Daniel Thioune (l., Trainer Fortuna Düsseldorf) und Gerhard Struber (r., Trainer Köln)

WDR-Sport Hochbrisantes Rheinderby - stürzt Düsseldorf Tabellenführer Köln?

Stand: 21.02.2025 14:53 Uhr

"Leinen los" - mitten in der närrischen Zeit und acht Tage vor den Rosenmontagszügen elektrisiert das Zweitliga-Spitzenspiel zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf das Rheinland. Mit einem Sieg am Sonntag (13.30 Uhr/live in der Sportschau-Radioreportage) würde Düsseldorf die Kölner in der Tabelle überholen.

Für Fortuna-Trainer Daniel Thioune erübrigt sich die Motivationsarbeit: "Ich brauche niemanden extra anzuzünden." Zur Bedeutung des PSiels führte er aus: "Jeder würde uns eine nicht so starke Leistung verzeihen, wenn wir ein Tor mehr erzielen als die Kölner. Dann hätten wir eine ganze Stadt glücklich gemacht." Zu jubeln hatte die Fortuna allerdings zuletzt bei den Partien in Köln wenig: Der letzte Auswärtssieg beim rheinischen Rivalen gelang im Oktober 1989.

Trotzdem reist Düsseldorf mit Rückenwind an. Der 2:1-Sieg gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende hat die Fortuna in eine gute Ausgangslage gebracht. Elf Punkte aus fünf Spielen im neuen Jahr zeigen die ansteigende Form, nachdem die Fortuna am Ende der Hinrunde ins Tabellenmittelfeld abgerutscht war.

Kölns Offensiv-Flaute

Beim Tabellenführer Köln, der seinen Spitzenplatz am vergangenen Wochenende trotz einer 0:3-Niederlage in Magdeburg behalten hatte, sieht es tabellarisch gut aus. Doch die jüngsten Leistungen zeigen: Der FC wackelt etwas. Zwar gab es vor der Magdeburg-Partie drei Siege in Folge, doch alle fielen knapp aus.

Ein zentrales Problem: Der FC hat Probleme mit dem Toreschießen. In den fünf Spielen dieses Kalenderjahres hat Köln erst vier Tore geschossen. "Wir müssen wieder mutiger sein, unberechenbarer", sagte Cheftrainer Gerhard Struber. "Ich bin felsenfest davon überzeugt: Wenn die Abläufe, auch mit den Neuen, wieder gut sind, wir uns viel zutrauen - dann wird es auch wieder Chancen mit gutem Niveau geben. Da wollen wir uns verbessert zeigen."

Uth im Training, Downs ist fit

Mithelfen könnte dabei mittelfristig Stürmer Mark Uth, der am Mittwoch erstmals nach einem Muskelfaserriss wieder am Mannschaftstraining teilnahm. Eine Option für die Partie gegen Düsseldorf dürfte er aber noch nicht sein. Auch Offensiv-Wirbelwind Tim Lemperle ist nach seiner Oberschenkel-Verletzung nicht wieder ganz fit, laut Struber kommt Lemperle aber für die Partie in Karlsruhe in Frage.

Damion Downs vom 1. FC Köln

Wird auf Einsatzminuten kommen: Kölns Damion Downs

Immerhin: Stürmer Damion Downs, in den letzten Wochen absoluter Leistungsträger, konnte wieder trainieren und ist eine Option für das Wochenende. Downs hatte aus dem Spiel in Magdeburg eine leichte Zerrung davongetragen. Sollte Downs nicht von Beginn auflaufen, dürfte Winter-Neuzugang Imad Rondic im Sturm beginnen.

Struber - "Gute Connection zwischen Herz und Hirn"

Struber und Thioune freuen sich auf die Stimmung

Ob mit oder ohne Downs in der Startelf - gegen Düsseldorf fordert Struber Energie und Cleverness von seiner Mannschaft: "Jeder muss seine eigenen Grenzen ausloten. Es ist Derby, es ist Atmosphäre, es ist aufgeheizte Stimmung. Da braucht es einfach eine gute Balance zwischen Herz und Hirn. Dann dürfen die Jungs am Sonntag richtig mit Leinen los agieren."

Auf die Stimmung angesprochen wurde auch Fortunas Coach Thioune: "Wir haben einige Jungs, die schon Derbiesgespielt haben. Moritz Heyer kennt das beispielsweise aus Hamburg gegen St. Pauli. Einige andere haben das auch erlebt. Einige Unerfahrene kennen den Stellenwert vielleicht noch nicht. Da bin ich dann vielleicht auch froh."

Große Polizeipräsenz beim Risikospiel

Beim viel beachteten Duell um die Vorherrschaft am Rhein in der 2. Bundesliga, liegt es nahe, dass das mit 50.000 Zuschauern ausverkaufte Spiel als Risikospiel eingestuft ist. Die Kölner Polizei wird mit mehr als 1000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein.

Gegen potenzielle Störer seien bereits im Vorfeld sogenannte Bereichsbetretungsverbote ausgesprochen worden. "Wir werden bereits deutlich vor Anpfiff des Spiels präsent sein, damit alle friedlichen Fans ein hoffentlich spannendes und sportliches Rheinderby erleben können", sagte der Leitende Polizeidirektor Bastian Marter.

Unsere Quellen:

  • Deutsche Presse-Agentur
  • Vereinsseite 1. FC Köln
  • Vereinsseite Fortuna Düsseldorf
  • WDR-Sportredaktion