Rostock-Absturz hält an Fortuna schnuppert wieder am Bundesliga-Aufstieg
Nach einem deutlichen Erfolg bei Hansa Rostock ist Fortuna Düsseldorf in der 2. Fußball-Bundesliga in den Kampf um den Aufstieg zurückgekehrt. Derweil droht den Gastgebern immer mehr der Gang in die 3. Liga.
Am Sonntag (19.03.2023) schlug Düsseldorf die Hanseaten mit 5:2 (3:0). Fortuna rückt durch den Sieg auf Rang vier vor, Rostock rutscht erstmals auf Relegationsplatz 16 ab. Den Gastgebern, die in 2023 erst vier Punkte holten, droht immer mehr der Gang in die 3. Liga.
Thioune zufrieden, Glöckner unter Druck
F95-Trainer Daniel Thioune zeigte sich zufrieden - zumindest mit den ersten 60 Minuten: "Dass der Gegner nochmal kommt, wir unsere Energie nicht halten können, ist ein bisschen blöd. Aber insgesamt gibt es bei einem 5:2 auswärts wenig zu meckern."
Sein Gegenüber Patrick Glöckner, auf den auch persönlich der Druck nach der Klatsche weiter steigt, erklärte: "Wir müssen unserer Linie treu bleiben, mit dem Spielermaterial, das wir haben. Und hoffen, dass wir irgendwann mal ein Spiel auf unsere Seite ziehen können." Zu einer möglichen Entlassung sagte er: "Ich rechne mit gar nichts und muss erstmal das Spiel verarbeiten."
Polnische Co-Produktion bringt Führung
Die ersten Minuten ließen den Verlauf des Spiels schon erahnen. Nach nicht einmal 200 Sekunden hatten die Gäste bereits zwei große Chancen. Erst schlenzte Michal Karbownik knapp am gegnerischen Tor vorbei (3.), dann musste Markus Kolke einen Schuss von Dawid Kownacki entschärfen (4.).
Die Co-Produktion der beiden Polen sorgte wenig später dann aber doch für die Führung. Karbownik setzte sich über linke Seite durch, flankte flach auf Kownacki, der sein elftes Saisontor erzielte (12.).
Und so ging es auch weiter: Kurz darauf hatte die Rostocker Defensive wieder kein Mittel gegen Karbownik, dessen Zuspiel Felix Klaus zu einer flachen Hereingabe auf Rouwen Hennings nutzte, der den Ball nur aus kurzer Distanz über die Linie drücken musste - das 2:0 für Düsseldorf (20.).
Rostock bleibt Form treu - Fortuna nutzt das eiskalt
Schon in diesem Moment war die Partie nahezu entschieden. Denn Rostock ging mit nur 19 Treffern und dem mit Abstand schwächsten Sturm der Liga in die Partie, hatte zuvor letztmals im September gegen Magdeburg (3:1) ein Heimspiel gewonnen und in diesem Kalenderjahr noch nie mehr als einen Treffer in einem Spiel erzielt. All diese Eindrücke bestätigten die Gastgeber.
Weil auch die Defensive jede Stabilität vermissen ließ, drohte den Rostockern ein Debakel. Matthias Zimmermann sorgte mit einem Volleyschuss nach einem Einwurf für das 3:0 (41.). Der Rechtsverteidiger hatte dann auch kurz nach der Halbzeitpause freie Bahn und schnürte mit einem trockenen Flachschuss den Doppelpack (48.).
Düsseldorf zu früh im Verwaltungsmodus
Die Rostocker Hanseaten wollten sich aber trotz allem noch nicht aufgeben. Und zeigten plötzlich doch offensive Durchschlagskraft.
Kai Pröger schloss zwar zunächst sinnbildlich für die bisherige Leistung ab, als er den Ball vor dem leeren Tor verstolperte (56.), nur Sekunden später tauchte er aber erneut frei vor dem Düsseldorfer Tor auf und erzielte das 1:4. Die Fortuna hatte zu dem Zeitpunkt in den Verwaltungsmodus geschaltet.
Hansa schöpft für drei Minuten Hoffnung
Düsseldorf machte nichts mehr für das Spiel - und Rostock fand Wege, um diese Passivität zu bestrafen. Kevin Schumacher gelang in der 79. Minute der zweite Hansa-Treffer und sorgte dafür, dass auch bei den heimischen Fans wieder Stimmung aufkam. "Jetzt geht's los", skandierten die Zuschauer nach dem 2:4.
Doch Fortuna ließ das Ostsee-Stadion schnell wieder verstummen. Nach einer Flanke von Shinta Appelkamp köpfte Christoph Klarer den Ball auf den langen Pfosten, wo die Rettungsaktion von Damian Roßbach im eigenen Tor landete (82.). Der Treffer wurde dennoch dem Düsseldorfer Verteidiger gutgeschrieben.
Rostock nach der Pause in Magdeburg
Nach der Länderspielpause muss Rostock auswärts in Magdeburg bestehen (Sonntag, 02.04.2023 um 13.30 Uhr). Das für Düsseldorf entscheidende Spiel gegen den drittplatzierten Hamburger SV findet zwei Tage zuvor statt (18.30 Uhr). Bei einem Sieg hätte Fortuna dann nur noch vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.