn jedoch fallen, aber Sebastian Schonlau konnte das Geschenk nicht annehmen. Er hätte jedoch einen Elfmeter bekommen müssen, denn in der Jagd nach dem Ball riss Linde ihn an der Schulter zu Boden.
Wenige Chancen, aber Bénes entscheidet die Partie
Diese fünf Minuten waren die einzigen, in denen der HSV seine Klasse zeigte. Ansonsten spielte vor allem Fürth, mehr als ein Schuss aus 20 Metern von Julian Green, den Daniel Heuer Fernandes parieren konnte, sprang jedoch nicht dabei heraus (35.). Bis es wieder gefährlich wurde, dauerte es bis zur 61. Minute. Da legte Robert Glatzel den Ball für Sonny Kittel ab, dessen Schuss aber knapp am linken Winkel vorbeiflog.
Und dann gab es tatsächlich die frühzeitige Entscheidung. Kittel schickte mit der Hacke Glatzel frei Richtung Tor, kurz vor dem Abschluss holte ihn aber Gian-Luca Itter von den Beinen - Elfmeter. Den verwandelte Laszlo Bénes zum 2:0 für den HSV (69.). Zehn Minuten später traf Glatzel per Lupfer nur den Pfosten und verpasste das dritte Hamburger Tor (79.). Kurz darauf gelang Lukas Petkov noch der Anschlusstreffer für Fürth (84.).
HSV muss siegen und hoffen
In den letzten Minuten der Partie geriet der Sieg der Hanseaten trotz eines Platzverweises für Bakery Jatta (87.) nicht mehr in Gefahr - und so ging der Blick immer mehr Richtung letzter Spieltag. Dort trifft der HSV auswärts auf den bereits abgestiegenen SV Sandhausen. Der dritte Platz - und damit die Relegation - kann dem Team von Trainer Tim Walter nicht mehr genommen werden, doch das große Ziel ist, noch den zweiten Rang zu erreichen. "Wir haben die Chance aufrecht erhalten. Jetzt müssen wir unsere Aufgabe lösen und hoffen, dass noch was möglich ist", sagte Glatzel.
Damit was möglich ist, braucht es einen HSV-Sieg beim Tabellenletzten - und gleichzeitig einen Ausrutscher des 1. FC Heidenheim, der mit einem Punkt und sechs Toren Vorsprung in den letzten Spieltag geht. Heidenheim spielt beim Vorletzten Jahn Regensburg, der nur noch rechnerische Chancen auf den Klassenerhalt hat, den Abstieg aber wohl nicht mehr abwenden kann. Fürth (für das Dickson Abiama in der Nachspielzeit die Rote Karte sah) beendet die Saison gegen Tabellenführer Darmstadt 98.