NFL-Playoffs Legende Brady scheitert krachend mit den "Bucs"
Für Tom Brady und die Tampa Bay Buccaneers sind die Playoffs in der US-Football-Liga NFL nach einer krachenden Niederlage schon vorbei. Im womöglich letzten Spiel mit Brady als Quarterback verlor das Team aus Florida in der Nacht zu Dienstag (17.01.2023) zum Abschluss der Wildcard-Runde 14:31 gegen die Dallas Cowboys.
Danach vermied Brady klare Aussagen zu seiner Zukunft: "Ich gehe nach Hause und versuche, heute Nacht so gut wie möglich zu schlafen. Viel Konzentration lag auf diesem Spiel. Ein Tag nach dem anderen, wirklich." Zur Halbzeit stand es bereits 18:0 für die Texaner um Quarterback Dak Prescott, die sich einzig über eine Rekordzahl vergebener Extra-Punkte ärgerten und in der Divisional-Runde am Sonntag in San Francisco gegen die 49ers antreten.
Prescott mit einer Top-Leistung
Prescott hatte im Gegensatz zu Brady einen starken Abend, warf vier Pässe für Touchdowns und erlief zudem einen weiteren. Für Brady und die "Bucs" ist eine enttäuschende Saison dagegen vorbei, über einen Abschied des siebenmaligen Super-Bowl-Siegers wird seit Längerem spekuliert. Das Karriereende des 45-Jährigen ist nicht völlig ausgeschlossen.
Brady hatte im 23. NFL-Jahr mit nur acht Siegen in 17 Spielen erstmals mehr Niederlagen als Erfolge in der Hauptrunde erlebt. "Das war typisch dafür, wie wir das ganze Jahr gespielt haben. Nicht sehr effektiv im Passspiel, nicht gut im Laufspiel. Es ist schwer, ein gutes Team zu sein, wenn du so spielst", kritisierte Brady.
"Sie haben es heute verdient"
Gegen die Cowboys entwickelten die "Bucs" lange Zeit überhaupt keine Gefahr und waren auch nach dem ersten Touchdown zum Ende des dritten Viertels weitestgehend chancenlos. "Manchmal hast du Glück, aber meistens gewinnt das Team, das es verdient hat, und sie haben heute gut gespielt", sagte Brady.
"Bucs"-Profi Russell Gage verletzte sich drei Minuten vor dem Ende der Partie bei einem Zusammenstoß dem Augenschein nach im Hals- und Nackenbereich und konnte das Spielfeld nur mithilfe eines Fahrzeugs verlassen.
Bills, Giants und Bengals sind weiter
Zuvor hatten die Buffalo Bills, die New York Giants und die Cincinnati Bengals ihre Playoff-Duelle gewonnen und stehen in der nächsten Runde.
Die Buffalo Bills siegten erst nach großem Zittern gegen die Miami Dolphins. Beim 34:31 gab der klare Favorit am Sonntag zwischenzeitlich eine 17:0-Führung aus der Hand und geriet im dritten Viertel mit 20:24 in Rückstand. Quarterback Josh Allen hatte in der mit fast vier Stunden ungewöhnlich langen Partie drei Touchdown-Pässe und zwei Interceptions.
Das Team von Damar Hamlin, der die Partie zwei Wochen nach seinem Herzstillstand auf dem Feld den Angaben zufolge von daheim aus verfolgte, strapazierte die Nerven seiner Fans bis kurz vor Schluss. Dann aber zeigte sich die fehlende Erfahrung bei Dolphins-Quarterback Skylar Thompson, der aus seiner letzten Angriffsserie keinen Ertrag holen konnte. Der NFL-Neuling spielte seine erste Playoff-Partie, weil Tua Tagovailoa nach einer Gehirnerschütterung und dessen Ersatz Teddy Bridgewater wegen eines gebrochenen Fingers nicht zur Verfügung standen.
Giants feiern Überraschungssieg
Die New York Giants haben einen Überraschungssieg gefeiert und damit eine elf Jahre währende Durststrecke beendet. Gegen die favorisierten Minnesota Vikings gewannen die Giants mit 31:24 und feierten ihren ersten Playoff-Sieg seit dem Super-Bowl-Triumph 2012. Überragender Mann bei den Giants war Quarterback Daniel Jones. Der 25-Jährige warf für 301 Yards, lief für 78 und übertrumpfte damit sein Gegenüber Kirk Cousins, der die Vikings mit 13 Siegen und lediglich vier Niederlagen in die Playoffs geführt hatte.
"Der Glaube war immer da. Ich denke, deshalb tut es weh, weil man erwartet, einen Weg zu finden, vor allem wegen der Art und Weise, wie dieses Team das ganze Jahr über gespielt hat," sagte Cousins.
Bengals besiegen die Ravens
Ebenfalls in der Divisional Round der Playoffs stehen die Cincinnati Bengals. Angeführt von Quarterback Joe Burrow bezwang der Super-Bowl-Teilnehmer der vergangenen Saison die Baltimore Ravens 24:17. Die Bengals profitierten dabei von einem Fumble von Ravens-Quarterback Tyler-Huntley, der den Ball im letzten Viertel kurz vor der gegnerischen Endzone verlor. Bengals-Verteidiger Sam Hubbard schnappte sich den Ball und lief über 98 Yards zum spielentscheidenden Touchdown. "Ein Lob an denjenigen, der den Ball rausgeschlagen hat", sagte Hubbard, "ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort".