Sensation perfekt Volleyballer sichern sich Olympia-Ticket
Die Sensation ist perfekt: Deutschlands Volleyballer haben sich erstmals seit 2012 wieder für die Olympischen Spiele qualifiziert.
Beim Turnier um die Tickets für Paris 2024 holte sich das Team um Star-Angreifer Georg Grozer am Samstag (07.10.2023/Ortszeit) in Rio de Janeiro mit dem 3:0 (25:15, 25:20, 25:16) gegen Katar den sechsten Sieg im sechsten Spiel. Damit ist die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbands nicht mehr von einem der zwei ersten Plätze der Achtergruppe zu verdrängen und kann für Olympia planen.
Grozer: "Könnte losheulen"
Mit einem ausgedruckten Ticket für Paris in der Hand, den olympischen Ringen auf einer Mütze und einem fast ungläubigen Lächeln auf den Lippen stand Grozer nach dem Sieg vor der Kabine. Der 38-Jährige war überwältigt: "Ich könnte jede Sekunde losheulen. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Man sollte nie aufgeben, an seine Träume zu glauben. Wir haben es einfach gemacht und jetzt fahren wir nach Paris." Grozer war zuletzt ins Nationalteam zurückgekehrt, um noch einmal Anlauf auf Olympia zu nehmen und war der überragende Spieler des Turniers. Die meisten Punkte gegen Katar holte Anton Brehme (14).
Nach sechs Siegen aus sechs Spielen, darunter zwei sensationelle Erfolge gegen Weltmeister Italien und Gastgeber Brasilien, stand die Qualifikation sogar schon vor dem letzten Gruppenspiel gegen die Ukraine am Sonntag fest. Auch das wurde dann noch mit 3:0 (25:17, 25:12, 25:14) gewonnen.
Reichert: "Wie im Rausch"
"Das ganze Turnier war irgendwie wie im Rausch. Wir haben jedes Spiel konstant gespielt und unsere Leistung gebracht", sagte Außenangreifer Moritz Reichert am frühen Sonntagmorgen deutscher Zeit. Der Erfolg war alles andere als zu erwarten gewesen. In der enttäuschend verlaufenen Nationenliga hatte Grozer noch wie im ganzen vergangenen Sommer ausgesetzt. Doch auch seine Rückkehr zur EM brachte keine unmittelbare Verbesserung. Dazu musste die Mannschaft lange anhaltende Unruhe im Verband ausblenden und mit einem extrem eng getakteten Spielplan umgehen.
Doch offensichtlich war die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes dann genau im richtigen Moment auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. "Man hat schon in der Vorbereitung gemerkt: Es liegt was in der Luft", sagte Außenangreifer Erik Röhrs. Dass die Mannschaft das dann in jedem Spiel zeigen konnte, sei ein "unglaubliches Gefühl".