Freiburg auf Kurs Europa Gladbachs Gruselserie in Freiburg hält an
Der SC Freiburg zeigt sich gegen ein zuletzt starkes Borussia Mönchengladbach sehr effizient und feiert auch dank zwei Treffern von Lucas Höler einen 3:1-Heimsieg in der Fußball-Bundesliga.
Höler brachte die Freiburger, die zuvor in vier Partien nur einen Treffer erzielt hatten, in der 41. Minute nach durchwachsener erster Halbzeit etwas überraschend in Führung. Ritsu Doan erhöhte kurz nach dem Seitenwechsel auf 2:0.
Nationalspieler Tim Kleindienst (61.) sorgte für Gladbachs Anschluss, doch keine 120 Sekunden später sorgte Höler mit seinem zweiten Treffer (63.) für die Vorentscheidung - und Freiburgs ersten Dreier nach vier sieglosen Spielen.
Freiburgs Schuster erfreut, Gladbachs Seoane bedient
Julian Schuster wollte im Anschluss von keinem Befreiungsschlag sprechen. Insgesamt, so Schuster am Sportschau-Mikrofon, sei er mit der Leistung in den vergangenen Wochen zufrieden gewesen. "Ich freue mich sehr für die Mannschaft. Das was wir uns vorgenommen haben, an Energie, Leidenschaft, haben wir auch umgesetzt."
Ein Extra-Kompliment gab es für Doppel-Torschützen Höler, im Sturm seit Saisonbeginn nicht die erste Wahl, und für Michael Gregoritsch: Der Österreicher stand zuletzt auch nicht in der Startelf, bereitete Hölers zweiten Treffer mit einem starken Steilpass vor: "Sie haben die Situation angenommen und weitergearbeitet. Dann ist es kein Zufall, dass sie sie sich belohnen. Das ist schön, das zeichnet uns aus."
Gladbach rutscht ab
Die Freiburger kletterten durch den Sieg mit 20 Punkten auf einen Europapokalplatz. Die Borussia, die nach zuvor fünf Spiele ohne Niederlage wieder einmal als Verlierer vom Platz ging, rutschte in der Tabelle vorerst auf Rang neun ab, könnte aber noch von Mainz überholt werden.
Gladbach hatte nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen auf etwas mehr Konstanz gehofft, doch die Borussia ließ auch in Freiburg die nächste Chance liegen, erstmals seit März 2022 zwei Bundesligaspiele nacheinander zu gewinnen. In Freiburg wartet die Borussia sogar seit 22 Jahren dort auf einen Erfolg in der Bundesliga.
Borussia das bessere Team
Die Borussia, als Tabellensechster angereist, agierte von Beginn an selbstbewusst. Alassane Plea, dessen Vertrag sich bis 2026 verlängert hatte, kam nach einem hohen Ballgewinn zum Abschluss, schoss aber vorbei (8.). Der Sport-Club versuchte, im Stile einer Heimmannschaft die Partie an sich zu reißen. Viel Ballbesitz und kontrolliertes Aufbauspiel führten aber selten zu gefährlichen Situationen.
Im Angriff ließen die Freiburger Durchschlagskraft und Genauigkeit vermissen, die Verunsicherung durch drei Spiele ohne eigenes Tor und das Fehlen des rotgesperrten Stürmers Junior Adamu machten sich bemerkbar.
Freiburgs Höler zweimal eiskalt
Freiburgs Führung vor der Pause kam durchaus überraschend - auch für die Gladbacher Hintermannschaft, die sich von einem langen Ball von Philipp Lienhart überrumpeln ließ: Gregoritsch scheiterte zunächst an Keeper Moritz Nicolas, doch Höler staubte ab.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Borussen-Abwehr bei Freiburgs schnellen Vorstößen anfällig. Vor allem der zuletzt hochgelobte Marvin Friedrich, der Nico Elvedi im Abwehrzentrum verdrängt hatte, erwischte keinen guten Tag: Erst hielt Friedrich bei Doans Schuss zum 2:0 zu viel Abstand, beim dritten Treffer ließ er Höler im Laufduell entwischen.
"Freiburg hat eiskalt zugeschlagen. Wir müssen uns ankreiden, dass wir das nicht gemacht haben. Schon im ersten Durchgang hätten wir drei Tore machen müssen", sagte Gladbachs Nationalspieler Kleindienst am Sportschau-Mikrofon. Auch für Gerardo Seoane wäre "mehr möglich gewesen", so Gladbachs Coach, der aber auch einräumte: "Wir haben im letzten Drittel die letzte Konsequenz vermissen lassen."
Freiburg in Hoffenheim, Gladbach gegen Dortmund
Freiburg ist am 13. Spieltag in Hoffenheim gefragt (08.12., 17.30 Uhr). Gladbach hat Borussia Dortmund im Topspiel zu Gast (07.12., 18.30 Uhr).