Remis beim Funkel-Debüt Energische Lauterer nehmen Punkt aus Nürnberg mit
In der 2. Fußball-Bundesliga hat sich der 1. FC Kaiserslautern beim Debüt von Trainer Friedhelm Funkel einen Zähler verdient. Beim 1. FC Nürnberg präsentierte sich der FCK stabiler als zuletzt bei den Pleiten in Elversberg und gegen Paderborn (beide 1:2).
So trennten sich Nürnberg und Kaiserslautern am Sonntag (18.02.2024) mit 1:1 (0:1). Richmond Tachie (34.) brachte die pfälzischen Gäste in Führung, Nürnbergs Offensiv-Juwel Can Uzun (64.) glich später mit einem feinen Schlenzer aus der Distanz aus. Tabellarisch hilft der Punkt keinem der beiden Teams wirklich weiter. Lautern hat nun 22 Zähler und belegt den Relegationsplatz 16, Nürnberg steht mit 30 Punkten auf Platz zehn.
Lauterns Funkel zeigt sich zufrieden, Nürnbergs Fiel nicht
Lautern-Coach Funkel zog nach seiner Rückkehr an die Seitenlinie am Sportschau-Mikro Bilanz zur Partie: "Es ist natürlich eine gewisse Anspannung wieder da gewesen. Ich habe an der Linie sehr viel versucht, den Jungs zu helfen. Wichtig war, dass wir diesen Punkt jetzt mitnehmen." Mit dem Auftritt war er zufrieden, Funkel lobte die Laufleistung und Anzahl der abgegebenen Torschüsse.
"Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der kompakt stand, nicht viele Räume gegeben hat", urteilte Funkels Gegenüber, Christian Fiel. Der Nürnberg-Trainer monierte: "Da musst du aus der Bewegung arbeiten, brauchst ein gutes Passtempo, musst Läufe in die Tiefe machen. All das haben wir vermissen lassen."
Fans im Innenraum: 17 Minuten Nachspielzeit in Hälfte eins
Im Fokus stand in dieser Partie natürlich Funkel, doch der Blick schweifte früh ab auf die Ränge. Die erwarteten Fan-Proteste gegen den geplanten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) sorgten für eine lange Spielunterbrechung (13.). Denn statt wie zuletzt üblich Tennisbälle aufs Feld zu werfen, verschafften sich einige Nürnberger Fans Zugang zum Innenraum und präsentierten dort ein Banner.
Schiedsrichter Bacher: "Haben das größte Interesse, das Spiel fortzuführen"
FCN-Verteidiger Jan Gyamerah suchte kurz darauf den Dialog mit den Fans, die sich daraufhin auch zurückzogen. Allerdings sorgte die Unterbrechung dafür, dass Schiedsrichter Michael Bacher für den ersten Durchgang 17 Minuten Nachspielzeit aufrief. "Wir bereiten uns auf alle Szenarien vor", sagte Bacher nach der Partie der Sportschau, "wir haben, wie alle Aktive, das größte Interesse, das Spiel fortzuführen. Und es ist umso besser, dass wir das Spiel nach der zweiten Unterbrechung fortführen konnten."
Sechser Tomiak mit Ballgewinn vor FCK-Führung
Sportlich lief der erste Abschnitt durchaus nach dem Gusto des FCK mit Neu-Trainer Funkel. Der erfahrene Coach hatte sich für ein 4-2-3-1-System entschieden und den etatmäßigen Innenverteidiger Boris Tomiak vorgezogen. Er agierte als zweiter Sechser neben Filip Kaloc. Und so fing Tomiak einen Fehlpass von Ahmet Gürleyen ab, Kenny Redondo legte danach auf für Tachie, der die Führung besorgte.
Defensiv präsentierten sich die Pfälzer stabil, vorne gelang es Kaiserslautern, die gefährlicheren Akzente zu setzen als der FCN. Zwar hatte Nürnberg 62 Prozent der Ballbesitzanteile, bei den Torschüssen (2:11) lagen am Ende von Hälfte eins aber die Gäste klar vorne. Wobei die "Roten Teufel" auch ein bisschen Glück hatten, dass Uzun im Duell mit FCK-Torwart Julian Krahl den Ausgleich verpasste (40.).
Traumhafter Uzun-Schlenzer bringt Nürnberg den Ausgleich
Das spielerische Bild blieb im zweiten Abschnitt erstmal unverändert. Nürnberg wurde von Lautern mit der Spielgestaltung betraut, wobei den Hausherren lange einfach zu wenig einfiel.
Aber dann: Erik Wekessers direkter Freistoß brachte Gefahr (54.), bevor es auch aus dem Spiel heraus mehr und mehr lief. So bekam Kaiserslautern einen FCN-Angriff nicht bereinigt, Sebastian Andersson legte ab für Uzun, dessen traumhafter Schlenzer aus etwa 20 Metern für FCK-Torwart Krahl unerreichbar einschlug zum Ausgleich.
Nürnberg in Schlussminuten nochmal nah dran
Die Lauterer waren danach bis zum Schluss der Partie darauf bedacht, das Spiel nicht noch ganz herzugeben. Es war eine zunehmend zähe Angelegenheit mit vielen engen Zweikämpfen. Joker Dickson Abiama hätte kurz nach seiner Einwechslung allerdings fast das zweite FCK-Tor erzielt (69.).
Die Partie hätte in beide Richtungen kippen können, Krahl parierte noch stark gegen Nürnbergs Andersson (89.), auch Lukas Schleimer verpasste ganz knapp den FCN-Siegtreffer (90.).
Kaiserslautern empfängt KSC, Nürnberg gastiert in Fürth
Am kommenden 23. Spieltag hat der FCK wieder ein Heimspiel. Dann empfangen die Lauterer den Karlsruher SC auf dem Betzenberg (Samstag, 13 Uhr). Und der 1. FC Nürnberg muss auswärts bei der SpVgg Greuther Fürth ran (Sonntag, 13.30 Uhr).