Nachfolge offen Steffen Baumgart und 1. FC Köln trennen sich
Inmitten der großen sportlichen Krise haben Trainer Steffen Baumgart und der 1. FC Köln ihre Zusammenarbeit beendet - es sei ein "gemeinsamer Entschluss", bestätigte der FC am Donnerstag (21.12.2023). Der neuerliche Rückschlag beim 0:2 (0:0) bei Union Berlin war zu viel.
"Der FC steht über allem – und obwohl wir in den letzten Wochen und Monaten sehr viel investiert haben, fehlen die Ergebnisse. Wahrscheinlich braucht es dazu dann eben doch einen neuen Impuls. Zu gehen tut weh", sagte Baumgart. Der Klub sei in den vergangenen zweieinhalb Jahren "Heimat" für ihn geworden. "Was wir hier gemeinsam erreicht haben, macht mich stolz. Gleichzeitig ist das aber auch der Grund, warum ich jetzt das Gefühl hatte, dass es eine Veränderung braucht."
FC-Geschäftsführer Christian Keller bescheinigte Baumgart eine "große Identifikation mit dem FC", die Trennung sei "menschlich schmerzhaft". Die Zusammenarbeit habe "allen Beteiligten, allen voran auch Steffen, sehr viel Kraft und Überzeugung abverlangt", so Keller. In den vergangenen Wochen und Tagen habe es einen intensiven Austausch gegeben, "ob diese Kraft und Überzeugung wirklich noch in ausreichendem Maße vorhanden sind. Dabei gilt es vollkommen zu respektieren, dass Steffen seine persönliche Überzeugung hinterfragt hat."
Angst vor dem siebten Abstieg
Nun steht der FC, der als Tabellen-17. tief in den Abgrund blickt, kurz vor Weihnachten ohne Coach da - und muss alles auf den Prüfstand stellen. Nicht nur hat er durch Baumgarts Abgang sein Aushängeschild verloren, angesichts der drohenden Transfersperre und der großen Schwächen des von Keller zusammengestellten Kaders ist die Angst vor dem siebten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga riesig. Der CAS hat am Donnerstag die Transfersperre gegen den 1. FC Köln bestätigt.
Kölns U21-Trainer Evangelos Sbonias könnte einspringen, er hat allerdings nicht die nötige Lizenz für die Bundesliga. Als möglicher Nachfolger gilt auch der frühere Schalker und Bochumer Thomas Reis.
Baumgart deutete Trennung bereits an
Baumgart hatte am Mittwoch in Berlin bereits angedeutet, dass er trotz seines bis Sommer 2025 gültigen Vertrages gehen könnte. Die Überzeugung, dass ihm mit dieser Mannschaft die Wende gelingen würde, war im Laufe der Saison ganz offensichtlich geschwunden. Zehn Tore und zehn Punkte aus 16 Spielen sind schlicht zu wenig, um in der Bundesliga zu bestehen.
Trotz dieser Schreckensbilanz hatten die Spieler Baumgart den Rücken gestärkt und sich für ihn stark gemacht. "Überragend" hätten Baumgart und das Trainerteam den FC eingestellt, sagte Stürmer Davie Selke: "Am Ende müssen wir auf dem Platz die Dinger reinmachen."