2. Bundesliga HSV und Köln kämpfen um die Zweitliga-Spitze
Es ist ein echter Knaller zum Rückrundenauftakt der 2. Liga: Am Samstagabend empfängt der Tabellendritte Hamburger SV den aktuellen Spitzenreiter 1. FC Köln zum Topspiel unter Flutlicht.
Es ist aber nicht nur die Tabellenkonstellation, die das Duell so spannend macht. Es ist auch die Tatsache, dass es sich bei beiden Klubs um echte Schwergewichte handelt. Beide haben weit mehr als 100.000 Mitglieder und erwirtschafteten zuletzt einen Umsatz jenseits der 100-Millionen-Euro-Grenze. Das sind Zahlen, die in der 2. Liga ihresgleichen suchen.
Dass Geld und Fans alleine nicht zum Aufstieg reichen, musste der HSV in den letzten Jahren allerdings gleich mehrfach schmerzhaft erfahren. Die Norddeutschen nehmen in dieser Saison bereits ihren siebten Anlauf, um endlich wieder ins Fußball-Oberhaus zurückzukehren. Die Kölner dagegen wollen das nach Möglichkeit schon beim ersten Mal schaffen.
Die Ausgangslage ist gut, hat man sich nach einem chaotischen Start doch mittlerweile gefangen. Zuletzt konnte die Elf von Trainer Gerhard Struber 19 von 21 möglichen Punkten einfahren und sicherte sich damit auf den letzten Drücker sogar die Herbstmeisterschaft. Bislang brachte Platz eins den Teams in der 2. Liga allerdings nur wenig Glück: Lediglich vier von 16 Partien gewann der jeweilige Spitzenreiter.
Waldschmidts Rückkehr nach Hamburg
Das will Köln am Samstag besser machen - und den HSV auf sechs Zähler distanzieren. Ein Selbstläufer wird das Spiel für den FC aber nicht: "Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass es einfach so weitergeht. Eklige 1:0-Siege sind zwar gut und wichtig, aber insgesamt müssen wir in der Rückrunde noch eine Schippe drauflegen", sagte Luca Waldschmidt vor dem Rückrunden-Auftakt.
Für den 28-Jährigen ist das Duell beim HSV ein ganz besonderes: Der Stürmer spielte einst selbst für die Hamburger, rettete sie 2017 mit seinem ersten Bundesligator überhaupt vor der dritten Relegation in Folge. Im Sommer 2018 trennten sich die Wege - sechseinhalb Jahre später kehrt Waldschmidt nun erstmals ins Volksparkstadion zurück.
Der gebürtige Siegener hat in Köln keinen einfachen Stand - auch weil er sein Potenzial viel zu selten ausschöpft. Doch nach seinem Doppelpack bei der eher holprig verlaufenen Generalprobe gegen Drittligist Viktoria Köln (3:2) darf sich Waldschmidt durchaus Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz an alter Wirkungsstätte machen.
Neuzugänge gleich in der Startelf?
Gleiches gilt auch für Winterneuzugang Jusuf Gazibegovic, der im Trainingslager durchaus überzeugen konnte. Auch Innenverteidiger Joël Schmied winkt nach seinem 2,5-Millionen-Transfer vom FC Sion und lediglich fünf Trainingstagen mit der neuen Mannschaft gleich die Startelf-Premiere.
Auf der anderen Seite dürfte es zum Wiedersehen mit Davie Selke kommen. Der HSV-Stürmer, bei dem es im Hinspiel nur zu einem Zwei-Minuten-Einsatz reichte, hat seine Oberschenkelprobleme wohl rechtzeitig überwunden. Ein anderer wird das Duell mit seinem Ex-Klub dagegen verpassen: Der frühere Kölner und heutige Hamburger Noah Katterbach fällt mit Kreuzbandriss lange aus.
Seit dem Hinspiel ist viel passiert
Wichtiger als die Aufstellung ist für Struber ohnehin die Einstellung seiner Mannschaft. Und die hat dem Österreicher vor allem im letzten Test gegen die Viktoria überhaupt nicht gefallen: "Wenn wir glauben, wir können mit Standgas Spiele gewinnen, geraten wir unter die Räder", wütete der Coach nach Abpfiff.
Das soll gegen den Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg natürlich unbedingt verhindert werden. Zumal die Kölner nach dem Hinspiel noch eine Rechnung offen haben: Am 1. Spieltag verlor der FC zu Hause gegen Hamburg trotz überwiegender Dominanz mit 1:2. Seitdem ist jedoch viel passiert: So hieß etwa der HSV-Trainer damals noch Steffen Baumgart und Jonas Urbig hütete das Kölner Tor.