Erfolg gegen den Aufsteiger Leipzig besiegt Heidenheim trotz Chancenwuchers
RB Leipzig hat in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Heidenheim wichtige Punkte im Kampf um die internationalen Plätze gesammelt, machte es aber unnötig spannend.
RB Leipzig gewann am Samstag (02.12.2023) in der Bundesliga vor 44.887 Zuschauern gegen Aufsteiger 1. FC Heidenheim mit 2:1 (2:1). Loïs Openda (29. Minute) per Foulelfmeter und Yussuf Poulsen (44.) schossen die Tore für Leipzig, Benedikt Gimber (45.+2) gelang kurz vor dem Halbzeitpfiff nur der Anschlusstreffer. Während sich die Leipziger über viele vergebene Chancen ärgerten, sorgte bei Heidenheim der Strafstoß für Verstimmung.
Die Sachsen (26 Punkte) bleiben dank des Siegs nach 13 Spieltagen an den Champions-League-Plätzen dran, Heidenheim (11) verharrt weiter im Tabellenkeller.
Leipzigs Henrichs: "Froh, dass wir gewonnen haben"
Leipzigs Benjamin Henrichs legte nach dem Abpfiff am Sportschau-Mikrofon den Finger in die Wunde und thematisierte die mangelhafte Chancenverwertung: "Es war nicht einfach. Wir sind eigentlich sehr gut ins Spiel gestartet und kriegen kurz vor der Halbzeit das Anschlusstor. Wir haben viele Chancen und nutzen die nicht. In der letzten Minute hat Heidenheim noch eine dicke Chance, da können sie ausgleichen. Im Endeffekt sind wir froh, dass wir gewonnen haben. Wir müssen konsequenter werden in den entscheidenden Situationen."
Gegen Heidenheim war für Leipzig nach nur einem Sieg aus den vergangenen drei Liga-Partien ein Erfolg Pflicht, zumal der Aufsteiger mit nur einem Punkt das auswärtsschwächste Team der Liga ist. Entsprechend Gas gaben die Sachsen vom Anpfiff weg. Das Spiel ging fast ausnahmslos in eine Richtung - aufs Heidenheimer Tor.
RB-Chancenfestival von Beginn an
Schon in der zweiten Minute hatte Openda nach einer Flanke von David Raum die Führung auf dem Fuß, jagte den Ball aber volley aus kurzer Distanz übers Tor. Drei Minuten später scheiterte Poulsen freistehend aus fünf Metern an FCH-Schlussmann Kevin Müller. Auch in der elften Minute stand Müller im Mittelpunkt, als er einen Schuss von Openda aufs kurze Eck entschärfte.
Nach einer Viertelstunde hätte sich der Leipziger Chancenwucher fast gerächt. Den ersten Angriff der Heidenheimer hätte Marvin Pieringer nach einem Konter beinahe zur Führung veredelt, sein Kopfball aus dem Zentrum strich jedoch einen Meter links am Tor vorbei - RB-Torhüter Janis Blaswich wäre machtlos gewesen.
Heidenheim ärgert sich über Strafstoß
Schließlich brauchte es einen Strafstoß für Leipzigs Führung. Norman Theuerkauf foulte nach Meinung von Schiedsrichter Christian Dingert Openda im Fünfer, der Unparteiische entschied sofort auf Elfmeter - sehr zum Unmut der Heidenheimer. Theuerkauf sagte dazu am Sportschau-Mikro: "Es ist sehr, sehr bitter mit dem Elfmeter, der meiner Meinung nach keiner war. Ich bin halt zum Ball, will ihn blocken und merke halt, dass er (Openda, die Red.) mich tritt und nicht andersrum. Ich glaube, das zeigen auch die Bilder."
Der Gefoulte selbst trat zur Vollstreckung an und ließ FCH-Keeper Müller keine Chance. Das einzig Positive aus Heidenheimer Sicht war zu diesem Zeitpunkt, dass es nur 0:1 stand.
Kurz vor der Pause erhöhte Poulsen nach Flanke von Raum aus kurzer Distanz auf 2:0 - das Ergebnis spiegelte den Spielverlauf nun schon etwas besser wider. Doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit im ersten Durchgang machte es der FCH wieder spannend. Nach einer Ecke von Jan-Niklas Beste verlängerte Lennard Maloney den Ball zum zweiten Pfosten, wo Gimber goldrichtig stand und mit links einnetzte.
Roses Team zu wenig effizient
Wie würde die Mannschaft von Marco Rose auf den Rückschlag reagieren? Die zweite Halbzeit begann wie die erste, RB machte weiter Dampf, ließ es aber nach wie vor und wie schon so oft an Effizienz vermissen. In der 47. Minute gab es fast das 3:1, aber eben nur fast: Zunächst scheiterte Baumgartner halbrechts im Strafraum an Müller, den Abpraller schnappte sich Poulsen, der den FCH-Torhüter umkurvte und dann Openda abschließen ließ - der Schuss des Belgiers wurde im letzten Moment geblockt.
Und auch in der Folge ging RB fahrlässig mit seinen Chancen um. Xaver Schlager (55.) setzte den Ball halblinks am Fünfer nach feinem Zuspiel von Xavi Simons nur ans Außennetz. Kurz darauf vereitelte Omar Traoré (58.) eine Konterchance von Simons. Leipzigs Angriffswirbel verpuffte, hinzu kamen nun zuweilen Konzentrationsprobleme. Heidenheim versuchte derweil, mit kleinen Fouls den Spielfluss der Sachsen zusätzlich zu stören.
Pfosten- und Lattentreffer
Heidenheim verteidigte leidenschaftlich, Leipzig drängte weiter auf die Vorentscheidung, ließ aber vor dem Tor immer wieder den Killerinstinkt vermissen. Raum bediente Openda (77.) im Strafraum, dessen Schuss aus 13 Metern flog deutlich übers Tor. Nur eine Minute später setzte wiederum Openda links aus spitzem Winkel den Ball an den kurzen Pfosten. Eine Freistoßflanke von Raum halblinks aus 18 Metern ging am langen Pfosten vorbei, Traoré (90.+2) verlängerte eine Flanke per Kopf an die eigene Latte.
Am Ende blieb es beim knappen 2:1 für die Sachsen, auch weil Heidenheims Gimber (90.+4) vom rechten Strafraumeck aus den Ball über die Latte jagte. Bei einer besseren Chancenverwertung hätte sich RB das Zittern bis zum Schluss ersparen können.
Leipzig gegen Dortmund, Heidenheim empfängt Darmstadt
Am kommenden Spieltag hat Heidenheim den SV Darmstadt zu Gast (Samstag, 09.12.2023, 15.30 Uhr). RB Leipzig ist am selben Tag im Topspiel gegen den BVB gefordert (18.30 Uhr).