Finals in der NBA Celtics gegen Mavericks - Kampf um den NBA-Titel
Boston gegen Dallas, Rekordmeister gegen Überraschungsfinalist - und mit Maxi Kleber greift wieder ein deutscher Basketballer nach dem NBA-Titel: die wichtigsten Infos zu den NBA Finals zwischen den Boston Celtics und den Dallas Mavericks, die am Donnerstagabend (06.06.2024/Ortszeit) mit dem ersten Spiel in Boston beginnen.
Celtics gegen Mavericks - die Finalteilnehmer
Die Boston Celtics sind mit 17 Titeln Rekordmeister der NBA, gemeinsam mit den Los Angeles Lakers. Die bislang letzte Meisterschaft liegt allerdings mittlerweile 16 Jahre zurück, und damit eine halbe Ewigkeit für die erfolgsverwöhnten Fans in Boston. Der nächste Titel des topbesetzten Teams gilt als lange überfällig - zuletzt scheiterten die Celtics mehrmals: 2022 im Finale gegen die Golden State Warriors, im Vorjahr in den Conference-Finals im siebten Spiel gegen Miami.
Beim nächsten Anlauf auf den Titel bekommen es die Celtics mit einem komplett neuen Widersacher zu tun: Dallas und Boston standen sich zuvor noch nie im NBA-Finale gegenüber. Die Mavericks haben es überhaupt erst zum dritten Mal in ihrer Franchise-Geschichte in die Finals geschafft: 2006 verlor das Team um Dirk Nowitzki unglücklich gegen Miami, 2011 feierten die "Mavs" die erfolgreiche Revanche und gewannen gegen Miami den Titel. Mit Dirk Nowitzki als Kapitän und Spielmacher Jason Kidd, der nun erstmals als Coach der Mavericks in den Finals steht.
Der Weg in die NBA Finals
Boston, das Team mit der mit Abstand besten Bilanz der regulären Saison (64 Siege, 18 Niederlagen), hat auch in den Playoffs einen beeindruckenden 12:2-Run hingelegt. Die Celtics verloren in der ersten Runde, gegen den alten Angstgegner Miami, und im Conference Halbfinale gegen Cleveland jeweils nur ein Spiel. In den Conference Finals dominierten die Celtics gegen die Indiana Pacers und schafften sogar einen "Sweep", vier Siege in vier Spielen. Die letzten sieben Spiele auf dem Weg ins Finale hat Boston alle gewonnen.
Den schwierigeren Weg hatten die Dallas Mavericks in der auch nach Ansicht fast aller Experten stärker besetzten Western Conference. Die Mavericks, das fünftbeste Team im Westen, setzten sich in der ersten Runde in sechs Spielen gegen die höher gesetzten LA Clippers durch. Im Conference-Halbfinale schickten die "Mavs" die Überflieger von Oklahoma City Thunder, das beste Team im Westen, in den Urlaub. Im Conference-Finale bekam es Dallas mit den Minnesota Timberwolves zu tun, die zuvor den NBA-Champion und Top-Favoriten aus Denver ausgeschaltet hatten. Auch hier setzten sich die "Mavs" durch, unerwartet souverän in fünf Spielen.
Modus "Best-of-seven" - maximal sieben Spiele bis zum NBA-Titel
Die Finalserie in der NBA wird traditionell im Playoff-Modus "Best-of-seven" gespielt - ein Team braucht vier Siege, um die Meisterschaft zu gewinnen. Die Celtics haben als bestes Team der regulären Saison den Heimvorteil, der äußert sich vor allem in einem möglicherweise alles entscheidenden siebten Spiel, das in Boston ausgetragen würde.
Die Celtics können auch in den ersten zwei Partien zu Hause vorlegen, im Anschluss wechselt die Serie für Spiel drei und vier nach Dallas. Sollte der Meister bis dahin nicht feststehen, ginge es ab Spiel fünf mit abwechselndem Heimrecht weiter - bis zu einem möglichen siebten Spiel in Boston.
