Schwimm-WM in Fukuoka Lukas Märtens mit Bronze über 400 m Freistil
Europameister Lukas Märtens hat bei der WM in Fukuoka Bronze über 400 m Freistil gewonnen und den deutschen Schwimmern gleich im ersten Beckenfinale in Japan die erste Medaille beschert.
Der 21-Jährige aus Magdeburg schlug im Finale am Sonntag (23.07.2023) in der Marine Messe nach 3:42,20 Minuten als Dritter hinter dem australischen Weltjahresbesten Samuel Short sowie dem tunesischen Olympiasieger Ahmed Hafnaoui an. Märtens, der als WM-Zweiter aus dem Vorjahr und Zweiter der Weltrangliste als Mitfavorit ins Rennen gegangen war, qualifizierte sich damit vorzeitig für die Olympischen Spiele in Paris.
"Ich bin zufrieden mit dem Platz, aber von der Zeit hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft", sagte Märtens. "Es war wirklich hart. Ich habe alles reingehauen, was geht."
Gose verpasst Medaille klar
Eine halbe Stunde nach Bronze ihres Freundes Märtens verpasste Europameisterin Isabel Gose über 400 m Freistil eine Medaille klar. Die 21-Jährige aus Magdeburg schlug nach 4:05,27 Minuten als Siebte an.
Gold holte sich im hochkarätig besetzten Finale die australische Olympiasiegerin Ariarne Titmus mit einem Weltrekord von 3:55,38 Minuten. Dahinter landeten die amerikanische Rekordweltmeisterin Katie Ledecky und die Neuseeländerin Erika Fairweather. Die 16 Jahre alte bisherige Weltrekordlerin Summer McIntosh aus Kanada landete auf Rang vier.
Gose wäre als Vierte bereits für die Olympischen Spiele qualifiziert gewesen, dazu fehlten allerdings mehr als fünf Sekunden. "Ich bin ein bisschen traurig", sagte Gose. "Es ist nicht alles optimal gelaufen", gab die 21-Jährige zu, "vielleicht bin ich zu schnell angegangen."
Deutsche Rekorde verbessert
Zuvor waren die deutschen Schwimmer mit zwei nationalen Rekorden in die Beckenwettbewerbe gestartet. Erst verbesserte Gose über 400 m Freistil ihre eigene Bestmarke von den Olympischen Spielen in Tokio um 19 Hundertstelsekunden auf 4:03,02 Minuten und zog als Vorlaufvierte ins Finale ein. Dann knackte der EM-Dritte Lucas Matzerath über 100 m Brust den zwei Jahre alten deutschen Rekord von Fabian Schwingenschlögl in 58,74 Sekunden um 21 Hundertstel.
Matzerath qualifiziert sich fürs Finale
"Es hat sich die letzte Zeit ein bisschen angedeutet", sagte der 23-jährige Frankfurter Matzerath über seinen deutschen Rekord, die drittbeste Zeit im Feld: "Es war eigentlich klar, dass es endlich klappen wird. Ich bin mega-happy." Anschließend erreichte Matzerath souverän den Endlauf. Er kam in der Addition beider Halbfinals auf Rang zwei und verpasste seine erst Stunden zuvor aufgestellte Bestmarke in 58,75 Sekunden nur um eine Hundertstel.
Köhler mit Rekordzeit ins Finale
Drittschnellste im Vorlauf war auch Angelina Köhler. "Ich war super-überrascht, aber ich habe mich beim Schwimmen so gut gefühlt, ich bin richtig geflogen", sagte die Berlinerin. Im Zwischenlauf kam die 22-Jährige auf 57,05 Sekunden und blieb damit 17 Hundertstelsekunden unter ihrer eigenen deutschen Bestmarke, die sie im April aufgestellt hatte. Köhler zog als Fünfte ins Finale am Montag (13.09 Uhr/MESZ) ein.
Um eine Hundertstelsekunde verpasste dagegen die 4x100-m-Freistilstaffel den Endlauf. Rafael Miroslaw, Josha Salchow, Luca Armbruster und Peter Varjasi musste sich in 3:14,04 Minuten mit Rang neun begnügen. Auch Märtens' Trainingskollege Oliver Klemet, WM-Dritter im Freiwasser über 10 km, scheiterte als 21. über 400 m Freistil (3:49,79).