U17 im WM-Finale Ex-Freiburger Noah Darvich: Deutschlands größtes Fußballtalent?
Mit einem breiten Grinsen läuft U17-Kapitän Noah Darvich nach dem WM-Achtelfinale gegen die USA über den Rasen. Mittlerweile stehen Darvich und sein Team sogar im Endspiel. Begonnen hat für ihn alles in Freiburg.
Mit elf Jahren startet Noah Darvichs Weg in der Jugend des Sport-Clubs. Der gebürtige Freiburger wechselt vom Stadtverein Eintracht Freiburg zum SC. Schnell zeigt sich: Hier wächst ein Fußballtalent heran. Als 14-Jähriger gab er bereits sein Debüt in der B-Junioren Bundesliga, mit 16 Jahren war er fest eingeplant für die Drittligamannschaft der Freiburger. Aber es kam anders.
Darvich wechselt nach Barcelona
Darvichs Talent bleibt auch international nicht unbemerkt. Der "große" FC Barcelona verpflichtet Deutschlands U17-Kapitän im Sommer 2023. Seitdem trainiert der Nachwuchskicker an der legendären spanischen Jugendakademie "La Masia" - ein Einsatz im Profiteam scheint nicht undenkbar, immerhin setzen die Katalanen gerne auch mal auf den eigenen Nachwuchs.
"Wenn er gesund ist, kann er viel spielen und dann kann er sich schnell etablieren", meint Bernhard Weis, Darvichs ehemaliger Trainer beim Sport-Club gegenüber SWR Sport. "Das ist das Hauptziel. Und dass er bei sich bleiben muss. Auch wenn viel auf ihn einströmt in seinem jetzigen Verein und als Kapitän der Nationalmannschaft." Sein Empfehlungsschreiben für einen Einsatz bei den Barca-Profis schreibt Darvich gerade bei der WM in Indonesien.
Kapitän des U17-Teams
In jedem Spiel der Gruppenphase stand der offensive Mittelfeldspieler über die komplette Spielzeit auf dem Rasen. Mit einem Tor und drei Assists ist er eine der wichtigsten Personalien. Er zeigt als Kapitän Führungsqualitäten, geht voran. Im Spiel gegen Neuseeland wird Darvich sogar zum "Player of the match" gekürt. Mittlerweile hat die DFB-Auswahl sogar das Finale erreicht - angeführt von Darvich.
Nicht zu vergessen sind seine Leistungen im Sommer, als er Deutschland als Kapitän zum EM-Titel führte. "Er ist ein unglaublich offener Typ, der immer 'nen Spaß auf den Lippen hat und sehr viel Freude ausstrahlt", erzählt Ex-Coach Weis. "Diese Freude und dieses Strahlen, das konnte man auch im Spiel sehen, wo er mit Spielkreativität und Spielwitz auch mal was Besonderes macht."
Deutschlands Nachwuchshoffnung?
In den Medien werden für Darvich aktuell nur Superlative gebraucht. Vom "Supertalent", "Barca-Juwel" über "Wunderkind" bis zu "DFB-Hoffnungsträger" ist alles dabei. Zumindest Letzteres dürfte zutreffen, denn die deutsche Nationalmannschaft braucht Spieler wie ihn in Zukunft. Schnell, agil, ein Linksfuß als Regisseur im Zentrum, der Vollstrecker und Vorbereiter sein kann - so einen nimmt man gerne beim DFB. Dafür braucht es aber einen klaren Kopf.
Nicht einfach bei all dem Trubel und der Aufmerksamkeit, die dem jungen Fußballer gerade entgegenschlagen. Bernhard Weis sorgt sich darum aber nicht wirklich, "weil er ein sehr klarer, intelligenter Junge ist. Sehr bodenständig und weil er immer noch weiß, wo er herkommt. Ich glaube, diese Bodenhaftung wird im helfen."
Die Freiburg-DNA lebt also weiter im U17-Kapitän und auch der Kontakt dorthin wird nicht abbrechen: "Wenn mal Spielpause ist an Weihnachten, dann glaube ich, dass ich schon mal den Hörer in die Hand nehmen werde und mich bei ihm melde."