Boston mit Heimrecht - die Termine für die NBA Finals
Spiel 1: Boston - Dallas, Freitag, 07.06.2024, 2.30 Uhr (deutscher Zeit)
Spiel 2: Boston - Dallas, Montag, 10.06.2024, 2.00 Uhr (deutscher Zeit)
Spiel 3: Dallas - Boston, Donnerstag, 13.06.2024, 2.30 Uhr (deutscher Zeit)
Spiel 4: Dallas - Boston, Samstag, 15.06.2024, 2.30 Uhr (deutscher Zeit)
Spiel 5: Boston - Dallas, Dienstag, 18.06.2024, 2.30 Uhr (deutscher Zeit)*
Spiel 6: Dallas - Boston, Freitag, 21.06.2024, 2.30 Uhr (deutscher Zeit)*
Spiel 7: Boston - Dallas, Montag, 24.06.2024, 2.00 Uhr (deutscher Zeit)*
*falls erforderlich
Tatum und Brown bei den Celtics, Doncic und Irving bei den "Mavs" - die Superstars in den Finals
Jayson Tatum hat die Celtics seit seiner Ankunft wieder zu einem Spitzenteam geführt - das Einzige was dem fünffachen Allstar noch fehlt, ist der NBA-Titel. Vor allem die verlorene Finalserie 2022 dürfte Bostons Topscorer noch in schmerzhafter Erinnerung haben, als auch er gegen die erfahrenen Warriors unterging. In den Playoffs wirkte Tatum entschlossener denn je, dominierte vor allem bei den engen Partien in der Schlussphase, die allesamt an die Celtics gingen.
Neben Tatum ist Jaylen Brown die zweite verlässliche Größe in Bostons beeindruckend effizienter Offensive: In den Playoffs brillierte Brown mit einer Trefferquote von 54 Prozent aus dem Feld und bekam nach dem Sieg in den Conference Finals zu Recht die "Larry Bird Trophy" für den wertvollsten Spieler überreicht.
Getoppt wurde dies allerdings durch Luka Doncic. Der Anführer der Dallas Mavericks hat auf dem Weg ins Finale gleich mehrere Rekorde aufgestellt: bei den erzielten Punkten, Rebounds und Vorlagen. Kein Spieler war seit Erhebung der Playoff-Statistiken in diesen Kategorien jemals besser als "Luka Magic".
Dallas Mavericks-Guard Luka Doncicund Dallas Mavericks-Guard Kyrie Irving
Mit Kyrie Irving hat Doncic in seinen ersten NBA Finals zudem einen erfahrenen Mann an seiner Seite, der auch den Mavericks zum ganz großen Wurf verhelfen könnte. Irving gewann 2016 in Cleveland an der Seite von LeBron James den Titel. Der Spielmacher, lange Zeit als Troublemaker berüchtigt, hat in Dallas seine inneren Dämonen in den Griff bekommen und harmoniert inzwischen prächtig mit Superstar Doncic.
Die Experten auf den US-Sportkanälen diskutierten vor den Finals sogar darüber, ob Doncic und Irving womöglich das beste Duo der NBA-Geschichte seien. Was nichts anderes bedeutet, als dass sie auf einer Stufe stünden mit Legenden wie Magic Johnson und Kareem Abdul-Jabbar, Michael Jordan und Scottie Pippen oder Kobe Bryant und Shaquille O'Neal - alles kongeniale Spieler-Duos, die gemeinsam Titel in Serie gewannen.
Porzingis und Holiday, Washington und Kleber - die wichtigen Rollenspieler
Die Mavericks hatten die wenigsten Experten als ernsthaften Titelanwärter auf dem Schirm, auch nicht im Laufe der regulären Saison. Die Konkurrenz im Westen, mit Teams wie Phoenix, den Lakers und den Clippers schien besser besetzt. Doch die Trade-Deadline Anfang Februar änderte alles: Dallas verpflichtete P.J. Washington und Daniel Gafford, einen vielseitigen Vierer und einen "Rim Protector" - und brachten damit den Kader auf ein neues Level.
Zu den wichtigen Rollenspielern in Dallas gehört auch nach wie vor Maxi Kleber. Der Würzburger erlitt zu Beginn der Playoffs eine Schulterverletzung, ist aber zu den Finals wieder einsatzbereit. Bei den "Mavs" wird er wegen seiner Defensivqualitäten geschätzt, weil er große, aber auch wurfstarke Flügelspieler verteidigen kann. Offensiv ist er nach wie vor einer der gefährlicheren Dreierschützen - und ein verlässlicher Abnehmer für Doncic, wenn sich mal wieder zwei oder drei gegnerische Verteidiger auf den Superstar stürzen.
Boston hat dennoch die größere Tiefe im Kader, und den beeindruckenderen "Supporting Cast". Allen voran Center Kristaps Porzingis, der ein Comeback nach sechs Wochen Verletzungspause plant, könnte ein möglicher X-Faktor werden. Der 2,18-Meter-Hüne aus Lettland ist nicht nur eine Macht unter dem Korb, sondern auch ein starker Distanzwerfer. Mit Jrue Holiday und Derrick White haben die Celtics außerdem zwei der besten Guard-Verteidiger der Liga, die Doncic und Irving, die Motoren des Dallas-Spiels, ausbremsen könnten. Auch deshalb gilt Boston vor den Finals als Favorit auf den Titel.