Köln noch gut bedient FC-Nullnummer im Kellerduell mit Mainz
Es sollte ein Befreiungsschlag werden - doch sowohl der 1. FC Köln als auch der klar bessere 1. FSV Mainz 05 bleiben nach einer tristen Nullnummer am Sonntagabend (10.12.2023) im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga.
"Wer wirklich FC-Fan ist, der weiß, dass das hier Abstiegskampf ist und so ein Spiel dann auch zäh ist und nichts für Ästheten", sagte FC-Coach Steffen Baumgart anschließend der Sportschau. "Aber wir nehmen einen Punkt mit. Wir wollten mehr, aber wir sehen das als Teilerfolg."
"Am Ende musst du das Spiel gewinnen"
Sein Kollege Jan Siewert war am ARD-Mikro hin- und hergerissen: "Es gibt viele Aspekte, die einen zufrieden stimmen. Aber am Ende musst du das Spiel gewinnen. Wir waren über weite Strecken dominant, letztlich entscheidet eine Fußspitze, die wir im Abseits waren. Aber wichtig ist, nicht zu lamentieren, sondern dranzubleiben und alles dafür zu tun, Spiele zu gewinnen - und das macht meine Mannschaft."
Die Partie begann vor allem von Kölner Seite dem Tabellenstand entsprechend - mit wenig Spielfluss, ohne zündende Ideen und vor allem offensiv praktisch inexistent. Die eindeutig gefährlichere Mannschaft war Mainz, schon in der 4. Minute hätte Jonathan Burkardt die Führung für die Gäste erzielen müssen. Der lange verletzte Stürmer nahm bei seinem Startelfdebüt die Hereingabe von Silvan Widmer zunächst hervorragend mit der Brust an, schloss auch aus zehn Metern knallhart ab - doch FC-Verteidiger Rasmus Carstensen warf sich noch in den Schuss und klärte herausragend.
Einmal Waldschmidt - dann wieder Mainz
Nach einer knappen Viertelstunde wagte sich dann Köln auch mal kurz aus der Deckung, den Distanzschuss von Luca Waldschmidt wehrte Mainz-Keeper Daniel Batz aber noch zur Ecke ab. Es war die einzige sehenswerte Abschlusssituation bis zur Pause, das Torschussverhältnis von 3:9 nach 45 Minuten gab die Kräfteverhältnisse durchaus treffend wieder.
Doch die 05er verpassten es immer wieder, den Lohn ihrer Bemühungen einzufahren. In der 25. Minute scheiterte Brajan Gruda mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an Marvin Schwäbe, der aber ansonsten auch nicht groß gefordert wurde. In letzter Hinsicht fehlte es auch der Mannschaft von Jan Siewert an Präzision und Durchschlagskraft.
Ajorque schlenzt knapp vorbei
Dieses Szenario setzte sich nach dem Wiederanpfiff fort. Der gerade erst eingewechselte Kölner Leart Paqarada verlor im Aufbau den Ball, Ludovic Ajorque kurvte vom rechten Strafraumeck ins Zentrum, schlenzte die Kugel aber ganz knapp am linken Winkel vorbei.
Nach einer Stunde durften die Gästefans dann einmal jubeln, doch die Freude hielt nur wenige Sekunden an. Der schöne Abschluss von Burkhardt nach einem Steckpass von Philipp Mwene reichte nicht zur 1:0-Führung, weil Burkhardt knapp im Abseits gestanden hatte.
Thielmann versehentlich ans Aluminium
Von einem vergleichbaren Event blieben die Kölner weit entfernt. Immerhin ergab sich in der 66. Minute nach dem ersten schönen Solo von Linton Maina mal eine Halbchance für Florian Dietz - der schob den Ball aber aus kurzer Distanz doch recht deutlich vorbei.
Erst in der letzten Viertelstunde nahm der Spektakelfaktor dann endlich etwas zu. Ajorque scheiterte an Schwäbe, auf der anderen Seite fischte Batz zunächst eine Maina-Flanke kurz vor dem einköpfbereiten Dietz weg (80.). Kurz danach griff Batz einmal voll daneben, als er eine zum Torschuss mutierte Flanke von Jan Thielmann parieren wollte - der Ball klatschte an den Mainzer Innenpfosten und von dort ins Feld zurück.
Ein Tor quasi aus Versehen hätte tatsächlich irgendwie zu diesem Trauerspiel gepasst - das 0:0 gab das Geschehen letztlich ganz gut wieder.
Mainz empfängt Heidenheim, Köln in Freiburg
Der 1. FSV Mainz hat am kommenden Spieltag die Heidenheimer zu Gast (Samstag, 16.12.2023 um 15.30 Uhr). Köln ist einen Tag später gegen Freiburg gefordert (15.30 Uhr).