Tor des Monats April 1973 Nickels Volley-Seitfallzieher gegen Wuppertal
Bernd Nickel von Eintracht Frankfurt ist Torschütze des Monats April 1973. Sein technisch feiner Treffer per Seitfallzieher in der 87. Minute zum 2:1 am 28.04.1973 im Bundesligaspiel gegen den Wuppertaler SV wird von den Zuschauern der Sportschau zum besten Tor gewählt.
Eigentlich ist Bernd Nickel in seiner Zeit einer der besten Mittelfeldspieler Europas. Dass ihm der große Ruhm und die Anerkennung verwehrt bleiben, ist aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbar. Nur ein einziges Mal wird einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler des Kontinents in die deutsche A-Nationalmannschaft berufen.
Der Bundestrainer hatte seine Leute
Es mag daran liegen, dass Nickel in Frankfurt spielt und nicht etwa in Köln, Gladbach oder München. Es mag auch daran liegen, dass das deutsche Mittelfeld mit Overath, Netzer, Breitner oder Hoeneß einfach schon gut genug besetzt ist. In einem Interview des Fußballmagazins 11-Freunde einmal auf diese Frage angesprochen antwortet Nickel: „Der Bundestrainer hatte seine Leute, an denen hielt er fest. Da hätte ich noch 50 Tore schießen können, es half alles nichts.“
Harter Schuss und feiner Fußballer
Rätselhaft. Umso mehr, weil „Dr. Hammer“ nicht nur mit einem ausgesprochen harten Schuss ausgestattet ist, sondern auch den technisch feinen Fußball beherrscht – wie in der Partie gegen Wuppertal zu bewundern. Die präzise Flanke von Jürgen Grabowski erreicht Nickel freistehend sechs Meter vor dem Wuppertaler Kasten. Die Verteidiger lassen ihn völlig allein und so hat der Mittelfeldspieler alle Zeit der Welt, sich passend zu platzieren, um die Kugel dann mit einem eleganten Seitfallzieher volley in die Maschen zu schießen.
Bester Torschütze in der TdM-Bestenliste 1973
Die Torgefährlichkeit Nickels spiegelt sich auch beim Tor des Monats wieder. Seit Beginn des Wettbewerbs im März 1971 ist der Frankfurter Mittelfeldmann jedes Jahr mit einem Treffer vertreten gewesen. Die Bestenliste führt er Ende 1973 mit drei TdM-Medaillen zusammen mit Günter Netzer an.