Die Finals 2023 Taekwondo: Vier Olympia-Hoffnungen und ein historischer Moment
Der Traum von den Olympischen Spielen 2024 lebt - für alle deutschen Taekwondo-Meister, aber für ein Quartett besonders. Zudem ging es kurios zu.
Die deutschen Taekwondo-Olympia-Hoffnungen Supharada Kisskalt, Yanna Schneider, Imran Özkaya und Lorena Brandl haben bei den Finals 2023 souverän deutsche Meistertitel gewonnen – und können weiter von Paris 2024 träumen. Alle deutschen Meister sicherten sich zugleich einen Startplatz für das europäische Olympia-Qualifikationsturnier im März in Berlin.
"Anya" Kisskalt: Erster Titel bei erster Teilnahme
In der Klasse bis 49 Kilogramm feierte Supharada "Anya" Kisskalt einen 2:0-Erfolg gegen die erst 19-jährige Leonie Mayer. Die 21-jährige Kisskalt, die kürzlich bei den European Games Dritte wurde, wurde erstmals deutsche Meisterin. Nach dem Kampf zeigte sie sich in der Sportschau überglücklich: "Ich freue mich, dass ich bei den ersten deutschen Meisterschaften gleich Gold gewonnen habe. Das ist ein großes Erlebnis für mich." Für die gebürtige Thailänderin war das Jahr mit einem Erstrunden-Aus bei der WM frustrierend gestartet. Jetzt kann sie wieder strahlen.
Özkaya: Kein Urlaub für den Olympia-Traum
Große Freude auch bei Imran Özkaya in der Klasse bis 68 Kilogramm. Gut eine Woche vor seinem 24. Geburtstag besiegte der Neu-Ulmer Ranye Drebes 2:0. Nach seinem vierten deutschen Meistertitel sagte Özkaya der ARD: "Ich trainiere jeden Tag, seit längerem schon zwei- bis dreimal am Tag wirklich sehr hart, dass ich mir den Traum erfüllen kann. Kein Urlaub dieses Jahr, maximal eine Woche. Ich will unbedingt den Olympia-Startplatz für Deutschland holen."
Schneider und Brandl souverän
Yanna Schneider holte sich in der Klasse bis 67 Kilogramm ihren dritten deutschen Meistertitel bei den Seniorinnen mit einem 2:0 gegen Vanessa Maria Körndl. In der Klasse über 67 Kilogramm triumphierte Lorena Brandl mit einer 2:0-Wertung gegen Alema Hadzic. Die WM-Dritte von 2022 will nach ihrer verpassten Olympia-Qualifikation 2021 nun ebenfalls neu angreifen und hofft auf ein Ticket 2024.
Calik: Vierter Titel in einem Jahr - in vierter Altersklasse
Und dann gab es noch einen historischen Moment eines großen Taekwondo-Talents: Der erst 17-jährige Enis Calik gewann in der Klasse bis 58 Kilogramm seinen ersten Meistertitel bei den Männern. Kurios und historisch: Der gebürtige Hamburger holte sich dabei seinen vierten deutschen Meistertitel in diesem Jahr und in der vierten Altersklasse: Zuvor setzte sich Calik bereits bei der Jugend, bei den Junioren und den Senioren durch – und nun auch bei den Senioren olympisch.