Fußball | 2. Bundesliga Autor Christian Baron - ein FCK-Fan seiner Klasse
Christian Baron ist Journalist, Schriftsteller und Kaiserslauterer - im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" erzählt er von seiner Liebe zu den Roten Teufeln.
"Dieser Verein hat mich von klein auf geprägt!" Schon mit einem seiner ersten Sätze im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" macht Christian Baron deutlich, welchen Stellenwert der 1. FC Kaiserslautern in seinem Leben hat. Christian Baron ist nicht einfach "nur" FCK-Fan. Die Roten Teufel waren maßgeblich dafür verantwortlich, wie die Stimmung im Hause Baron war. "Ich glaube, der FCK hat mir einige Prügelnächte erspart. Vor allem in der Zeit, als sie sehr erfolgreich waren."
Christian Baron ist in traumatischen Verhältnissen in Kaiserslautern aufgewachsen. Sein alkoholabhängiger Vater verprügelte ihn, seine Geschwister und seine Mutter regelmäßig. Seine Erlebnisse hat er nicht nur in seinem Buch "Ein Mann seiner Klasse" autobiografisch aufgeschrieben. Sie wurden vom SWR auch verfilmt.
FCK-Fan Christian Baron durfte als Schüler Betzeluft schnuppern
Gegen den Willen seines Vaters machte Christian Baron Abitur. Schon während seiner Schulzeit machte er ein erstes Praktikum bei der Tageszeitung "Rheinpfalz" in Kaiserslautern und durfte dort auch über die Jugendmannschaften der Roten Teufel schreiben.
Als Schülerpraktikant machte Baron auch mal Station auf der Geschäftsstelle des FCK. Er erinnert sich: "Thomas Hengen war damals Kapitän der Mannschaft. Der war eine einzige Witzkanone und hat die ganze Zeit Späße gemacht. Ich dachte, muss der nicht langsam mal zum Training?" Auch an einige Begegnungen mit seinem großes Idol und Lieblingsspieler Andreas Brehme in dieser Zeit erinnert sich Christian Baron noch heute gerne zurück. Brehmes Tod hat ihn sehr getroffen. "Das hat sich angefühlt, als wäre ein guter Freund gestorben."
Christian Baron hält in Berlin die FCK-Fahne hoch
Nach einem Studium in Trier und einem beruflichen Abstecher nach Thüringen, verschlug es ihn nach Berlin, wo er heute mit Frau und Kind lebt. Obwohl der Betzenberg weit entfernt ist, schlägt Barons Herz weiter rot-weiß-rot: "Ich bin jetzt seit zehn Jahren in Berlin. Kein Berliner Fußballverein hat es bisher geschafft, mich umzudrehen. Das wird auch keiner schaffen. Einmal Betze, immer Betze."
Seinem anderthalbjährigen Sohn, der gerade dabei ist, Sprechen zu lernen, will Baron natürlich auch Pfälzisch beibringen. Und er will ihm seine Liebe zu den Roten Teufeln mitgeben. Dabei machen es ihm seine Freunde nicht leicht: "Ich habe Freunde, die versuchen ihn zum Union-Fan zu machen. Andere legen ihm, ohne dass ich es sehe, Hertha-Schals um und machen Fotos."
Der FCK ist eine Leidenschaft, die sehr viel Leid schafft. Christian Baron über seine große Liebe FCK
Christian Baron schaut auch in Berlin jedes FCK-Spiel. Meistens in einer Kneipe in Kreuzberg, mit ganz vielen anderen Exil-Pfälzern: "Da brüllen wir dann unseren FCK zum Sieg." Generell ist er ein großer Fan der 2. Bundesliga: "Ich liebe die 2. Liga. Da willst du doch nicht auf- und absteigen, das ist so toll da."
Pokalfinale in Berlin hat Christian Baron schwer beeindruckt
Das Pokalfinale in seiner Wahlheimat Berlin im Mai bezeichnet Baron als das tollste Fußballspiel, das er jemals in einem Stadion gesehen hat. Die Stimmung und die Choreo haben ihn umgehauen. "Da bin ich dieser Mannschaft unendlich dankbar, dass sie es in dieses Finale geschafft hat. Ich werde das niemals vergessen, auch wenn ich irgendwann mal Demenz kriege."
Darsteller Camille Loup Moltzen (l) und Schriftsteller Christian Baron (r) am Rande der Dreharbeiten der SWR Produktion "Ein Mann seiner Klasse"
Heute ist Baron ein gefeierter Autor. Während seiner Kindheit in Kaiserslautern war das nicht abzusehen. Heute sagt er: "Ohne meine Liebe zum FCK und ohne die großen Erfolge in den Neunzigern und zugleich auch ohne die dramatischen Abstürze, die danach kamen, wäre ich wahrscheinlich nicht der, der ich heute bin."
Christian Baron schreibt an seinem dritten Buch
Zurzeit schreibt Baron in Berlin intensiv an seinem dritten Buch, das im kommenden Jahr erscheint. Es spielt in den Achtzigern in Kaiserslautern, die Hauptfiguren sind seine Tanten und seine Mutter. Und auch der FCK wird wieder darin vorkommen. Irgendwann in der Zukunft kann sich der Lauterer auch vorstellen, wieder in seine Heimatstadt zurückzukehren.
Für das Spiel gegen Braunschweig ist Christian Baron zuversichtlich, weil er davon überzeugt ist, dass Trainerteam und Mannschaft sich gefunden haben. Die Länderspielpause habe der Mannschaft sicher gut getan. Er rechne fest mit einem Sieg.