Sieg in Überzahl Fortuna nutzt HSV-Abwehrschwächen eiskalt aus
Fortuna Düsseldorf hat sich im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Am Abend schlugen die Fortunen den abwehrschwachen Hamburger SV ganz souverän mit 2:0 (1:0).
"Der HSV kommt zur richtigen Zeit", hatte Fortuna-Trainer Daniel Thioune vor dem Freitagsduell seiner Mannschaft mit dem von Steffen Baumgart betreuten Ex-Bundesligisten aus Hamburg befunden. Was er meinte: Die Fortuna hat in den vergangenen Wochen zwar selbst keine Erfolgsserie hingelegt, sich aber trotzdem wieder in die Nähe der Aufstiegsplätze gerobbt.
Tzolis flankt, Klaus trifft - Fortuna geht früh in Führung
Mit einem Sieg würde man den Rückstand auf die Hamburger auf einen Punkt verkürzen - entsprechend begann das Thioune-Team forsch. Und hatte schon in der elften Minute Grund zum Jubel: Torjäger Christos Tzolis hatte sich links energisch durchgesetzt und fand mit seiner flachen Hereingabe im Zentrum Felix Klaus, der die Kugel zum 1:0 über die Linie drückte. Gnädig unterstützt von der HSV-Abwehr, die wieder einmal viel zu zögerlich in der Verteidigung zu Werke gegangen war.
Im Anschluss zog sich Fortuna etwas zurück, ließ den HSV kommen. Tatsächlich übernahmen die Hamburger die Initiative, erspielten sich ein hohes Maß an Ballbesitz - doch klare Torchancen sprangen dabei nicht heraus. Die beste Möglichkeit hatte im ersten Abschnitt noch Stürmer Robert Glatzel, der in der 30. Minute mit einem 15-Meter-Schuss den Kasten der Düsseldorfer nur knapp verfehlte.
Hamburger SV ab der 50. Minute in Unterzahl
Die Hamburger hatten sich für die zweite Hälfte viel vorgenommen - das war deutlich am Auftritt nach Wiederanpfiff zu sehen. Aggressiv wurden die Fortunen schon früh gestört und bedrängt. Das aber übertrieb Moritz Heyer, der erst im Lauf der ersten Halbzeit für den verletzten Noah Katterbach eingewechselt worfden war. Mit gestrecktem Bein traf er Düsseldorfs Torschütze Klaus am Knöchel - es war seine zweite gelbe Karte und er musste dafür vom Feld. Der HSV war also fortan nur noch zu zehnt.
Das nutzte Fortuna. Profitierte dabei aber wieder von einer Schlafmützigkeit in der Hamburger Verteidigung. Jonas Meffert hatte vor dem eigenen Strafraum unbedrängt einen schlampigen Fehlpass produziert, der Tzolis ins Spiel brachte. Der schnelle Angreifer ließ sich nicht zweimal bitten und überwand HSV-Keeper Matheo Raab mit einem Flachschuss aus 16 Metern zum 2:0 (63.).
Ao Tanaka von Fortuna Düsseldorf im Zweikampf mit Immanuel Pherai vom Hamburger SV
Düsseldorf verkürzt Abstand zur Spitze
Damit war die Partie vorentschieden, die Gastgeber präsentierten sich in der restlichen halben Stunde souverän und abwehrstark genug, um dem HSV keine einzige echte Torchance mehr zu ermöglichen. Womit die Fortunen nun also tatsächlich bis auf einen Zähler an den HSV herangerückt sind.
"Der HSV war eine große Herausforderung für uns heute, sie haben ja sehr gute Offensivkräfte. Aber meine Jungs haben heute sehr stark verteidigt. Und dafür haben sie echten Applaus verdient", meinte Fortuna-Trainer Thioune nach dem Spiel.
"Ich habe die Probleme, die schon vor meinem Amtsantritt im Team geherrscht haben, bisher nicht lösen können", befand sein Gegenüber Steffen Baumgart. Er glaubt: "Das werden wir nur mit gemeinsamer harter Arbeit schaffen."
Fortuna nach Osnabrück, HSV gegen Wehen Wiesbaden
Am kommenden Spieltag ist die Fortuna wieder freitags dran. Dann geht es zum Tabellenletzten VfL Osnabrück. Für den HSV steht sonntags das Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden auf dem Programm.