DFB-Pokal Historischer Erfolg gegen Wolfsburg: Hoffenheim steht im Halbfinale
Die TSG Hoffenheim beendet die Siegesserie des VfL Wolfsburg im DFB-Pokal mit einer leidenschaftlichen Leistung. Erstmals seit 2014 wird der Pokalsieger nicht VfL Wolfsburg heißen.
Die TSG Hoffenheim hat im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den VfL Wolfsburg 1:0 (0:0) gewonnen und steht unter den letzten vier Teams. Ereleta Memeti sorgte in der 52. Minute für das Tor des Tages.
Es war ein Ergebnis historischen Ausmaßes. Zehn Mal in Folge hatte der VfL den Pokal gewonnen, insgesamt 52 Spiele am Stück für sich entschieden. Der letzte Pokalsieger vor den Wölfinnen war 2014 der 1. FFC Frankfurt.
Hoffenheim hält von Beginn an dagegen
Beide Teams starteten ohne großes Abtasten ins Spiel. Wolfsburgs Alexandra Popp wurde in der 5. Minute im letzten Moment geblockt. Doch auch die TSG präsentierte sich drei Tage nach der 1:3-Niederlage gegen den FC Bayern mit Offensivgeist. Nach rund einer Viertelstunde bot sich der Mannschaft von Trainer Theodoros Dedes die große Möglichkeit zur Führung, doch Selina Cerci wurde praktisch auf der Torlinie am Abschluss gehindert (16.).
Die TSG agierte weiter aggressiv, presste hoch - und wäre beinahe dafür bestraft worden. Nach einem langen Ball kam Svenja Huth frei zum Flanken, doch Keeperin Martina Tufekovic parierte Popps Kopfball (19.). Fünf Minuten später konnte sich Tufekovic gegen Sveindis Jonsdottir erneut auszeichnen, den Abpraller traf die Ex-Hoffenheimerin Jule Brand nicht richtig.
Bis zur Pause blieb das Duell intensiv, die ganz großen Chancen fehlten aber zunächst. Das änderte sich in der 44. Minute: Memeti setzte sich über die rechte Seite durch und flankte in die Mitte, wo Cerci aus kurzer Distanz zur vermeintlichen TSG-Einführung einköpfte. Die Linienrichterin zeigte jedoch an, dass der Ball vor der Flanke im Toraus gewesen sei - eine äußerst knappe Entscheidung.
Memeti lässt die TSG-Fans jubeln
Den besseren Start in den zweiten Abschnitt erwischte Wolfsburg. Doch Popps Kopfball konnte Tufekovic parieren (48.). In der 52. Minute sorgte Memeti für die umjubelte Führung der Hoffenheimerinnen. Nach einem Konter wurde die 25-Jährige auf der linken Seite in Szene gesetzt und ließ Anneke Borbe im Wolfsburger Tor mit ihrem platzierten Linksschuss keine Chance. Die Wölfinnen antworteten mit wütenden Angriffen, Huth scheiterte kurze Zeit später an Tufekovic.
Wolfsburg baute nun mächtig Druck auf, die TSG-Defensive hielt aber - auf Kosten zahlreicher Eckbälle - stand. In der 57. Minute zog Wolfsburgs Lynn Wilms vom Strafraum ab, der abgefälschte Ball wurde zur tückischen Bogenlampe, doch Tufekovic zeigte sich auf dem Posten. Hoffenheim boten sich gegen das anrennende Gästeteam Räume zum Kontern. In der 71. Minute hatte Melissa Kössler die große Chance aufs 2:0, doch sie wurde im letzten Moment am Abschluss gehindert.
Wolfsburg rannte an, biss sich an einem leidenschaftlich verteidigenden TSG-Team aber bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichterin Karoline Wacker die Zähne aus. Der Rest war ausgelassener Jubel im Dietmar-Hopp-Stadion.
Hoffenheim empfängt Leverkusen
Neben Hoffenheim zogen auch der FC Bayern (4:1 nach Verlängerung gegen Eintracht Frankfurt), Werder Bremen (1:0 bei Bayer Leverkusen) und der Zweitligist Hamburger SV (2:0 gegen Borussia Mönchengladbach) ins Halbfinale ein. Der vierte Teilnehmer wird im Topspiel zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt ermittelt.
Die Halbfinals werden am 22./23. März ausgetragen. In der Bundesliga geht es für die TSG am Sonntag (16.02.2025) mit dem Spiel gegen Bayer Leverkusen weiter. Anpfiff ist um 14 Uhr. Am selben Tag empfängt der VfL Wolfsburg Spitzenreiter Eintracht Frankfurt zum Topspiel (16:45 Uhr).
Sendung am Mi., 12.2.2025 18:40 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg