Enttäuscht: Die Spieler der Düsseldorfer EG nach einer Klatsche gegen Straubing (Archivbild).

WDR-Sport DEG gegen Köln - Hoffen auf bessere Zeiten

Stand: 16.10.2024 19:42 Uhr

Die Düsseldorfer EG und die Kölner Haie spielen am Freitag das 243. rheinische Derby aus. Beide Klubs haben einen enttäuschenden Saisonstart hingelegt - besonders die Düsseldorfer.

Am Freitagabend (19.30 Uhr) wird es mal wieder voll bei der Düsseldorfer EG. Während in den ersten vier Heimspielen im Durchschnitt 7.363 Zuschauer kamen, wird die Partie mit mehr als 13.000 Zuschauern ausverkauft sein - denn es kommt in dieser Saison zum ersten Derby gegen die Kölner Haie.

Es ist die 243. Duell der rheinischen Rivalen, in der Sieges-Bilanz haben die Kölner die Nase leicht vorne: 116 Mal verließen die Haie das Eis als Sieger, Düsseldorf 115 Mal. Früher spielten die beiden Klubs regelmäßig um den Titel mit, in den letzten Jahren gab es für beide aber wenig Grund zur Freude. Und das ist auch in auch in dieser Spielzeit bisher so.

Gogulla: "Saisonstart war scheiße"

Gegen Iserlohn zog die DEG erneut den Kürzeren.

Gegen Iserlohn zog die DEG erneut den Kürzeren.

Besonders die Düsseldorfer haben einen desaströsen Saisonstart hingelegt. Sieben Niederlagen, zwei Siege nach Penaltyschießen - damit hat die DEG nach neun Spieltagen lediglich fünf Punkte gesammelt und ist das Tabellen-Schlusslicht. Nach der 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen Iserlohn am vergangenen Sonntag fand DEG-Kapitän Philipp Gogulla dementsprechend deutliche Worte.

"Scheiß Saisonstart", sagte Gogulla gegenüber der "Rheinischen Post". "Ihr könnt auch schreiben: Das Umfeld hier in Düsseldorf sollte mal ein bisschen aufwachen, mal ein bisschen realistisch werden und von den Neunzigerjahren wegkommen. Das kotzt mich langsam an."

DEG plagen finanzielle Sorgen

Nach dem Verpassen der Play-offs im Vorjahr hofften viele Fans auf eine bessere Saison, doch nach den bisherigen Auftritten muss Düsseldorf aufpassen, nicht am Ende auf dem Abstiegsplatz zu stehen. Den Klub plagt eine angespannte Finanzsituation. Bereits im März hatte Sportchef Niki Mondt mitgeteilt, "dass zu wenig Geld da ist". Die gestiegenen Zuschauereinnahmen seien durch Kostensteigerungen in mehreren Bereichen aufgefressen worden.

Unter diesem Sparkurs verließen in der Sommerpause viele Leistungsträger den Klub, mit Steven Reinprecht kam zudem ein neuer Cheftrainer. Mit 34 Gegentoren stellt die DEG zurzeit die drittschlechteste Defensive der Liga. Doch vor allem nach vorne ging bisher wenig: 17 Tore in neun Spielen - kein Team hat seltener getroffen. Abhilfe schaffen soll der kanadische Stürmer Tyler Gaudet, den Düsseldorf in dieser Woche für den verletzten Rick Schofield nachverpflichtete.

Kleine Lichtblicke waren zuletzt der 2:1-Erfolg beim EHC München und das Heimspiel gegen Iserlohn, bei dem am Ende eine weitere Niederlage stand, Düsseldorf bis vier Sekunden vor Schluss aber noch führte. Sowohl Mondt als auch Reinprecht sahen einen "Schritt nach vorne" - wenn auch die Ergebnisse noch nicht stimmen.

Kölner Haie mit Stotterstart unter Jalonen

Auch die Kölner Haie hätten sich einen besseren Saisonstart gewünscht, wobei die Domstädter als Tabellenneunter mit 13 Punkten besser dastehen als die DEG. Nach Platz acht und einem raschen Playoff-Aus in der Vorsaison, der Verpflichtung des finnischen Star-Trainers Kari Jalonen als Nachfolger von Uwe Krupp und namhaften Neuverpflichtungen wollten die Haie in dieser Spielzeit durchstarten.

Kari Jalonen, Trainer der Kölner Haie.

Kari Jalonen, Trainer der Kölner Haie.

Doch gerade unter Jalonen, der grundsätzlich für ein etwas defensiveres Eishockey mit viel Puckbesitz steht, kassierte Köln zu Beginn vier Niederlagen aus den ersten fünf Spielen. Nach dem 1:5 gegen die Löwen Frankfurt hatten die Haie bereits 25 Gegentore auf dem Konto - so viel wie keine anderes DEL-Team. "Es ist frustrierend, so viele Gegentore zu bekommen", sagte Jalonen.

Hudacek ein Gewinn für die Kölner

Zunächst wurde es etwas besser, auch dank des für den verletzten Stammkeeper Tobias Ancicka verpflichteten Slowaken Julius Hudacek. Der 36 Jahre alte Routinier absolvierte keine Saisonvorbereitung und kommt in seinen bisherigen Einsätzen auf eine Fangquote von mehr als 93 Prozent. In seinem ersten Einsatz (2:0 gegen Straubing) blieb Hudacek ohne Gegentor, in München dagegen fing er vier - allerdings schoss seine Mannschaft zwei Treffer mehr als München (6:4).

Die letzten beiden Spielen gingen wieder verloren, aber es war knapp. Während die Kölner beim 2:3 nach Verlängerung gegen Schwenningen noch mit sich haderten, fehlte beim 2:3 nach Penaltyschießen gegen Spitzenreiter Ingolstadt auch etwas Glück. Jalonen war nach der Ingolstadt-Partie aber grundsätzlich zufrieden. "Ich bin stolz darauf, wie die Mannschaft auf das letzte Spiel reagiert hat. Das Niveau des Spiels war wirklich hoch." 

Für die Haie steht nach dem Derby in Düsseldorf am kommenden Sonntag (16.30 Uhr) das nächste NRW-Duell an. Dann ist Köln bei den Iserlohn Roosters zu Gast.