Dominik Kahun jubelt

Eishockey-WM DEB-Team lässt Lettland keine Chance

Stand: 16.05.2024 07:16 Uhr

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat nach zwei derben Packungen bei der WM gegen Lettland erfolgreich den Schalter umgelegt und mit dem höchsten Sieg bei einer Weltmeisterschaft seit 22 Jahren Kurs auf das Viertelfinale genommen.

Nach den beiden 1:6-Pleiten gegen die Titelkandidaten USA und Schweden gewann der Vizeweltmeister am Mittwoch (15.05.2024) im vierten Vorrundenspiel mit 8:1 (2:0, 5:1, 1:0) gegen den Vorjahresdritten Lettland. Es war der mit Abstand höchste WM-Sieg überhaupt gegen die Letten. Bei einer WM hatte es zuletzt 2002 beim 9:2 gegen Japan einen höheren Sieg gegeben. 

Dominik Kahun (6.), Kai Wissmann (19.), Leo Pföderl (21.), Parker Tuomie (23.), John-Jason Peterka (26., 36.), Marc Michaelis (31.) und Nico Sturm (45.) erzielten die Treffer für die Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis. Markuss Komuls (40.) war für die Letten erfolgreich.

"Natürlich war ich frustriert die letzten Spiele", sagte NHL-Stürmer Peterka bei MagentaSport. "Heute sind wir als Mannschaft richtig, richtig gut aufgetreten." Auch beim Angreifer der Buffalo Sabres, der im vergangenen Jahr zum besten Stürmer des WM-Turniers gewählt worden war, platzte mit seinen ersten beiden WM-Toren in diesem Jahr der Knoten.

Gegen Lettland reagierte das Team von Harold Kreis nach den jüngsten Niedeerlagen nun mit der bislang besten Turnierleistung und kann sich auf dem Weg ins Viertelfinale sogar noch einen Ausrutscher in den restlichen drei Vorrundenspielen leisten.

DEB-Team mit Sturm - und wie verwandelt

"Es hätte nicht besser laufen können", jubelte Nico Sturm von den San Jose Sharks. "Wichtiger als das Ergebnis war heute die Art und Weise."

Mit dem genesenen NHL-Profi Nico Sturm trat die DEB-Auswahl wie verwandelt auf. Mit hoher Intensität, Spielwitz und viel Offensiv-Power dominierte das Kreis-Team die Partie. Welche Bedeutung der gegen die NHL-Stars aus den USA und Schweden so schmerzlich vermisste Sturm hat, zeigte sich gleich zu Beginn. Der 29-Jährige erkämpfte an der Bande den Puck. Nach einem Schuss von Lukas Kälble verwandelte Kahun vom SC Bern den Abpraller zur verdienten Führung. Ähnlich intensiv setzte Sturm später im Schlussdrittel nach und arbeitete den Puck regelrecht zum 8:1 ins Netz. 

Kai Wissmann - "Konnten dem Spiel unseren Stempel aufdrücken"

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Die deutlich überlegende deutsche Mannschaft hatte es anfangs sogar noch verpasst, schnell nachzulegen. Ein starkes Solo von Berlins Wissmann in Überzahl sorgte dann doch für den zweiten Treffer. Wieder war Sturm beteiligt und bereitete vor. Wissmanns Berliner Teamkollege Pföderl traf direkt nach Beginn des zweiten Durchgangs zur frühen Vorentscheidung. 

Der Vizeweltmeister war auch in der Folge gnadenlos. Straubings Tuomie erhöhte knapp zwei Minuten später auf 4:0. Dann war auch Peterka erfolgreich. Der im Turnier bislang glücklose NHL-Profi wuchtete den Puck in Überzahl ins Netz (26.) und überwand damit Elvis Merzlikins. Der NHL-Keeper aus Columbus stand mittlerweile für den entnervten Kristers Gudlevskis vom DEL-Vizemeister Bremerhaven im Tor.

Peterka trifft gleich zweimal

Die Lust auf Tore war bei der deutschen Mannschaft allerdings längst nicht vorbei. Wieder mit einem Spieler mehr auf dem Eis traf der künftige Mannheimer Michaelis zum 6:0 (31.). Zum sechsten Mal in diesem Turnier bereitete Yasin Ehliz einen Treffer vor. Und Peterka zeigte erstmals im Turnier seine Extraklasse: Mit seinem zweiten Treffer erhöhte er auf 7:0.

Rund 1.000 deutsche Fans in Ostrava kamen aus dem Jubeln nicht mehr heraus. Das 1:7 durch Komuls sorgte bei den rund 4.000 lettischen Anhänger nur für kurze Freude (40.). Im Schlussdrittel bewiesen sie Galgenhumor angesichts der bitteren Lehrstunde und zelebrierten auf den Rängen die Welle.

Harold Kreis - "Man musste niemanden aufrichten"

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Zwei Siege aus drei Partien garantieren das Weiterkommen

Dem deutschen Team fehlen in der Gruppe B nun noch zwei Siege aus den letzten drei Partien zum Weiterkommen. Mit sechs Punkten aus vier Spielen könnte sich das DEB-Team sogar noch einen Ausrutscher leisten. Das fünfte Gruppenspiel bestreitet Deutschland am Freitag (16.20 Uhr) gegen Kasachstan. Es folgen Partien gegen Aufsteiger Polen (Samstag) und zum Abschluss gegen Frankreich (Dienstag). "Es wird jetzt nicht einfach in den nächsten Tagen", sagte Sturm und auch Berlins Meisterverteidiger Wissmann warnte: "Wir dürfen jetzt nicht zu hoch fliegen."