Leverkusens Florian Wirtz im Duell mit Bayern Münchens Joshua Kimmich.

Topspiel der Fußball-Bundesliga Leverkusen vs. Bayern - ein Spitzenspiel, das fast ein Endspiel ist

Stand: 09.02.2025 12:21 Uhr

Die Bayern gewinnen in der Bundesliga, Verfolger Bayer Leverkusen strauchelt - am nächsten Wochenende treffen beide im direkten Duell aufeinander. Und Meister Leverkusen hilft nur ein Sieg.

Auf der einen Seite der souveräne 3:0-Erfolg der Bayern gegen Werder Bremen, auf der anderen Seite das magere 0:0 von Bayer Leverkusen beim VfL Wolfsburg - dieser 21. Spieltag manifestierte die Verhältnisse an der Spitze der Fußball-Bundesliga. Die Bayern zeigen sich derzeit stabil in den Ergebnissen, der aktuelle Meister aus dem Westen lässt dagegen wichtige Punkte liegen und läuft nun schon einem großen Rückstand von acht Zählern auf die Tabellenspitze hinterher.

"Damit wird es nicht leichter, unseren Traum zu erreichen", haderte Lukas Hradecky, der Kapitän von Bayer Leverkusen, nach der folgenschweren Nullnummer beim VfL mit dem Resultat. Aber damit wollte sich der Finne nicht lange aufhalten. Alles ist nun auf das Topspiel ausgerichtet: "Wenn wir nächste Woche siegen sollten, dann lebt er noch."

Hradecky ruft ein Endspiel aus

Doch der große Traum von der zweiten Meisterschaft in Folge droht im Gipfeltreffen mit Bayern München am Samstag (18.30 Uhr) endgültig zu zerplatzen.

"So wie die Bayern im Moment drauf sind", könne Bayer die Schale "mit allem anderen als einem Heimsieg fast abschreiben", sagte Hradecky - und rief damit ein Endspiel aus.

In Leverkusen erinnern sie sich gerne an die vergangene Saison

Und Endspiele gegen die Bayern - das weiß Hradecky nur zu genau - kann die Werkself doch. Anfang Dezember bugsierte sie mit einem 1:0-Erfolg im Achtelfinale des DFB-Pokals den FC Bayern aus dem Wettbewerb. Und dann ist da ja noch die Parallele zur vergangenen Saison. Es war ebenfalls am 21. Spieltag, als die Bayer-Elf den FC Bayern beim 3:0 entzauberte. Es war der wohl entscheidene Schritt zu ersten Leverkusener Meisterschaft. Von diesem Knockout erholten sich die Bayern damals nicht mehr.

So geht auch Trainer Xabi Alonso erstmal positiv in das Gipfeltreffen, das für eine Vorentscheidung in der Meisterschaft sorgen könnte.

Alonso gelassen, Andrich selbstbewusst

"Das wird ein großes Spiel", sagte der Baske und blieb dabei deutlich gelassener als sein Keeper Lukas Hradecky. Trotz des Rückstands von acht Punkten habe er "keine große Sorge, keine Angst. Ich denke nicht so viel an die Tabelle. Für mich ist der Weg der gleiche."

Von einem Sieg "gehen wir erstmal aus, weil wir selbstbewusst sind", meinte Robert Andrich: "Und dann sind es immer noch zwölf Spiele - da kann noch alles passieren." Das sah Hradecky etwas anders. Selbst mit einem Dreier gegen Bayern sei es "schwierig. Wir haben nicht gedacht, dass sie so stark sind."

Leverkusens Unterschied zum Vorjahr

Auch die Werkself spiele keine "schlechte Saison", aber einen "deutlichen Unterschied" zum Vorjahr gebe es dann doch: "Die Spiele, die wir momentan unentschieden spielen, haben wir letztes Jahr gewonnen", sagte Hradecky.

Vielleicht steckte den Leverkusenern der harte Pokalfight gegen den 1. FC Köln in den Knochen, während die Bayern sich unter Woche schonen konnten. Das wird vor dem Spitzenspiel anders sein, denn nun wendet sich das Blatt.

Hartes Februar-Programm für die Bayern

Die Bayern müssen am Mittwoch zum wichtigen Zwischenrunden-Hinspiel in der Champions League nach Glasgow. "Da geht es um die Wurst", sagte Manuel Neuer, der Kapitän des FC Bayern, mit Blick auf Glasgow, aber auch auf Samstagabend und Leverkusen: "Das wissen wir, und da werden wir alles daran setzen, dass wir erfolgreich sind." Für den Rekordmeister können die Ergebnisse der kommenden sechs Tage die komplette Saison definieren. Erst recht seit Samstagabend.

Bayer dagegen ist in der Champions League bereits für das Achtelfinale qualifiziert und kann Kräfte für Samstag sparen. "Ungünstig ist das nicht", sagte selbst der offenbar in dieser Angelegenheit eher pessimistische Hradecky.

Als eher ungünstig könnten sich auch die dann nächsten schweren Aufgaben für die Münchner in der Bundesliga erweisen, denn dann geht es für den FCB nacheinander gegen Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart. In diesen Partien steckt allemal Potential, um Punkte zu lassen. Im ungünstigsten Fall wäre ein vermeintlich komfortabler Vorsprung schnell dahingeschmolzen.