Sieg in der BBL-Finalserie gegen Bonn Ulm krönt sich erstmals zum Meister
Die Basketballer von Ratiopharm Ulm haben im vierten Spiel der BBL-Finalserie gegen die Telekom Baskets Bonn den entscheidenden dritten Sieg geholt und sind sensationell deutscher Meister. Ulm setzte sich am Freitagabend (16.06.2023) im vierten Spiel in eigener Halle gegen die Gäste aus Bonn mit 74:70 durch und entschied die Best-of-five-Serie mit 3:1 für sich.
Die Ulmer, nach der regulären Saison auf Tabellenplatz sieben, feierten sensationell ihren ersten Meistertitel. Es ist nach dem Pokalsieg 1996 der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Zuvor hatten die Ulmer 1998, 2012 und 2016 drei Endspielserien um die Meisterschaft verloren.
Ulms Trainer Anton Gavel feierte gleich in seiner ersten Saison als Headcoach den Titel. In den Playoffs hatte Ulm nach Seriensieger Alba Berlin auch den FC Bayern ausgeschaltet - und damit die zwei dominierenden Teams der vergangenen Jahre.
Bonn zum sechsten Mal im Finale geschlagen
Die Telekom Baskets, das beste Team der Hauptrunde, müssen dagegen weiter auf ihren ersten BBL-Titel warten. Für Bonn ist es nach 1997, 1999, 2001, 2008 und 2009 bereits die sechste Vize-Meisterschaft. Immerhin gewannen die Rheinländer den Titel in der Champions League.
Bester Werfer des neuen Meisters war Yago dos Santos, der 25 Zähler erzielte. Ulms Spielmacher bekam im Anschluss auch die Auszeichnung als wertwollster Spieler der Finalserie. Sein Gegenüber auf Bonner Seite, T.J. Shorts, kam auf 19 Punkte.
Ulm Meister - dank unwiderstehlicher Aufholjagd im Schussviertel
Lange Zeit sah es so aus, als könnten die Bonner ein entscheidendes fünftes Spiel in eigener Halle erzwingen, trotz der Ausfälle von Kapitän Karsten Tadda, Javontae Hawkins und des gesperrten Michael Kessens. Das Team von Trainer Tuomas Iisalo ging mit einer Acht-Punkte-Führung ins Schlussviertel. Doch Ulm startete eine unwiderstehliche Aufholjagd, angeführt von Yago dos Santos: Der brasilianische Spielmacher erzielte zehn Punkte in Serie.
Sein Dreier zum Ausgleich zum 59:59 siebeneinhalb Minuten vor dem Ende ließ die Halle explodieren. Im Anschluss besorgte Yago auch die Führung. Ulm legte einen 18:0-Lauf hin, Brandon Paul schraubte die Führung mit einem Dreier fünf Minuten vor dem Ende auf acht Punkte.
Die Bonner kamen in den letzten zwei Minuten noch einmal auf drei Punkte heran, doch Bruno Caboclo räumte Finn Delany spektakulär mit einem Block ab. Bonn war geschlagen, die Meister-Party in Orange konnte starten.
Per Günther: "Kutscher, wir sind Meister"
Ulms Klublegende Per Günther widmete den Titel dem während der Playoffs verstorbenen langjährigen Teammanager Andi Klee: "Kutscher, wir sind deutscher Meister", schrieb Günther kurz nach der Schlusssirene bei Twitter.