Olympia-Test gegen Frankreich Fehlstart für deutsche Basketballer
Ohne den neuen Großverdiener Franz Wagner sind die deutschen Basketball-Weltmeister mit einer herben Niederlage in den Olympia-Sommer gestartet.
Im ersten Länderspiel seit dem Goldcoup von Manila musste sich das Team von Bundestrainer Gordon Herbert am Samstag (06.07.2024) in Köln Frankreich mit 66:90 (28:48) geschlagen geben.
Für die 18.500 Fans in der ausverkauften Lanxess Arena gab es schon vor Spielbeginn eine große Enttäuschung.
Wagner-Brüder durften nicht spielen
Franz Wagner, der seinen Vertrag beim NBA-Team Orlando Magic laut Medienberichten für fünf Jahre verlängert, dafür mindestens 224 Millionen US-Dollar erhält und künftig zu den bestbezahlten deutschen Sportlern der Geschichte gehört, durfte wegen der noch fehlenden Unterschrift nicht auflaufen.
Sein älterer Bruder Moritz, der ebenfalls für Orlando spielt, war aus dem gleichen Grund nicht dabei, ebenfalls nur zuschauen konnte der vertragslose Daniel Theis (zuletzt LA Clippers).
Vier Weltmeister fehlten
Beim zweiten Test gegen die Franzosen am Montag in Montpellier sollen zumindest die Wagner-Brüder dabei sein. Bundestrainer Gordon Herbert, der seinen Posten nach den Sommerspielen räumt und eine neue Herausforderung sucht, musste auf insgesamt vier Weltmeister verzichten.
Johannes Thiemann wurde wegen Knieproblemen geschont. Besonders in der Offensive fehlte dem dezimierten deutschen Team zunächst der Rhythmus, dazu gingen die ersten zwölf Dreier allesamt vorbei.
Streit zwischen Schröder und Fournier
Die erfahrenen Franzosen, verstärkt mit Supertalent Victor Wembanyama (2,24 m), dominierten. Aufregung gab es kurz vor dem Ende der ersten Hälfte. Kapitän Dennis Schröder, der ein Lichtblick war, geriet mit Evan Fournier aneinander, dieser würgte den deutschen Spielmacher mit beiden Händen und wurde von den Schiedsrichtern in die Kabine geschickt.
Wembanyama (20), Rookie des Jahres in der NBA, drehte nach der Pause noch mehr auf und verbuchte am Ende als Topscorer des Spiels 25 Punkte. Bester Werfer der deutschen Mannschaft, die sich etwas steigerte, aber weiter schlecht traf und nicht mehr für Spannung sorgen konnte, war Schröder (23).
Hoffen auf Olympia-Medaille
Auch die Unterstützung in Köln, wo die DBB-Auswahl in der Vorrunde der EM 2022 auf dem Weg zur Bronzemedaille begeistert hatte, half nicht.
Herbert muss vor Turnierbeginn noch vier Spieler streichen. Der Kanadier hofft, sein 12er-Aufgebot schon nach dem zweiten Test benennen zu können. In Paris soll es die dritte Medaille in drei Jahren geben, Frankreich ist Olympia-Vorrundengegner der deutschen Mannschaft.
Nach dem Doppelpack zum Auftakt absolviert das DBB-Team noch Testspiele gegen die Niederlande in Hamburg (13. Juli), gegen Japan in Berlin (19. Juli) und gegen Paris-Goldfavorit USA in London (22. Juli).