Fans der Berliner Eisbären halten ein großes Herz zu Ehren an Tobias Eder.

Eishockey, DEL Eisbären siegen nach emotionalem Eder-Abschied

Stand: 02.02.2025 21:58 Uhr

Dieser Sieg war für Berlin ein ganz besonderer. In ihrem ersten DEL-Spiel nach dem Tod von Nationalspieler Tobias Eder gewannen die Eisbären mit 2:1 (1:0, 1:1, 0:0) gegen die Nürnberg Ice Tigers.

Seine ehemaligen Mitspieler kämpften mit den Tränen, auch auf den Rängen unmittelbar vor dem ersten Spiel der Eisbären Berlin nach dem Tod von Tobias Eder herrschte tiefe Trauer. In höchst bewegenden und bedrückenden Momenten gedachten Spieler, Funktionäre und Fans am Sonntagabend des mit 26 Jahren an Krebs gestorbenen ehemaligen Eishockey-Profis. "Wir gehen gerade durch eine sehr schwere Zeit", hatte Trainer Serge Aubin vor der Partie gesagt.

Auch er blickte schwer ergriffen nach oben, als vor der Partie gegen die Nürnberg Ice Tigers auf dem Videowürfel ein Film mit Szenen aus Eders Leben gezeigt wurde. Mit Aubin hatte sich das komplette Personal der Geschäftsstelle auf der Bank der Berliner versammelt.

Stille in Berlin und dann Unterstützung für die Eisbären

Die Spieler kamen nicht wie sonst durch einen Tunnel auf das Eis, auf das übliche Vorprogramm mit Feuerwerk, Vereinshymne und Einlaufshow wurde verzichtet. Denn nichts war an diesem Abend nach dem Tod von Eder am vergangenen Mittwoch wie sonst. Die ersten beiden Partien der Eisbären waren aus Rücksicht auf deren Trauer verschoben worden.

Trotz der 14.200 Zuschauer war es lange vor der Schweigeminute beklemmend still. Schon vor dem Spiel hatte statt lebhafter Vorfreude ungewohnte Ruhe vor der Arena am Ostbahnhof geherrscht. Viele Fans nutzen die Gelegenheit, an einer an der Außenwand eingerichteten Gedenkstätte für den gestorbenen Profi innezuhalten und Kerzen, Schals und Blumen abzulegen.

Eders Lieblingssong beim Eisbären-Tor

Doch mit dem Spielbeginn wurde es schlagartig laut in der Halle. Das Eisbären-Team hatte sich die volle Unterstützung der Fans gewünscht, um auf dem Eis zumindest wieder das Gefühl von Normalität zu bekommen. Als Ty Ronning nach nur 36 Sekunden die Führung für die Berliner erzielte, erklang nicht die übliche Torhymne der Eisbären, sondern "Viva la Vida" von Coldplay. Es war Eders Lieblingssong.

Am Ende gewannen die Berliner mit 2:1 (1:0, 1:1, 0:0) und festigten damit ihren zweiten Tabellenplatz. Neben Ronning traf Kai Wissmann (31.) für die Gastgeber, Cole Maier erzielte im Powerplay das einzige Tor der Nürnberger (27.).

Bremerhaven zurück in der Erfolgsspur

Nach dem etwas überraschenden 1:4 gegen die Kölner Haie hatte Spitzenreiter ERC Ingolstadt bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven nichts anbrennen gelassen. Austen Keating (10. Minute), Riley Sheen (25.) und Wayne Simpson (41.) schossen am Sonntag (02.02.2025) bei einem Gegentreffer durch Jan Urbas (38.) einen 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)-Sieg heraus.

Mit 92 Punkten liegt Ingolstadt vor der Länderspielpause damit weiter deutlich vor den Eisbären Berlin (83) an der Tabellenspitze der DEL. Gegner Bremerhaven hat auf Platz fünf liegend schon 23 Punkte Rückstand.

Eishockey-Profi Austen Keating (l.) vom ERC Ingolstadt erzielt im DEL-Spiel in Bremerhaven einen Treffer

Kölner Topspiel-Woche endet mit Niederlage

Eine wilde Topspiel-Woche endete für die Kölner Haie mit einer weiteren Heim-Niederlage. Nach dem dramatischen 2:3 gegen den EHC München zu Wochenbeginn mit dem entscheidenden Gegentreffer 0,2 Sekunden vor Schluss und dem 4:1-Coup in Ingolstadt zum Ende der Woche kassierten die Haie zum Abschluss in eigener Arena ein 4:7 (2:2, 2:3, 0:2) gegen die Adler Mannheim.

Dabei glichen die Kölner vor über 17.000 Zuschauern gleich viermal kurz nach einem Rückstand noch aus. Ende des zweiten, Anfang des dritten Drittels zogen die Gäste dann aber durch Kristian Reichel (35.) und Ryan McInnis (42.) vorentscheidend davon. Für den endgültigen K.o. sorgte McInnis eine Minute vor Schluss mit dem 4:7 ins leere Kölner Tor.

München dreht Partie in Düsseldorf

Den fünften Sieg in Folge holte sich der EHC München. Chris de Souza (42.) und Tobias Rieder (47.) drehten beim 2:1 (0:1, 2:0, 0:0) bei der Düsseldorfer EG die Führung der Gastgeber durch Brandon O'Donnell (38.) Anfang des Schlussdrittels. Mit 76 Punkten bleibt das Team von Trainer-Rückkehrer Don Jackson als Vierter souverän auf Playoff-Kurs.

Auf Rang neun und damit einen Pre-Playoff-Platz schoben sich die Löwen Frankfurt durch einen 6:4 (1:1, 3:0, 2:3)-Erfolg gegen die Straubing Tigers. Straubing rangiert zwar auf Platz acht, muss aber nach jetzt fünf Niederlagen in Folge wieder um die Playoff-Teilnahme zittern.

Schlusslicht Augsburg darf wieder hoffen

Am Tabellenende dürfen die Augsburg Panther wieder hoffen. Das Schlusslicht holte mit dem 5:3 (3:1, 0:1, 2:1) gegen die Schwenninger Wild Wings seinen neunten Saisonsieg und ist mit 41 Zählern punktgleich mit dem Vorletzten Iserlohn Roosters. Mit einem Torhagel gleich in der Anfangsphase durch Anthony Louis (2.), Jason Bast (5.) und Mark Zengerle (12.) zogen die Gastgeber bei einem Gegentreffer durch Philip Feist (5.) schon früh vorentscheidend davon.

Schwenningen, das auf Platz sieben durch die Niederlage die direkte Playoff-Qualifikation langsam aus den Augen verliert, kam zwar Anfang des letzten Durchgangs auf 3:4 heran. Doch mit einem Empty-Net-Goal besorgte Chris Collins in der Schlussminute die erlösende Entscheidung für die Panthers.