Köln Timo Hübers duelliert sich mit Darmstadts Oscar Vilhelmsson

2. Fußball-Bundesliga Köln und Darmstadt - der schwierige Weg zurück

Stand: 17.10.2024 11:17 Uhr

Der 1. FC Köln und Darmstadt 98 erfahren aktuell, dass der direkte Wiederaufstieg für einen Bundesliga-Absteiger gar nicht so einfach ist. Jetzt kommt es zum direkten Duell.

Von Frank van der Velden

Wenn vor dem Start der 2. Fußball-Bundesliga nach den Aufstiegsfavoriten gefragt wird, dann werden zwangsläufig fast immer die Absteiger aus dem Oberhaus genannt.

Vor der aktuellen Saison war das nicht so. Dem SV Darmstadt 98 wurde der direkte Wiederaufstieg gemeinhin nicht zugetraut. Das lag zum einen an der desolaten Bundesligasaison, in der die "Lilien" nur 17 Punkte holten. Zum anderen wurde mit etlichen Zu- und Abgängen der Kader auf links gedreht. Und dann wiesen die Darmstädter selbst auch jegliche Ambitionen auf einen Platz ganz oben in der Tabelle vehement von sich.

Trainerwechsel und aktuell Platz 16

Und in der Tat: Es läuft eher schlecht rund um das Böllenfalltor. Vor dem 9. Spieltag ist das Team 16. der Tabelle, und einen Trainerwechsel gab es auch schon. Nach vier Spieltagen ging Torsten Lieberknecht, Florian Kohfeldt kam. Für den gab es nach anfänglichen Erfolgserlebnissen aber zuletzt auch nur einen Punkt in zwei Spielen.

Deshalb sind die "Lilien" am Freitag gegen den 1. FC Köln (ab 18.30 Uhr im Live-Ticker und der Radio-Reportage bei der Sportschau) auch nicht unbedingt der Favorit.

Köln vom Papier her mit besseren Chancen

Die Kölner sind der zweite Bundesliga-Absteiger und ihr Name wurde vor der Saison sehr wohl genannt, wenn es um die Aufstiegsaspiranten ging. Das lag vor allem daran, dass ein Großteil der Stammspieler trotz des Abstiegs geblieben ist. Zum anderen entspricht es dem Selbstverständnis des Klubs, einen Platz in der Eliteliga zu haben.

"Wir wollen so schnell wie möglich zurück in die Bundesliga", sagte deshalb auch der neue Trainer Gerhard Struber. Und Geschäftsführer Christian Keller erklärte: "Es ist nicht der Anspruch des 1. FC Köln, in der 2. Liga zu spielen."

Doch auch die "Geißbockelf" merkt, dass die Rückkehr ins Oberhaus kein Selbstläufer ist. In den vier jüngsten Partien gab es nur einen Sieg und es stehen schon 13 Gegentore zu Buche. In der Tabelle bedeutet das Platz sieben, fünf Punkte fehlen auf Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf.

Bielefeld: 3. Liga statt Wiederaufstieg

Und da wäre da noch die Statistik. Zuletzt schnitten die Absteiger schwach ab. Hertha BSC und der FC Schalke 04 landeten in der vergangenen Saison nur im Mittelfeld. Im Jahr davor wurde die SpVgg Greuther Fürth nur Zwölfter, Arminia Bielefeld stieg sogar erneut ab und musste noch eine Liga tiefer.

Abschneiden der Absteiger in der 2. Liga
Saison Absteiger Platz
2023/24 Hertha BSC 9.
FC Schalke 04 10.
2022/23 SpVgg Greuther Fürth 12.
Arminia Bielefeld 16.
2021/22 FC Schalke 04 1.
Werder Bremen 2.
2020/21 Fortuna Düsseldorf 5.
SC Paderborn 9.
2019/20 VfB Stuttgart 2.
Hannover 96 6.
1. FC Nürnberg 16.
2018/19 1. FC Köln 1.
Hamburger SV 4.
2017/18 FC Ingolstadt 9.
SV Darmstadt 98 10.
2016/17 VfB Stuttgart 1.
Hannover 96 2.
2015/16 SC Freiburg 1.
SC Paderborn 18.
2014/15 Eintracht Braunschweig 6.
1. FC Nürnberg 9.

Vergangene zehn Jahre: Ein Drittel schafft die direkte Rückkehr

Hoffnung gibt es für Köln und Darmstadt dennoch. Denn betrachtet man die vergangenen zehn Spielzeiten, dann stiegen von 21 Absteigern sieben wieder auf - das ist ein Drittel. Gleich zweimal schafften sogar beide Absteiger die direkte Rückkehr. In der Saison 2021/22 waren das der FC Schalke 04 und Werder Bremen, in der Spielzeit 2016/17 der VfB Stuttgart und Hannover 96.

Nur eine Saison in Liga zwei verbrachten zudem erneut der VfB Stuttgart (2019/20), der 1. FC Köln (2018/19) und der SC Freiburg (2015/16). Die Kölner haben also auch schon positive Erfahrungen gemacht in Sachen direkter Wiederaufstieg.

Auch der SV Darmstadt 98 hat das schon versucht. In der Saison 2017/18 trudelte man als Absteiger allerdings nur als Zehnter ein. Für die aktuelle Saison mag das nichts heißen. Ein Heimsieg gegen den Leidgenossen aus Köln wäre am Freitag dennoch förderlich. Die Kölner könnten mit einem Sieg zumindest vorübergehend auf Platz fünf springen.