
Spitzenspiel in der BBL Bayern übernimmt Tabellenführung von Ulm
Im Spitzenspiel der BBL hat Bayern München ratiopharm Ulm wieder als Tabellenführer abgelöst. Ulm erwischte einen rabenschwarzen Tag. Die Münchner besiegten die Schwaben am Montagabend in einem Nachholspiel des 14. Spieltags mit 70:62 (28:30).
Weltmeister Johannes Voigtmann und der US-Amerikaner Carsen Edwards waren mit jeweils nur zehn Punkten die besten Scorer der Münchner, die Rang eins in der Vorwoche durch eine Niederlage in Bamberg an die Ulmer verloren hatten. Für die Gäste traf Nationalspieler Nelson Weidemann (15 Punkte) am besten, letztendlich kassierte das Team von Ty Harrelson dennoch die erste Niederlage nach zuvor fünf Siegen in Folge.
"Am Ende des Tages hat uns heute der offensive Flow gefehlt. Gegen Bayern musst du dein bestes Spiel spielen, das haben wir heute nicht geschafft", räumte der Ulmer Karim Jallow am Dyn-Mikrofon ein und sprach von einem "verdienten" Erfolg der Münchner.
Nervöser Spielbeginn
Der Respekt der beiden Mannschaften voreinander schien enorm groß zu sein. Wirklich viele Fehler auf beiden Seiten ließen von Beginn an keinen Fluss in der Partie aufkommen. München, das zuletzt sowohl in der Liga gegen Bamberg als auch in der Euroleague gegen Anadolu Efes Niederlagen einstecken musste und vor allem dort mit einer herausragenden Wurfquote aus der Distanz besticht, traf in der ersten Hälfte so gut wie nichts. Nur einer von zehn Dreier-Versuchen saß.
Noch miserabler sah das Ergebnis bei den Ulmern aus: Nur einer von zwölf Würfen hatte den Korb getroffen. Aber das sollte sich gegen Ende des zweiten Abschnitts ändern, als Nelson Weidemann das Zepter im Ulmer Spiel an sich riss. Mit einer Serie von acht Punkten, darunter zwei erfolgreiche Drei-Punkte-Versuchen, brachte er die Tabellenführer auf 27:28 ran, und Justinian Jessup vor der Pause sogar noch in Front.
Ulm mit Blitzstart in der zweiten Hälfte
Mit zwei schnellen Dreiern zogen die Gäste sogar auf acht Punkte davon, wieder trafen Weidemann und Jessup. Aber die Bayern reagierten umgehend, waren dreimal in Folge hellwach und reaktionsschneller und verkürzten, Ivan Kharchenkov gelangen fünf Punkte in Folge.
Trotzdem fand München einfach den Rhythmus nicht - und Ulm auch nicht. Jedes mal, wenn ein Team zu einem Lauf anzusetzen schien, schlich sich eine Phase mit Ballverlusten und Fehlwürfen ein. Auf niedrigem Niveau blieb die Partie ausgeglichen, Ende des dritten Viertels stand es 47:47.
Low-score-Spiel
Die Partie blieb auch in der Schlussphase punktetechnisch ein regelrechtes Schneckenrennen. Mitte des letzten Viertels lag das Gästeteam mit einem Pünktchen vorn (56:55). Doch dank einer perfekten Freiwurfausbeute hielt sich Bayern im Spiel und ging seinerseits in Front.
Ulm hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. München arbeitete zwar in der Defense ordentlich, aber sicherlich nicht unüberwindbar. Aber besonders die Versuche aus der Distanz sowie die Freiwürfe landeten viel zu selten im Münchner Korb. Zudem leistete sich Ulm 18 Ballverluste und ließ zu viele offensive Rebounds zu.
Und obwohl die Gastgeber unter Weltmeister-Trainer Gordon Herbert wirklich nicht überragend agierten, konnte Ulm seine Chancen nicht nutzen. München ließ keine Schwächephase mehr zu und brachte den Sieg am Ende sicher nach Hause.