Free Agency NFL - Quarterback-Karussell nimmt Fahrt auf
Kurz vor dem Startschuss der NFL Free Agency (offiziell am 15. März), in der vertragslose Spieler bei neuen Teams unterschreiben dürfen, haben eine ganze Reihe an Quarterbacks bereits neue Arbeitspapiere vorgelegt bekommen.
Während Derek Carr künftig für die New Orleans Saints aufläuft, verlängerten Geno Smith (Seattle Seahawks) und Daniel Jones (New York Giants) bei ihren letztjährigen Arbeitgebern. Etwas verzwickter könnte die Lage rund um Lamar Jackson (Baltimore Ravens) werden.
Bei Verträgen in der NFL wird zwischen garantiertem und nicht garantiertem Gehalt unterschieden. Garantiertes Gehalt steht dem Spieler grundsätzlich zu, nicht garantiertes Gehalt erhält er, wenn er beispielsweise Leistungsziele erreicht oder die volle Vertragslaufzeit erfüllt. Hier gibt es alle vier Deals im Überblick.
Derek Carr, New Orleans Saints
Vor wenigen Wochen entließen die Las Vegas Raiders Quarterback Derek Carr. Der 32-Jährige durfte deshalb schon vor dem Start der Free Agency mit anderen Teams verhandeln. Bei den New Orleans Saints erhält Carr einen Vertrag über vier Jahre, der ihm bis zu 150 Millionen US-Dollar in die Kasse spülen kann.
100 der 150 Millionen US-Dollar sind garantiert. Vergagene Saison sammelte Carr knapp über 3.500 Passing Yards, 24 Touchdowns. Er warf dabei 14 Interceptions. "Dereks Erfahrung, seine Führungsqualitäten und sein Spielstil werden eine Bereicherung für unsere Offensive sein", wird Mickey Loomis, General Manager der Saints, auf der Team-Website zitiert.
Daniel Jones, New York Giants
Unter der Leitung des neuen Head Coaches Brian Daboll konnte Daniel Jones in der vierten Spielzeit bei den Giants seine Leistungen stabilisieren. Knapp 3.600 Passing Yards und 17 Touchdowns gingen auf das Konto des ehemaligen Erstrunden-Picks, demgegenüber stehen nur sechs Interceptions. Mit den Giants schlug er die Minnesota Vikings in den Playoffs in der Wildcard-Round.
Im Laufspiel erzielte er zudem einen Raumgewinn von knapp 800 Yards und steuerte sieben weitere Touchdowns bei. Für diese Leistungen wird er von den Giants fürstlich entlohnt. Über vier Jahre kann er bis zu 160 Millionen US-Dollar verdienen, 82 Millionen sind garantiert.
"Das ist ein besonderer Ort für mich und mein Langzeitziel war es immer, hier zu bleiben", wird Jones auf der Website der Giants zitiert.
Geno Smith, Seattle Seahawks
"Die Geschichte von Geno Smith ist wirklich fantastisch. Sie spricht sehr für seinen Charakter, seinen Ehrgeiz und seine Qualität", lobte Headcoach Pete Carroll im Rahmen einer Pressekonferenz beim NFL-Combine.
Smith, der jahrelang als Backup-Quarterback durch die NFL tingelte, sicherte sich vergangene Saison den Starter-Posten bei den Seahawks, führte das Team aus Seattle in die Playoffs und wurde zum "Comeback-Spieler des Jahres" gekürt.
Knapp 4.500 Passing Yards und 32 Touchdowns standen nach der Saison in seinem Arbeitsnachweis. Er warf zwölf Interceptions. Als Läufer erzielte er knapp 400 Yards Raumgewinn und einen Touchdown.
Bei den Seahawks erhält der 32-Jährige einen Dreijahresvertrag, der ihm bis zu 105 Millionen US-Dollar einbringen kann. Die garantierten Zahlen sind aktuell noch nicht bekannt.
Lamar Jackson, Baltimore Ravens
Etwas komplexer wird es bei Lamar Jackson. Der ehemalige MVP wurde mit dem "non exlusive Franchise Tag" belegt, unterschrieben hat ihn Jackson bisher noch nicht. Der "non exlusive Franchise Tag" ist quasi ein Einjahresvertrag, der Jackson an die Ravens bindet und ihm knapp 32 Millionen US-Dollar einbringen würde.
Allerdings ist er nur an die Ravens gebunden, wenn kein anderes Team ein Angebot vorlegt. Denn alle anderen Teams haben nun die Möglichkeit, Jackson ein besseres Vertragsangebot zu unterbreiten. Die Ravens wiederum könnten dann mit diesem Angebot gleichziehen. Sollten sie darauf verzichten, erhalten sie zwei Erstrunden-Picks für den Draft von Jacksons neuem Team und der Quarterback schließt sich dem neuen Arbeitgeber unter den ausgehandelten Vertrags-Modalitäten an.
Jackson hat außerdem die Möglichkeit, den "non exlusive Franchise Tag" nicht zu unterschreiben. Allerdings könnte er dann trotzdem nicht einfach zu einem neuen Team gehen und würde wegen der mit der Spielergewerkschaft ausgehandelten Rahmenbedingungen kein Geld erhalten. Daher gilt dieses Szenario als äußerst unwahrscheinlich.