WDR-Sport Bergischer HC - der letzte Strohhalm im Abstiegskampf
Mehr Druck geht kaum: Der Bergische HC empfängt im Abstiegskampf der Handball-Bundesliga den HC Erlangen. Es gibt keine Alternative zu einem Sieg.
Vor gut einer Woche erlebte der Bergische HC Gefühle, die gänzlich verloren schienen: Jubel, Freude und Erleichterung nach einem Sieg in der Handball-Bundesliga. Zwölf Spiele in Serie war der BHC erfolglos geblieben, bis am verganenen Wochenende in Balingen mit dem 25:21-Erfolg eine Art Befreiungsschlag gelang.
"Es war eine unfassbare Belastung für den Kopf, mehr als vier Monate kein Spiel zu gewinnen", sagt Markus Pütz aus dem neuen BHC-Trainerteam. Mitte April war Trainer Jamal Naji freigestellt worden, für ihn übernahm mit Pütz, Arnor Gunnarsson und Fabian Gutbrod ein Trio die Leitung der Mannschaft.
Plötzlich neue Hoffnung
Durch den Erfolg in Balingen ist nun plötzlich die Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt größer geworden. Und sie kann am Sonntag (28.04.2024) noch einen echten Schub bekommen. Zu Gast in der Wuppertaler Unihalle ist dann die Mannschaft, mit der die Löwen sich einen Kampf um den rettenden 16. Platz liefern könnten: der HC Erlangen.
Nachdem Erlangen zuletzt fünf Mal in Folge verloren hat, ist die Mannschaft auf Rang 16 durchgereicht worden und plötzlich in Reichweite des auf Platz 17 rangierenden BHC. Gewinnen die Löwen das zweite Spiel der Spiele am Sonntag, rücken sie auf zwei Punkte an Erlangen heran.
Der Druck ist immens hoch
Klar ist aber natürlich auch: Schafft der BHC den ersehnten Sieg nicht, dürfte das Team so gut wie abgestiegen sein. Mehr Druck geht nicht. "Wir haben die Hoffnung, dass wir mit dem Sieg in Balingen den Bock umgestoßen haben", sagt Pütz. "Wir treten mit Rückenwind gegen Erlangen an - es wird ein Kampf mit offenem Visier, den wir unbedingt für uns entscheiden wollen."
Im BHC-Kader sollte es zumindest eine Option mehr geben. Aron Seesing hat gut trainiert und dürfte nach fünf Monaten verletzungsbedingter Pause am Sonntag seine Rückkehr feiern. Davon abgesehen vertraut das Trainerteam der recht dünn besetzten Mannschaft, die es auch in Balingen hinbekommen hat.
Hoffnung auf die Fans
"Wir hoffen auch ganz stark auf eine volle Halle. Vielleicht schaffen wir es sogar, einige Pessimisten, die es nach zwölf Niederlagen in Serie natürlich gegeben hat, wieder für uns zu begeistern. Wir brauchen die Unterstützung", betont Pütz. "Das haben wir sogar in Balingen gemerkt. Da war ein kleiner BHC-Tross dabei. Und auch der hat uns ganz viel gegeben."