Eishockey-WM Deutschland unterliegt Weltmeister Finnland nur knapp
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat auch das zweite Spiel bei der WM verloren, sich dabei aber wie bei der Auftaktniederlage gegen Schweden auf Augenhöhe mit einer der Top-Nationen präsentiert. Das Team von Bundestrainer Harold Kreis verlor am Samstagabend (13.05.2023) in Tampere gegen den Olympiasieger und Titelverteidiger Finnland trotz zweimaligem Comebacks mit 3:4.
Dem Berliner Marcel Noebels (18.) gelang nach knapp 78 Minuten das erste Turniertor für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Außerdem trafen AHL-Verteidiger Kai Wissmann (33.) und NHL-Rookie John-Jason Peterka (40.).
Doch die Gastgeber setzten sich vor 11.712 Zuschauern in Tampere dank der Treffer von Joel Armia (10.), Sakari Manninen (35., 36.) und Mikko Lehtonen (53.) durch.
Damit steht Deutschland trotz zwei überzeugenden Auftritte immer noch ohne einen Punkt da. Am Freitag hatte die DEB-Auswahl zum Auftakt unglücklich mit 0:1 gegen den elfmaligen Weltmeister Schweden verloren.
Kapitän Moritz Müller: "Auf Augenhöhe mit dem Weltmeister"
"Wir haben vieles richtig gemacht, wir haben gegen zwei Topnationen gespielt und waren nah dran. Das ist schade. Beide Spiele standen auf des Messers Schneide. Aber die Spieler werden daraus Zuversicht holen", sagte Kreis bei MagentaSport und resümierte: "Wir sind auf Kurs."
Auch Kapitän Moritz Müller wirkte bei aller Enttäuschung auch stolz: "Wir waren auf Augenhöhe mit dem Weltmeister, das ist gut. Wenn wir so weitermachen, sind wir auf einem guten Weg."
Strahlmeier im Tor, Noebels mit der Führung
Im Tor ersetzte der Wolfsburger Dustin Strahlmeier den Münchner Mathias Niederberger, der nach seiner starken Leistung gegen Schweden eine Pause bekam. Der gebürtige Gelsenkirchener musste gleich Schwerstarbeit verrichten, denn die Finnen setzten das deutsche Team von der ersten Minute an enorm unter Druck. Beim ersten Gegentor rutschte ihm der Puck durch.
Nach 77:45 Minuten gelang der DEB-Auswahl endlich das erste WM-Tor: Ein Schuss von Noebels wurde von gleich zwei Finnen unhaltbar für den eigenen Goalie abgefälscht.
Manninen und Lehtonen Matchwinner für Finnland
Zwei Überzahlsituationen ließ die deutsche Mannschaft im zweiten Abschnitt ungenutzt, schlug aber direkt danach zu: Wissmann traf von der blauen Linie. Ein Doppelschlag von Manninen brachte die Finnen allerdings erneut in Führung, dann klappte auch das Powerplay: Peterka verwertete die insgesamt siebte Überzahl. Doch Lehtonen markierte im Schlussdrittel den entscheidenden Treffer.
Die nächste Aufgabe wird für das Kreis-Team nicht leichter: Am Montag (15.20 Uhr) ist das US-Team, das zum Auftakt die Finnen mit 4:1 schlug, der dritte Gegner.
Gawanke im Anflug - womöglich schon gegen die USA im Einsatz
Unklar ist noch, ob Verteidiger Leon Gawanke dann schon mitspielen kann. Der zukünftige Mannheimer wird nach dem Playoff-Aus seines Teams Manitoba Moose aus der zweitklassigen nordamerikanischen Profiliga AHL am Sonntag in Tampere erwartet.
Erst nach dem Spiel gegen die USA kommen für Deutschland die Spiele gegen leichtere oder scheinbar auf Augenhöhe agierende Gegner. Sollte auch am Montag nicht mindestens der erste WM-Punkt gelingen, stünde das Kreis-Team in den folgenden vier Partien gegen Dänemark, Österreich, Ungarn und Frankreich arg unter Druck, um das Minimalziel Viertelfinale noch zu erreichen.