IBF-Kampf in Hamburg Nina Meinke boxt sich zum WM-Titel
Profi-Boxerin Nina Meinke hat sich in einem packenden Zwölf-Runden-Kampf zur Weltmeisterin gekürt.
Die 31-Jährige besiegte in Hamburg die Argentinierin Daniela Bermudez nach Punkten und sicherte sich den WM-Gürtel des Verbands IBF im Federgewicht. "Es hat so viel Spaß gemacht. Ich bin einfach unglaublich glücklich", sagte Meinke bei DAZN: "Alles, worauf ich hintrainiert habe, ist heute in Erfüllung gegangen. Meine Emotionen schwappen über. Ich weiß nicht, ob ich weinen oder lachen soll - alles kommt auf einmal."
Das Patenkind von Ex-Champion Sven Ottke ließ sich beim bislang größten Sieg ihrer Karriere auch nicht von einem Cut an der Stirn nach einem unabsichtlichen Kopfstoß von Bermudez zu Beginn des Kampfes aus dem Konzept bringen. "Das hat mich am Anfang irritiert, mir ist die ganze Zeit Blut in die Augen gelaufen, und dann habe ich verschwommen gesehen", sagte die Berlinerin, deren Gesicht auch bei der Urteilsverkündung blutverschmiert war.
Erstmals über 12 Runden
Zum ersten Mal in bislang 22 Profikämpfen war Meinke über die bei Männern üblichen zwölf Runden gegangen. "Das war konditionell sehr gut", sagte Meinke. Die zwölf Runden stünden auch für die "Gleichberechtigung im Frauensport", hatte Meinke schon vor dem WM-Kampf gesagt.
Schon im Frühjahr wollte Meinke den WM-Titel holen, doch aufgrund der kurzfristigen Absage von Amanda Serrano musste sie unverrichteter Dinge aus Puerto Rico abreisen. Meinkes Gegnerin hatte den Fans unter Tränen im Ring die Absage mitgeteilt, eine spontan erlittene Verletzung soll der Grund gewesen sein.