Beide Teams weiter sieglos Kiel rettet spät einen Punkt in Bochum
Lange konnte sich der VfL Bochum in der Fußball-Bundesliga Hoffnungen auf wichtige Punkte gegen Holstein Kiel machen, doch dann traf Shuto Machino für die Störche zum Endstand von 2:2 (2:1).
Benedikt Pichler schoss die Gäste von der Ostsee am Samstag in Führung (15.). Als Anthony Losilla für Erhan Masovic in die Partie kam, schien die Partie zugunsten der Bochumer zu kippen. Denn nur wenig später glich Matus Bero die Kieler Führung aus (22.), Lukas Daschner brachte noch vor dem Seitenwechsel die Gastgeber in Front (35.). Als der VfL den dicken Punktgewinn schon fast im Sack hatte, traf der Japaner Machino (89.) zum Ausgleich.
Kiels Coach Rapp zufrieden, Bochums Trainer Zeidler nicht
"Wenn man sieht, dass wir kurz vor Schluss das 2:2 machen und am Ende noch einen Pfostenschuss gegen uns haben, müssen wir zufrieden sein", sagte Kiels Trainer Marcel Rapp nach seinem 100. Pflichtspiel für die Norddeutschen zur Sportschau, "aber meine Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit dominiert und viele Chancen liegen lassen." Sein Bochumer Kollege Peter Zeidler sagte: "Heute ging's um wichtige Punkte - vielleicht noch wichtiger als sonst. Das haben wir verpasst. Wir haben nicht so gespielt, wie wir das wollten."
Munterer Beginn zwischen Bochum und Kiel
Der Partie war von Beginn an anzumerken, dass sowohl Zeidler als auch sein Kieler Kollege Marcel Rapp ihre Teams richtig eingestellt hatten: drei Punkte heute können im Kampf um den Klassenerhalt trotz des frühen Zeitpunkts in der Saison enorm wichtig werden.
Die Bochumer Fans quittierten die Bemühungen der Hausherren von Beginn an mit viel Beifall und Unterstützung. Die war auch vonnöten, denn die Störche wirkten zielstrebiger und kamen folgerichtig zu ihrer ersten Bundesliga-Führung. Andu Kelati schlug einen langen Ball in Richtung Pichler, der gegen die schlechte Abseitsfalle der Bochumer durchging, den herauslaufenden VfL-Keeper Patrick Drewes umkurvte und aus 20 Metern ins leere Tor traf.
VfL-Coach Zeidler reagierte sofort und gab mit der Hereinnahme von Losilla seinem Team den notwendigen Impuls. Im Duell der bisherigen Null-Punkte Teams nutzte wenig später Myron Boadu den Raum auf der linken Seite und bediente nach starker Ballbehauptung Bero. Der schoss aus etwa elf Metern platziert und traf rechts unten. Bochum entwickelte in der Folge mehr Druck und erzielte erneut aus der Halbdistanz durch Daschner die Führung.
Abstiegskampf in Hälfte zwei
In der zweiten Hälfte überwog in der Partie auf beiden Seite die Devise: über den Kampf ins Spiel. Das wiederum unterband jeglichen Spielfluss. Bochum verlegte sich zunehmend auf die Ergebnisabsicherung, doch Kiel konnte seine Chancen nicht nutzen. Pichler bediente Armin Gigovic, der etwa vom Elfmeterpunkt aus deutlich vergab (61.). Auch der eingewechselte Fiete Arp vergab mehrfach (67., 73.). Auf Bochumer Seite verfehlten Moritz Broschinski (74.) und Felix Passlack (75.), auch einen Konter in der Schlussphase ließ der VfL ungenutzt.
Erst recht spät kam Steven Skrzybski in die Partie - und das wiederum war der ebenso glückliche Schachzug von Rapp: Einen Freistoß im Mittelfeld spielten die Gäste schnell aus. Skrzybski beförderte den Ball auf den Japaner, der aus sechs Metern keine Mühe hatte und den verdienten Ausgleich herstellte. Bochum hatte Sekunden vor dem Schlusspfiff noch Pech mit einem Pfostentreffer, muss sich aber zu große Passivität in der zweiten Halbzeit vorwerfen lassen.
Bochum in Dortmund, Kiel gegen Frankfurt
Für Bochum geht es nach Dortmund zum Ruhrpott-Duell (27.09., 20.30 Uhr). Holstein Kiel spielt gegen die Eintracht aus Frankfurt (29.09., 15.30 Uhr).