Tennis in Wimbledon Zverev startet souverän, Niemeier gelingt Coup
Mit zwei Tagen Verspätung hat Alexander Zverev die erste Runde beim Tennisturnier in Wimbledon überstanden. Auch Jule Niemeier startete gegen eine Topgegnerin erfolgreich
In ihrem ersten Match bezwang sie Karolina Muchova, die bei den jüngsten French Open noch Finalistin war, und stellte erneut unter Beweis, wie sehr ihr der Rasen in London liegt.
Die 23 Jahre alte Dortmunderin, die ein Jahr zuvor bei ihrer Premiere in Wimbledon bis ins Viertelfinale vorgestoßen war, besiegte überraschend die an Nummer 16 gesetzte French-Open-Finalistin aus Tschechien 6:4, 5:7, 6:1. Nach 2:52 Stunden nutzte Niemeier in einem sehr ausgeglichenen Match ihren ersten Matchball. Muchova hatte sich allerdings kurz nach Beginn des dritten Satzes nach einem Sturz mehrfach am rechten Oberschenkel behandeln lassen müssen und war offensichtlich gehandicapt.
Jule Niemeier
Überraschend starker Gegner für Zverev
Zverev zeigte gegen den stark aufspielenden niederländischen Qualifikanten Gijs Brouwer eine solide Leistung und zog durch ein 6:4, 7:6 (7:4), 7:6 (7:5) in die zweite Runde ein. Dort trifft Zverev am Freitag (07.07.2023) auf Yosuke Watanuki (Japan). Mit seinem 78. Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier zog Zverev mit dem früheren Wimbledonsieger Michael Stich gleich. Nur Boris Becker (168) und Tommy Haas (105) haben aus deutscher Sicht mehr Einzel bei den vier wichtigsten Tennisturnieren der Welt gewonnen
Zverev hatte wie Niemeier lange auf seinen Einsatz im All England Club warten müssen, wegen des Regens in London verschob sich sein eigentlich für Dienstag angesetztes Match gegen Brouwer auf Donnerstag. Der frühere Weltranglistenzweite brauchte Anlaufzeit, spielte danach aber konzentriert und konnte sich auf seinen Aufschlag verlassen. Nach 2:15 Stunden verwandelte er seinen dritten Matchball mit einem Ass.
Materer weiter stark - und nun gegen Bublik
Bereits die dritte Runde hatte zuvor der Nürnberger Tennisprofi Maximilian Marterer erreicht. Der 28-Jährige, der sich in London als 170. der Weltrangliste schon durch die Qualifikation gekämpft hatte, besiegte am Donnerstag mit einer weiteren überzeugenden Vorstellung den US-Amerikaner Michael Mmoh 7:5, 7:6 (7:5), 6:4.
Maximilian Marterer
In der dritten Runde bekommt es Marterer mit dem an Position 23 gesetzten Kasachen Alexander Bublik zu tun, der zuletzt beim Rasenturnier in Halle/Westfalen triumphiert und dabei im Halbfinale Olympiasieger Alexander Zverev (Hamburg) bezwungen hatte. Im Vorjahr war Marterer in Wimbledon in der zweiten Runde ausgeschieden.
Aus für Otte
Den Sprung in die dritte Runde verpasst hat dagegen Oscar Otte. Der Kölner verlor gegen den Kolumbianer Daniel Galan mit 3:6, 6:3, 3:6, 6:7 (3:7). In der ersten Runde hatte Otte das deutsche Duell gegen Dominik Koepfer für sich entschieden. Überraschend gescheitert ist auch der Norweger Casper Ruud. Der Weltranglisten-Vierte verlor gegen den britischen Wildcardspieler Liam Broady mit 4:6, 6:3, 6:4, 3:6, 0:6. Bei den French Open hatte Ruud zuletzt noch im Finale gestanden, wo er sich Novak Djokovic geschlagen geben musste.
Titelverteidigerin Jelena Rybakina steht dagegen in Runde drei. Die 24 Jahre alte Kasachin gewann gegen die Französin Alize Cornet mit 6:2, 7:6 (7:2). Dabei profitierte sie am Ende auch von einer Verletzung ihrer Gegnerin. Cornet war beim Stand von 6:2, 5:5 für Rybakina ausgerutscht und konnte danach nur noch unter Schmerzen und mit einem dicken Verband am rechten Knie weiterspielen. Rybakinia trifft jetzt auf die Britin Katie Boulter.