Erster Sieg für Mavs in den NBA Finals Dallas verhindert vorzeitigen NBA-Titel für Celtics
Die Dallas Mavericks haben mit einem Sieg im Spiel vier den drohenden "Sweep" in den NBA Finals gegen die Boston Celtics abgewendet und in der Best-of-seven-Serie auf 1:3 verkürzt. Boston braucht aber weiterhin nur noch einen Sieg und kann den Titel jetzt in der heimischen Arena perfekt machen.
Die Mavericks überrollten Boston am Freitagaend (14.06.2024, Ortszeit) in Spiel vier in Dallas mit 122:84 - es war der dritthöchste Sieg in der Geschichte der NBA-Finals. Höher haben in einem Finalspiel der NBA nur die Chicago Bulls bei ihrem letzten Titel mit Michael Jordan 1998 gegen die Utah Jazz (96:54) sowie die Celtics selbst bei ihrer bislang letzten Meisterschaft 2008 gegen die Los Angeles Lakers (131:92) gewonnen. Die Celtics und die Lakers sind mit jeweils 17 Titel NBA-Rekordchampion.
Mavs trotz des Sieges mit dem Rücken zur Wand
Dallas verhinderte mit dem ersten Sieg in der Finalserie zumindest den "Sweep" - die Höchststrafe einer 0:4-Niederlage und einer drohenden Meisterfeier der Celtics in Dallas. Die Mavs stehen aber weiterhin mit dem Rücken zur Wand - in der Nacht zu Dienstag (2:30 Uhr deutscher Zeit) müssen sie in Boston erneut gewinnen, um ihre Chance auf den zweiten Meistertitel nach 2011, seinerzeit mit Dirk Nowitzki als Anfüher, zu wahren. Ein Triumph wäre historisch, denn noch nie in 156 Versuchen hat ein NBA-Team eine Playoff-Serie nach einem 0:3-Rückstand noch gewonnen.
Die Mavericks setzten in Spiel vier zumindest ein echtes Zeichen, dass sie gegen die Celtics bestehen können. Dallas führte zur Halbzeit bereits mit 61:35 und machte im dritten Viertel weiter Tempo, das Spiel war früh entschieden. Die Topstars Luka Doncic (29 Punkte) und Kyrie Irving (21) waren die besten Werfer für die Mavs, der Würzburger Maxi Kleber steuerte fünf Zähler bei.
Luka Doncic endlich der Anführer
Vor allem Doncic gab bei den Mavs von Beginn an den Anführer, den das Team in der Finals dringend benötigt. Nach Spiel drei hatten sich die wortgewaltigen NBA-Analysten und TV-Experten noch am Slowenen abgearbeitet und ihm die Führungsqualität abgesprochen. Kritisiert wurde, neben dem gewohnten Lamentieren über vermeintliche Fehlentscheidungen des Schiedsrichters, auch das lasche Defensivverhalten des Slowenen. In Spiel vier ging auch Doncic in der Defensive endlich entschlossener zu Werke.
Celtics-Offensive stockt
Die Celtics mit ihrer bislang so beeindruckenden Offensive bekamen deutlich mehr Probleme, sich gute Wurfchancen zu erarbeiten. Jayson Tatum war mit 15 Punkten noch bester Scorer. Jaylen Brown, MVP-Kandidat für die Finals, traf nur drei seiner zwölf Versuche aus dem Feld.
Die Mavericks dagegen fanden immer wieder einen Weg zum erfolgreich Abschluss, nach zuvor unterirdischen Quoten auch endlich aus der Distanz: Tim Hardaway Jr., von Coach Jason Kidd in den ersten Partien noch weitestgehend ignoriert, kam von der Bank und versenkte fünf von sieben Dreiern.
Dallas-Coach Jason Kidd: "Müssen so weitermachen"
"Die Celtics müssen nur den Sack zumachen. Das ist aber eine ganz schwere Sache, wenn der Gegner nichts mehr zu verlieren hat. Das haben wir heute gesehen", sagte Mavs-Coach Jason Kidd im Anschluss: "Wir haben Widerstand geleistet und müssen jetzt so weitermachen. So einfach ist das."
Für die Celtics endete eine Serie von 10:0-Siegen in den NBA-Playoffs, die Meisterfeier sei aber nur vertagt, versprach Center Al Holford: "Ich erwarte, dass wir am Montagabend sehr viel besser auftreten."