ATP-Masters in Miami Zverev scheitert an Dimitrow und verpasst das Finale
Tennisprofi Alexander Zverev hat das erste Mastersfinale nach seiner schweren Knöchelverletzung verpasst. Jannik Sinner zog dagegen leicht und locker ins Finale in Miami ein.
Der 26-jährige Zverev verlor am Freitag (29.03.2024/Ortszeit) das zweite Halbfinale in Miami gegen Grigor Dimitrow 4:6, 7:6 (7:4), 4:6 und kassierte damit die erste Niederlage gegen den Bulgaren seit dem ersten Duell vor fast zehn Jahren. Die vergangenen sieben Partien hatte Zverev allesamt gewonnen.
Zverev lieferte Dimitrow ein enges Duell. Im ersten Satz kassierte der Deutsche beim Stand von 4:5 das entscheidende Break, als er einen Return völlig falsch einschätze. Zverev erzwang einen dritten Durchgang, diesmal verlor er im siebten Spiel seinen Aufschlag spektakulär: Dimitrow rutschte am Netz aus, holte mit einem Überkopf-Volley aber das Break.
"Haben uns richtig geprügelt"
"Ich habe einfach keine Bälle aufgegeben. Ich dachte nur: Okay, ich sehe den Ball, ich werde rennen", sagte Dimitrow: "Es war ein Kampf auf beiden Seiten, wir haben uns nach dem ersten Satz richtig geprügelt."
Der Routinier hatte im Viertelfinale bereits Carlos Alcaraz überraschend deutlich geschlagen. Dimitrow (32) spielt am Sonntag gegen Australian-Open-Sieger Jannik Sinner um den Titel.
Zverevs bislang letzter Titel auf der hochklassig besetzten Mastersserie, zu der neun Events zählen, datiert aus dem Sommer 2021, damals triumphierte Zverev in Cincinnati. 2022 verletzte sich Zverev bei den French Open schwer und kehrte erst zu Beginn der Saison 2023 auf die Tour zurück.
Sinner erteilt Medwedew Lehrstunde
Das erste Halbfinale zuvor war dagegen eine klare Sache. Der formstarke Jannik Sinner ließ Daniil Medwedew (Russland) nicht den Hauch einer Chance. Der Italiener schaltete den Titelverteidiger mit 6:1, 6:2 aus.
Jannik Sinner
Den ersten Satz holte sich Sinner schon nach 33 Minuten, als er seinen ersten Satzball zum 6:1 verwandelte. Medwedew kam überhaupt nicht in die Partie, gewann sein erstes Spiel beim Stand von 0:5.
Auch in Durchgang zwei dominierte Sinner mit präzisen Schlägen von der Grundlinie. Gleich im ersten Aufschlagspiel des Gegners holte sich der Italiener drei Breakbälle und nutzte den ersten zum 1:0.
Sinner bleibt cool und fehlerfrei
Medwedew versuchte daraufhin, den Druck zu erhöhen, spielte offensiver. Aber Sinner beeindruckte das überhaupt nicht. Nahezu fehlerfrei traf er auch unter Druck die richtigen Entscheidungen und holte sich nach gerade einmal 69 Minuten mit seinem ersten Matchball den Sieg.
"Daniil hat mehr Fehler gemacht als gewöhnlich und ich habe meine Chance genutzt", sagte Sinner nach dem fünften Erfolg in Serie gegen seinen russischen Kontrahenten. Medwedew habe sich sicher nicht so toll gefühlt, "er hat viele Fehler gemacht, die ihm sonst nicht unterlaufen, und ich habe die Chancen genutzt. Ich hatte ein wirklich hartes Match erwartet." Gewinnt der Italiener den Titel in Florida, zieht er in der Weltrangliste am Spanier Carlos Alcaraz vorbei auf Platz zwei.