Trainer Dietmar Hirsch gibt während eines Trainings des MSV Duisburg Anweisungen.

WDR-Sport Pokalspiel gegen Nettetal - alles spricht für den MSV Duisburg

Stand: 20.03.2025 20:19 Uhr

Als klarer Favorit geht der MSV Duisburg am Samstag ins Halbfinale des Niederrheinpokals gegen den Oberligisten Union Nettetal.

Vor knapp einem Jahr lag der MSV Duisburg am Boden. Bereits zwei Spieltage vor Ende der Saison stand fest: Nach 35 Jahren verabschiedet sich der Vize-Meister der ersten Bundesliga-Saison 1963/64 aus dem Profifußball und steigt in die viertklassige Regionalliga West ab. "Das ist ein schwarzer Tag für den Klub, für den Verein, für die Stadt und alle, die mit dem MSV fiebern", fasste der damalige Trainer Uwe Schubert die Situation des Klubs zusammen.

Inzwischen sieht es für die Zebras wieder deutlich besser aus. Der direkte Wiederaufstieg in die 3. Liga, der für den finanziell gebeutelten Klub von enormer Bedeutung wäre, ist in Sicht. Sieben Punkte Vorsprung hat der MSV derzeit auf den ersten Verfolger Borussia Mönchengladbach II und dazu noch eine Partie weniger absolviert. Nach der 0:2-Niederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen Ende Januar blieb die Mannschaft in sechs Liga-Spielen ungeschlagen.

Für den MSV zählt nur ein Sieg

Am Samstag (15.30 Uhr) steht für die Duisburger aber erst einmal das Halbfinale gegen Union Nettetal im Niederrheinpokal an. Der MSV ist gegen den klassentieferen Klub, der als Tabellen-17. in der Oberliga Niederrhein um den Klassenerhalt kämpft, der klare Favorit und spielt zudem im eigenen Stadion.

"Wir spielen in unserem Wohnzimmer, vor gewohnter Kulisse“, sagte MSV-Trainer Dietmar Hirsch im Vorfeld der Partie. Dadurch habe man einen Vorteil - auch deshalb, weil sein Team sich in Nettetal auf den ungewohnten Kunstrasen und ein etwas kleineres Feld hätte einstellen müssen. Union soll keinesfalls unterschätzt werden: "Wir haben uns normal auf das Spiel vorbereitet, wie bei einem Meisterschaftsspiel", so Hirsch. Er erwarte "etwas defensiver eingestellte" Nettetaler als in der Liga.

Personell ist Duisburg gut aufgestellt. Außer auf die Langzeitverletzten muss Hirsch nur auf Julius Paris (Bänderverletzung) und Malek Fakhro (libanesische Nationalmannschaft) verzichten. "Im Pokal dürfen wir mehr als 20 Spieler für den Kader nominieren - das werden wir nutzen", kündigte Hirsch an.

Nettetal seit Oktober sieglos

In Nettetal läuft es in dieser Saison alles andere als glatt. Der Klub aus dem Kreis Viersen spielt seit 2018 durchgängig in der Oberliga Niederrhein, hat dort aber seit Oktober 2024 kein Spiel mehr gewinnen können. Es droht der Abstieg. Hirsch beobachtete die Mannschaft gegen Schwarz-Weiß Essen. "Das ist eine Mannschaft, die aktuell große Probleme in der Meisterschaft hat, aber sie stehen eben in diesem Halbfinale. Da muss man auch erst einmal hinkommen", warnte der MSV-Coach.

Für die Nettetaler ist es wohl das größte Spiel in der jungen Klubgeschichte. Knapp 600 Karten sind über die Mitglieder im Vorfeld verkauft worden, etwa die Hälfte davon geht an Spieler aus den Jugendmannschaften. Auch die zweite Mannschaft ist dabei. Insgesamt werden knapp 10.000 Zuschauer in der Duisburger Arena erwartet.

Der Gewinner trifft im Endspiel am 24. Mai entweder auf Rot-Weiß Oberhausen oder auf Rot-Weiss Essen, die das zweite Halbfinale bestreiten. Dem Pokalsieger winkt eine Teilnahme an der 1. Runde des DFB-Pokals - und den damit verbundenen Einnahmen. In dieser Saison gab es für die Teilnahme allein eine Prämie von rund 209.000 Euro.

Unsere Quellen:

  • MSV Duisburg
  • DFB