Enttäuschte BVB-Profis nach der Niederlage in Stuttgart

Niederlage in Stuttgart Das "bekannte Gesicht" des BVB

Stand: 12.11.2023 11:24 Uhr

Borussia Dortmund wird seine Leistungsschwankungen einfach nicht los und gibt wieder einmal Rätsel auf – vor allem sich selbst. Nach der Niederlage in Stuttgart droht dem BVB, die Tabellenspitze frühzeitig aus den Augen zu verlieren.

Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzic war sichtlich frustriert. Gerade hatte sein Team mit 1:2 beim VfB Stuttgart verloren, es war die zweite Niederlage in der Fußball-Bundesliga in Folge, nach dem 0:4 gegen den FC Bayern in der vergangenen Woche. "Wir haben wieder einmal ein bekanntes Gesicht gezeigt, mit dem wir sehr unzufrieden sind", sagte Terzic und spielte damit auf die Leistungsschwankungen der Dortmunder an. Vier Tage nach dem starken 2:0 gegen Newcastle United in der Champions League zeigte der Vizemeister bei den Schwaben eine indiskutable Leistung.

Deniz Undav (42. Minute) und Torjäger Serhou Guirassy bei seinem Comeback per Foulelfmeter (83.) trafen am Samstag für den VfB. Niclas Füllkrug (36.) hatte die über weite Strecken enttäuschenden Dortmunder überraschend in Führung gebracht.

Terzic rätselt und fühlt sich "beschissen"

Terzic wollte seine Mannschaft nach der Partie zwar "nicht zerschreddern" und hielt sich mit Einzelkritik zurück, wurde aber am Sportschau-Mikro deutlich: "Ich fühl mich beschissen. Die Leistung war beschissen, das Ergebnis war beschissen. Das können wir uns nicht erklären heute, weil besonders in der ersten Halbzeit so viele Dinge schiefgelaufen sind. Das, was wir heute gezeigt haben, war zu wenig."

Die Suche nach den Gründen für die fußballerische Achterbahnfahrt ließ den BVB-Coach erstmal ratlos zurück: "Jetzt, wo ich so emotional aufgeladen bin, ist es schwer, eine Erklärung zu finden. Aber ich kann heute das gleiche ansprechen wie vor sieben Tagen. Und das ist es, was so nervend ist. Es lag an niemandem heute, es gab keinen Schiedsrichter, keinen Gegner – es lag komplett an uns und da übernehmen wir die Verantwortung."

Füllkrug: "Hat auf vielen Ebenen nicht gepasst"

Torschütze Füllkrug wurde konkreter und legte den Finger in die Wunde. Antworten fand aber auch er nicht. "Es hat auf vielen, vielen Ebenen nicht gepasst und man muss sagen, dass man das hinterfragen muss. Es gab auch keinen Zugriff und auch die Umstellungen haben nicht gewirkt. Man muss erkennen, dass uns das häufiger passiert gegen Mannschaften, die gut am Ball sind, die gut Räume bespielen und Überzahl-Situationen haben, dass wir da wenig Lösungen für haben. Und Druck auf den Ball so oder so nicht bekommen. Und woran das dann liegt, das müssen wir analysieren", sagte der Stürmer dem "kicker".

Besonders in der ersten Halbzeit war Dortmund vom VfB phasenweise überrannt worden, fand gegen das aggressive Anlaufen der Gastgeber einfach keine Mittel. Die Statistiken nach der Partie sprachen Bände: 22 Stuttgarter Torschüssen standen fünf des BVB gegenüber. Auch bei den Ballbesitzphasen (57,2 zu 42,8 Prozent) und der Fehlpassquote (10,9 zu 19,4) lagen Welten zwischen Stuttgart und dem BVB.

Kehl: "So können wir als Borussia Dortmund nicht auftreten"

"Wie wir uns heute angestellt haben, sowohl gruppendynamisch als auch individuell, so können wir als Borussia Dortmund nicht auftreten", kritisierte Sportdirektor Sebastian Kehl.

Das Ziel, in der Bundesliga auch in dieser Saison ganz oben mitzuspielen, ist nach nun drei Partien in Folge ohne Sieg jedenfalls akut gefährdet. Kehl äußerte lakonisch: "Wenn uns das häufiger passiert, brauchen wir über Ziele nicht mehr reden." Es sei denn, der BVB findet bald Antworten und löst das Rätsel.